Wir
sind in Zürich mit dem Velo unterwegs, das ist recht unangenehm und gefährlich,
denn unser Zürich ist eine hässlische Megacity, mit vielspurigen Strassen und
gewaltigem Verkehr. Wir finden am Ende, nachdem wir uns verirrt haben, einen
Veloweg. Dieser ist aber nur für sportliche geübte Biker vorgesehen. Wir fahren
zunächst auf einem schmalen nassen Naturpfad und kommen dann in einen
Abschnitt, der vereist ist und aus einer Art von Gletscher besteht, wo man
kunstvoll über verschneite Spalten und Kuppen springen muss, hinauf und
hinunter. Das gelingt uns tatsächlich, wir fahren, zusammen mit Bikern, korrekt
und ohne zu stürzen, obwohl wir mit einem einfach Strassenvelo unterwegs sind
und unseren dunklen Anzug tragen. Die Biker begegnen uns daher mit einem
gewissen Respekt. Der Pfad endet im Untergeschoss eines riesigen Gebäudes in
einer kleinen Kammer, von der man nur mit einem Lift ins Freie gelangen kann.
Es gibt verschiedene Metalltüren, Kästen und Apparaturen, wir sehen nicht, wo
es hier einen Lift geben soll. Die freundlichen Biker zeigen auf einen Knopf,
der mit Pull angeschrieben ist,
diesen Knopf müssten wir drücken, sagen sie. Es öffnet sich darauf hoch oben,
an der Decke, eine kleine Eisentüre. Wenn das ein Lift sein sollte, so können
wir ihn unmöglich benützen, man müsste Akrobat sein dazu. Die Biker zeigen auf
einen Holzkasten, das sei auch ein Lift, wir könnten auch diesen Lift benützen.
Das geht dann recht gut, der Kasten ist geräumig und kann mit dem Velo betreten
werden. Er bringt uns dann tatsächlich auch hinauf, wir gelangen in ein
Einkaufszentrum und mitten in einen grossen Schuhladen hinein, der exklusive,
teure Schuhe anbietet. Die Biker erscheinen auch wieder, und wir beklagen uns
bei ihnen über die unmöglichen Velowege in der Stadt Zürich. Wir hätten uns
total verirrt und hätten doch nur vom Flughafen Kloten nach der Stadt fahren
wollen.
Sonntag, 21. Oktober 2012
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