Montag, 26. Februar 2018


Fahrt mit einer Luftseilbahn, die nicht für Personen-, sondern für Lasttransporte eingerichtet ist. Ich muss mit einem grossen Sprung auf die Plattform springen, es helfen mir dabei Arbeiter. In der Bergstation stösst die offene Kabine hart an die Wand, wir alle fallen hin, ich schlage hart auf mit dem Rücken, verletze mich aber offenbar nicht. Ich komme in ein Bergdorf, einen Ferienort und gehe durch die kleinen Strassen. Ich treffe dabei eine entfernte Bekannte, eine nicht mehr ganz junge, aber noch durchaus attraktive und unternehmungslustige Dame. Wir lachen, verstehen uns gut, und schon bald gehen wir eng umschlungen durch die Gassen. Eigentlich ist sie auf dem Weg zu einem Freund, ist aber auch nicht abgeneigt, weiter mit mir etwas zu unternehmen. Jetzt aber stellt sich noch ein weiterer Bekannter ein, eine unerwartete und für sehr lästige Erscheinung, die mir die Schöne abspenstig machen will. Der Dummkopf entdeckt, dass aus meinem Rücken ein Knochen herausragt. Ich habe mich offenbar bei der Fahrt mit der Seilbahn doch ernsthaft verletzt. Was soll ich machen, sage ich, in der Hoffnung, dass sich vielleicht eine Lösung finden lässt, bei der ich nicht auf die Gesellschaft der lustigen und vielversprechenden Dame verzichten muss. Diese aber sagt, sehr besorgt und entsetzt, dass ich sofort zu einem Arzt gehen sollte. Ich verabschiede mich daher und gehe zu einer Bushaltestelle, um schnell ins Dorf zurückkehren zu können. Dort will ich in meiner Verwirrung am Automaten ein Billett lösen, das ich aber, weil ich ein GA besitze, gar nicht brauchen würde. Um den Billettautomaten herum stehen Jugendliche, die einander herumstossen. Ich bitte sie, doch aufzupassen, ich sei verletzt. Sie halten inne und besehen sich verwundert meinen Rücken. So etwas haben sie noch nie gesehen!

Sonntag, 25. Februar 2018


Riesiges Theater, eine Oper wird aufgeführt. Ich spiele mit und bin König Johann, stehe auf einer Tribüne, um mich viele Komparsen. Viele Figuren treten auf, die Handlung verstehe ich nicht. Ich nehme an, dass ich auch Komparse bin und keine Rolle übernehmen muss. Jetzt zeigt sich aber, dass alles auf eine abschliessende grosse Rede hinausläuft. Ich schweige, stehe stumm da, das Publikum wartet respektvoll. Man überreicht mir eine Zeitung, was offenbar zum Handlungsablauf gehört. Ich sage aber, dass ich die Rolle brauchen würde, den Text. Man bringt mit einen meterlangen Streifen Papier, auf dem mit kleinen Buchstaben meine Rede hingekritzelt ist. Der Text ist unleserlich. Ich frage, ob es denn nicht eine Pause geben würde. Man sagt, die Oper werde ohne Pause gespielt, man könne aber doch eine einschalten, wenn ich es wolle. Eine Pause wird angekündigt, sie soll eine Viertelstunde dauern. Ich aber gehe mit irgendwelchen Bekannten weg, mit denen ich etwas essen will, eine ordentliche Mahlzeit. Eine Viertelstunde brauchen wir allein schon, um ins Stadtzentrum zu gelangen, wo es Restaurants gibt. An eine baldige Rückkehr in die Oper denken wir gar nicht. Für die gewaltigen Probleme, die jetzt entstehen, fühle ich mich keinesfalls verantwortlich. Ich bin nie in diese Rolle eingeführt worden und ging davon aus, dass ich nichts sagen muss.

Donnerstag, 22. Februar 2018


Die Rolling Stones geben ein Konzert. Wir stehen ausserhalb des Stadions und sehen, wie gegen Ende des Konzertes ein behindertes Kind aus dem Bühnenbereich getragen wird. Einer  der Musiker hat ein behindertes Kind und dieses Kind mit auf die Bühne genommen. Es durfte dort das Konzert mitverfolgen. Jetzt bringt man es hinaus, damit es nicht ins Gedränge kommt. Eine Rockgrösse rollt das Kind zur Bushaltestelle und wartet dort, ein alter Bus erscheint. Dann hebt man mit viel Mühe den Rollstuhl in das klapprige Gefährt. Wir wundern uns, warum diese ungeheuer reichen Leute keine Limousine benützen.

Montag, 19. Februar 2018


Wir gehen über eine Brücke, unter uns ein breiter Fluss, es sieht aus wie der Rhein in Basel, aber am anderen Ufer öffnet sich ein breiter Kanal, ein stehendes Gewässer, den wir nun auch noch überqueren sollten. Die Uferstrasse, die Verlängerung der Brücke, führt aber auf der anderen Seite des Kanals weiter, es ist nicht möglich, zum gewünschten Ufer zu kommen. Wir müssen einen weiten Umweg machen, ganz wie in Venedig. Unsere Gruppe geht daher weiter der Uferstrasse entlang, wir aber haben eine besondere Variante, wir finden nämlich eine Möglichkeit, direkt auf dem ruhigen Wasser zu gehen, nämlich auf den auf das Wasser gestützten gespreizten Fingern. Es ist die Technik des Wasserflohs, die wir verwenden, nur mit den Fingerbeeren berühren wir das Wasser und kommen so sehr schnell und sicher vorwärts. Probleme ergeben sich allerdings bei der Annäherung an das Quai, wo breite Steintreppen ins Wasser führen. Man könnte an sich leicht an Land gehen, wenn nicht das Wasser unruhig wäre. Es hat in Ufernähe kleine Wellen, und unter diesen Bedingungen funktioniert unsere Fingertechnik nicht mehr. Wir versinken bis zum Kopf im Wasser und steigen völlig durchnässt ans Ufer. Dummerweise tragen wir eine Militäruniform, aus dickem, filzigem Stoff, der nun total vom Wasser durchtränkt ist. Wir schütteln uns und sehen bereits die anderen kommen. Der Umweg war demnach doch nicht so gross, wie wir gedacht haben, unsere Kunst wäre nicht nötig gewesen.

Samstag, 10. Februar 2018


Auseinandersetzung in den Gängen des Zentrums. Wir treffen U., Spezialist für Sozialpolitik, und Geheimrat R., gleichfalls grosser Experte in vielen politischen Fragen. Sie diskutieren erregt. Wir mischen uns ein, ungefragt. Wie immer sind wir ein bisschen lästig mit unseren Bemerkungen. Schreibt doch einen Aufsatz, sagen wir, sagt doch alles, was ihr denkt, das wäre wichtig und interessant. Das geht nicht, sagen sie, das dürfen wir nicht, das können wir nicht. Dann hört doch auf, euch hier so zu bemühen, dann geht doch lieber spazieren, sagen wir. R. wird sehr böse, er verweist auf unser grosses Salär und erkärt, wir seien doch der eigentliche Profiteur des ganzes Betriebes, er sei nur ein armer Teufel, der kaum auf seine Rechung komme. Und du bist ja auch klug, sagt er, du wärest in der Lage, etwas zu leisten, du könntest ja auch schreiben. Wir stellen uns blöd, geben den Ball wieder zurück, sagen, das sei nun wirklich nicht unsere Aufgabe. R. wird nun ganz leidenschaftlich, er ruft: Doch, gerade du könntest das, du bist der richtige Mensch dazu, du bist ein ganzer Mensch, du bist mir immer vorgekommen wie Kennedy, überall Fleisch, überall Leben! Wir schütteln den Kopf, und es fallen weitere böse Worte, R. insistiert, wir verneinen. Die heftige Diskussion stört am Ende den Betrieb, und so bitten wir die beiden, doch in unser Büro zu kommen, dort könnten wir versuchen, den Streit beizulegen. Wir setzen uns, wir erklären unsere Standpunkte nochmals genauer und beruhigen uns am Ende. Ja, sagen wir, wir hätten es ja so gerne, wenn etwas passieren würde. Wir leiden unter diesen Umständen, die zu nichts führen. Es dreht sich alles im Kreis. Jeder weiss, dass es so nicht weitergehen kann, und jeder macht doch weiter. Aber wir haben alle nicht die Kraft, etwas zu verändern, wir haben nicht die Möglichkeiten dazu, es liegt nichts drin, wir müssen alle so weitermachen wie bisher, es gibt keinen anderen Weg.




Donnerstag, 8. Februar 2018


Am Abend wird im Parlamentsgebäude kurz vor dem Abschliessen eine Katze gesucht. Man will sie finden, denn kann sie nicht einfach für die ganze Nacht einschliessen. Ein Herr und eine Dame, die dort arbeiten, regen sich ganz besonders auf und helfen mir bei der Suche. Die Dame, die ich vom Sehen her kenne, die sich aber bisher nie auch nur zu einem Gruss herabgelassen hat, beschuldigt mich wortreich, dass ich eine Türe geöffnet hätte, wodurch die Katze habe verschwinden können. Ich sage, dass wenn die Katze durch diese Türe verschwunden sei, sie auch dort gesucht werden müsse, was ihr einleuchtet. Wir öffnen diese Türe, und ich rufe Busbusbus. Die Katze erscheint tatsächlich, rennt nun aber an uns vorbei in andere Gänge und Räume. Warum haben wir denn die Türe nicht sofort hinter uns geschlossen? Jetzt wird sie von zwei Hunden verfolgt, einem kleinen, ungefährlichen, und einem riesigen schwarzen. Es gibt kein Versteck für sie, wir befürchten das Schlimmste. Jetzt rasen die Tiere mir entgegen. Ich versuche, den Hund zu stoppen, aber das ist aussichtslos. Irgendwo weiter vorne findet die Jagd ein Ende, es scheint, dass der Hund die Katze gepackt hat. Wird er sie gleich töten? Wir hoffen, dass er nur spielen will und die Katze am Leben lässt.

Samstag, 3. Februar 2018


Die Zeiten werden wieder besser, es wird nicht mehr geschossen, es gibt keine Toten mehr, wir sitzen friedlich am Bahnhof, neben einem Kiosk, wo auf den Bänken alte Frauen sitzen, die gerne mit uns reden würden. Wir sind gütig und lassen sie berichten, sie setzen sich näher, eine der Alten berührt uns am Arm, sie würden uns gerne in ihren Kreis aufnehmen, aber wir haben noch etwas zu erledigen, müssen weg, verabschieden uns. Auch später will man unbedingt unsere Gesellschaft, wir sind im Kunstmuseum, gehen allein von Bild zu Bild, eine kleine Treppe führt in einen höher gelegenen Saal, dort wartet eine Frau vor den ersten Bilder, sieht zu uns hinunter, mehrmals, wir aber gehen nicht hinauf, sondern noch in einen anderen kleinen Saal, den wir noch besichtigen wollen, das dauert ein paar Minuten, die Frau aber hat gewartet und sagt nun ganz ungeduldig zu uns, warum wir denn nicht kommen würden, sie würde gerne mit uns reden, die Bilder mit uns ansehen, das sei doch viel einfacher zu zweit.