Dienstag, 9. Oktober 2012

Wir sind Opern-Regisseur, haben eine Hauptprobe, eine zu lange Oper, wie es scheint, die Aufführung begann um 14 Uhr, jetzt ist es schon 18.30 Uhr und noch immer sind wir weit vom Schluss. Wir proben im Freien, am Dorfrand eines von diesen von uns geliebten braven ländlichen-städtischen Dörfer im Aargau. Die kräftigen männlichen Helden singen sehr laut, wir beginnen die Abendruhe zu stören und winken daher ab, erklären, dass sie, um ihre Stimmen zu schonen, fortan ihren Text nur leise andeuten sollen. Wir würden im übrigen noch Kürzungen vornehmen, die Aufführung sei zu lang und enthalte Stellen, die überhaupt nichts mit dem Thema der Oper zu tun hätten, wie zum Beispiel die Passage, die gerade jetzt gesungen worden sei und in welcher der Hauptdarsteller sehr weitschweifig von einem Haus erzähle, das er seiner Tochter im Tessin gekauft habe.

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