Mittwoch, 17. Oktober 2012

Langer Militärtraum, wir befinden uns zusammen mit anderen Soldaten in einer weitläufigen Militärunterkunft, es ist sehr kalt, die Gebäude sind nicht geheizt. Wir müssen uns in einen anderen Gebäudeteil verschieben, sollten in Zweierkolonne gehen, was aber nicht möglich ist, weil der Weg über schmale Treppen und Gänge führt. Wir erreichen einen weiteren Gebäudekomplex, dort lässt man mich in einer geräumten Sanitätshilfsstelle zurück. Es gibt keine Kranken mehr, aber aus irgendeinem Grund sollte hier ein Soldat zurückgelassen werden. Mir ist das recht, so habe ich Ruhe, ich kann mich auch mit den Wolldecken gut gegen die Kälte schützen und ruhig schlafen. Gegen Morgen allerdings knallt es, ein gewaltiger Blitz erleuchtet das Zimmer, eine Blitzbombe ist gezündet worden, die Kaserne wird angegriffen. Es handelt sich allerdings um keinen Krieg, sondern nur um ein grosses Manöver. Viele Soldaten dringen nun durch Türen und Fenster ein, ich liege noch immer auf dem Bett, halte vorsichtigerweise die Hände hoch, das sieht lächerlich aus, sollte aber die Feinde beschwichtigen. Man weiss ja nie, ob sich nicht ein Trottel im Eifer des Manövers noch zu einer Tätlichkeit hinreissen lässt. Dann erscheint ein Offizier, eine edle, sehr elegante Erscheinung, freundlich, grazil, gutgelaunt. Französischer Hochadel, denke ich. Er fragt mich, warum ich hier sei. Ich sei nicht Patient, sage ich, sondern Soldat, man habe mich hier zurückgelassen. Warum sind die anderen weg, fragt er. Sie sind weg, sage ich, weil sie Angst hatten vor dem Überfall, sie glaubten, er erfolge mitten in der Nacht und sie könnten deshalb nicht ruhig schlafen. Wo sind sie hin? fragt er lächelnd. Nach Villefranche, sage ich. Der Offizier sagt, er hätte grosse Lust, dorthin zu fahren und sie dort noch zu überfallen. Es kommen aber jetzt andere Befehle, die ganze Truppe zieht schnell wieder ab, der Offizier kehrt aber nochmals schnell zu mir zurück und verabschiedet sich sehr freundschaftlich, indem er mich kurz an der Schulter berührt. Ich wundere mich über den Respekt, mit dem er mich behandelt. Draussen, auf einem weiten Feld, stehen in Reih und Glied einige hundert Menschen. Sie tragen weite, modische Kleider, die im Morgenwind flattern. Was ist denn das? Die Versammlung hat nichts mit dem Manöver zu tun, es sieht eher nach Modeschau oder künstlerischer Performance aus. Wir sind wieder allein, auf unserem Bett, und bleiben liegen. 

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