Sonntag, 21. Oktober 2012


Wir sind in Zürich mit dem Velo unterwegs, das ist recht unangenehm und gefährlich, denn unser Zürich ist eine hässlische Megacity, mit vielspurigen Strassen und gewaltigem Verkehr. Wir finden am Ende, nachdem wir uns verirrt haben, einen Veloweg. Dieser ist aber nur für sportliche geübte Biker vorgesehen. Wir fahren zunächst auf einem schmalen nassen Naturpfad und kommen dann in einen Abschnitt, der vereist ist und aus einer Art von Gletscher besteht, wo man kunstvoll über verschneite Spalten und Kuppen springen muss, hinauf und hinunter. Das gelingt uns tatsächlich, wir fahren, zusammen mit Bikern, korrekt und ohne zu stürzen, obwohl wir mit einem einfach Strassenvelo unterwegs sind und unseren dunklen Anzug tragen. Die Biker begegnen uns daher mit einem gewissen Respekt. Der Pfad endet im Untergeschoss eines riesigen Gebäudes in einer kleinen Kammer, von der man nur mit einem Lift ins Freie gelangen kann. Es gibt verschiedene Metalltüren, Kästen und Apparaturen, wir sehen nicht, wo es hier einen Lift geben soll. Die freundlichen Biker zeigen auf einen Knopf, der mit Pull angeschrieben ist, diesen Knopf müssten wir drücken, sagen sie. Es öffnet sich darauf hoch oben, an der Decke, eine kleine Eisentüre. Wenn das ein Lift sein sollte, so können wir ihn unmöglich benützen, man müsste Akrobat sein dazu. Die Biker zeigen auf einen Holzkasten, das sei auch ein Lift, wir könnten auch diesen Lift benützen. Das geht dann recht gut, der Kasten ist geräumig und kann mit dem Velo betreten werden. Er bringt uns dann tatsächlich auch hinauf, wir gelangen in ein Einkaufszentrum und mitten in einen grossen Schuhladen hinein, der exklusive, teure Schuhe anbietet. Die Biker erscheinen auch wieder, und wir beklagen uns bei ihnen über die unmöglichen Velowege in der Stadt Zürich. Wir hätten uns total verirrt und hätten doch nur vom Flughafen Kloten nach der Stadt fahren wollen.

 

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