Mittwoch, 4. September 2013
Es hat einen Todesfall gegeben, eine sehr
geschätzte Persönlichkeit ist gestorben, unsere Dienststelle sollte eine
Kondolenzkarte schreiben. Die Angelegenheit verzögert sich allerdings und wird
für uns schon bald peinlich werden, denn es sind seit dem Todesfall schon drei
Wochen vergangen. Ich sollte den Text verfassen, und möglichst alle
Mitarbeitenden sollten unterschreiben. Ein Kollege will mir helfen und legt mir
ein Beispiel eines schönen Kondolenzschreibens auf den Tisch, eine Karte, die
vor vielen Jahren ein hochgebildetes, von mir sehr geschätztes und inzwischen
verstorbenes Mitglied der Kammer geschrieben hatte. Die Karte enthält
auf zwei Seiten tröstliche Worte aus der Bibel. Es zeigt sich aber in den
letzten Worten des Schreibens, dass der Ratsherr die Karte gar nicht
geschrieben hatte, um dem Adressaten sein Beileid auszudrücken, sondern um schöne Zitate zu sammeln, die ihm für eine Rede bei
der Abdankungsfeier nützlich sein konnten.
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