Donnerstag, 28. August 2014
Wir besuchten eine Ausstellung am Ufer des
Zürichsees, eine Art Landesausstellung, eine besondere Attraktion bildete ein
neues ultramodernes Einmann-Segel, das viel leichter zu bedienen war als ein
Windsurfgerät, mit dem man gratis über den See fahren konnte. Auch wir stellten
uns in ein solch feines Gebilde, sahen aber sofort, dass an eine Überquerung
des Sees nicht zu denken war. In der Mitte des Sees blies ein orkanartiger
eisiger Wind, und hohe, schäumende Wellen verdeckten den Blick auf das andere
Ufer. Wir entschlossen uns daher, mit der Erlaubnis der Leute, die uns die
Geräte gaben, vom Steg ans Ufer zu fahren und die Geräte an Land
auszuprobieren, was zuerst ganz unmöglich schien, dann aber ganz gut ging.
Samstag, 23. August 2014
Wir
sollten zu einer Veranstaltung, die in einer Vorstadt in hässlichen Bürobauten
stattfindet. Wir sind aber eine halbe Stunde zu früh, und alle Türen sind noch
geschlossen. Im Niemandsland auf weiten Plätzen und versteppten Wiesen ist es
nicht ungefährlich. Es soll hier Löwen geben, die aber zahm sind und gefüttert
werden. Wir sehen tatsächlich einige Tiere, die sich aber nicht um uns zu
kümmern scheinen. Wir setzen uns auf eine breite Bank, die neben einer langen
Mauer steht. Aus dem schmalen Zwischenraum kommt jetzt die Pranke eines Löwen
zum Vorschein. Das Tier liegt unter der Bank und hebt die Tatze lässig hoch, es
scheint uns anzudeuten, dass wir es bitte nicht stören sollen. Ungefährlich
scheint uns das alles nicht, doch andere Menschen, die auch an der
Veranstaltung teilnehmen und jetzt erscheinen, beruhigen uns.
Freitag, 22. August 2014
Wir haben Einblick in
Geheimdienste und verfolgen die Ausbildung der Agenten. Einer der für die
Ausbildung zuständigen Offiziere hat kürzlich die Seite gewechselt, er kennt
alle bösen Tricks aller bösen Mächte auf der Welt und will sein Wissen und
seine Erfahrung nun weitergeben, was aber gar nicht so leicht ist, denn man
hört ihm nicht zu, man versteht ihn nicht, kann ihn nicht verstehen, will ihn
nicht verstehen, und so wird er schliesslich ungehalten und verlangt, da ihm
nichts anderes einfällt, dass sich die Teilnehmer der Ausbildung ordentlicher
anziehen.
Mittwoch, 20. August 2014
Wir sind zu Gast in
Polen, der Hausherr schenkt mir ein Paraguay-Hemd, ein weisses Hemd ohne
Kragen, aber mit einem schmalen roten Band, das wie eine Kravatte getragen
wird, und einem bestickten Gilet. Ich weiss sofort, dass ich dieses Hemd nie
tragen werde, muss mich aber sehr erfreut zeigen über dieses wunderbare
Geschenk. Der Sohn des Hauses schaut zu, etwas betreten, denn er weiss gewiss,
was wir denken, er ist aber auch neidisch, ihm würde dieses Hemd gefallen, er hätte es
gerne.
Freitag, 15. August 2014
Später,
in seltsamer Umgebung, in einem Niemandsland mit Mauern, Bauruinen, verdorrten
Planzen eine Sitzung mit Bürokollegen. Wir sitzen im Freien auf rohen Bänken,
Wände aus Schilfrohr grenzen uns ein. Beim Eingang gibt es, man zeigt es uns
stolz, eine Neuerung: ein Pissoir für die Herren. Dieses liegt aber wirklich
gleich bei der Türe, wer die Schilftüre aufstösst und hinausgehen will, hat das
Pissoir direkt vor sich und damit unter Umständen auch einen Pissenden. Es
haben sich etwa vierzig Kolleginnen und Kollegen versammelt. Wir halten nicht
viel von solchen Sitzungen, wollen nicht an den Diskussionen teilnehmen und
setzen uns daher auf die hinterste Bank.
Es scheint auch keine besonderen Traktanden zu geben, man sitzt einfach da und
schwatzt. Vorne aber sitzt der Chef, er wünscht offensichtlich, dass jetzt über
etwas Interessantes diskutiert wird und richtet im Vertrauen auf unseren weiten
Horizont über alle Köpfe hinweg eine Frage an mich. Er habe gelesen, dass ein
heisses Klima (ein solches Klima haben wir hier nämlich) kreativ mache. Wir
geraten in Verlegenheit, wie immer, wenn wir in einem Meeting sprechen sollten,
und überlegen fieberhaft, was wir hier höflicherweise Vernünftiges antworten
könnten. Sicher hat ein heisses Klima Einfluss auf die Wirtschaft, denken wir,
und zwar einen negativen. Dass es die Kreativität fördern soll, scheint uns
daher eher unwahrscheinlich. Wir kennen keine grossen Dichter aus den
Tropengebieten, denken wir, dürfen das aber wohl nicht sagen, denn der Chef
wünscht wohl eine positive Einschätzung.
Montag, 11. August 2014
Donnerstag, 7. August 2014
Ich befinde mich mit einer kleinen Gruppe von Menschen auf einem
grossen, breiten Gebirgszug. Es gibt über viele Kilometer hinweg nur eine
einzige Autostrasse, die hinaufführt, aber daneben viele kleine Waldstrassen,
die von oben wie von unten die vielen Täler erschliessen, in denen sich auch
kleine Dörfer befinden. Eines von ihnen heisst Fortalezza, und in dieses
Fortalezza sollte ich meine Leute bringen. Wir fahren mit einem geländegängigen
Militärfahrzeug eine der Naturstrassen hinunter. Es gibt zwei Fusswege nach
Fortalezza. Wir steigen beim ersten Pfad aus. Dieser bildet die kürzeste
Verbindung, ist aber von Beginn weg sehr steil und gefährlich, eigentlich fast
nicht benutzbar, jedenfalls nicht für meine Gruppe, in der sich auch Leute
befinden, denen dieser Abstieg keinesfalls zugemutet werden darf. Wir fahren
also noch weiter hinab, wissen aber eigentlich, dass es weiter unten keine Wege
mehr gibt. Die Strasse wird enger und holpriger, wir müssen wenden und wieder
hinauffahren. Weiter oben kommen wir zum zweiten Weg. Dieser ist länger und
auch nicht ganz ungefährlich, er führt über Felsen und durch Felswände, ist
aber besser ausgebaut und begehbar. Wir hätten diesen Weg schon von Anfang an
nehmen sollten, sagen Leute aus der Gruppe, wir kennen ihn ja, sind schon auf
ihm gewandert. Also lasse ich die Gruppe ziehen, muss nun aber auch mit dem
Fahrzeug noch nach Fortalezza fahren. Das wird eine lange Fahrt werden,
vermutlich hundert oder hundertfünfzig Kilometer, genaue Karten dieses Gebietes
gibt es nicht. Ich werde zunächst die Autostrasse nehmen, die mich hinunter in
die Ebene führt, werde aber dort vermutlich Mühe haben, jenes Strässchen zu
finden, das wieder hinauf nach Fortalezza führt. Ich werde am Fusse des Gebirgs
entlangfahren und hoffen, dass es Wegweiser gibt, die mir zeigen, welche
Strasse ich benützen muss.
Samstag, 2. August 2014
Dann Autofahrt, eine Bergstrasse führt und hoch hinauf in die Alpen. Zu sehen ist aber wenig, das Wetter ist schlecht, überall liegen Wolken. Weiter oben aber soll man das Matterhorn sehen können! Es erscheint tatsächlich, ganz nahe, seine Spitze ist noch von Wolken bedeckt. Wir müssen noch höher hinauffahren, es ist hier noch nicht der beste Ort, um das Matterhorn zu sehen. Wir fahren also weiter und kommen zu einem Aussichtspunkt, wo es sogar ein zweites Matterhorn gibt, ein kleines Gebirge von vielleicht zweihundert Metern Höhe, das genau vor dem grossen Matterhorn liegt und von den Touristen leicht bestiegen werden kann. Eine wunderbare Landschaft! Wir sagen, dass wir auf dem Rückweg sicher hier halten werden, auch wenn eine Besteigung dieses Hügels doch wohl nicht in Frage kommt. Jetzt aber müssen wir noch weiter, die Strasse führt auf einer Hochebene zu einer kleinen Häusergruppe. Dort sollten wir ein Exemplar der ZSPGZ konsultieren, die ZSPGZ ist die Zeitschrift für Politik, Geschichte und Zeitgeschichte.
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