Es ist neun Uhr, wir haben Kaffeepause. Mein Arbeitskollege, der immer mit mir kommt, ist verlegen, weil er mir sagen muss, dass er schon mit jemandem abgemacht hat. Wir haben damit aber kein Problem, wir gehen gerne auch allein in die Cafeteria. Wir gehen aber beide bis zum Lift, der etwa zwei Meter unterhalb der geöffneten Türe stecken geblieben ist. Mein sportlicher Kollege springt hinunter, auf das Dach der Kabine, und kann von dort aus durch einen Spalt ins untere Stockwerk gelangen. Das ist ja geradezu selbstmöderisch, sagen wir, und gehen einen anderen Weg, der zuerst in ein oberes Stockwerk führt. Von dort aus sehen wir aus einiger Höhe hinunter in die Caferia, die sich in einem sehr hohen weiten Raum befindet. Hinunter führt aber keine Treppe, sondern nur eine Leiter, die aus einer Stange besteht, von welcher aus die Sprossen frei in den Raum ragen. Wir haben zunächst Mühe mit dem Abstieg, weil wir noch Akten bei uns haben, die wir unter den linken Arm klemmen müssen, um uns mit der rechten Hand festhalten zu können. Wir steigen sehr vorsichtig hinab, während sich hinter uns drei junge Sekretärinnen etwas ungeduldig auf den Abstieg warten. Im unteren Bereich fehlen in der Leiter sogar einige Sprossen, was uns allerdings keine Mühe bereitet. Wir haben die nötigen Bewegungen gelernt und gleiten jetzt problemlos hinunter. Wir kommen zum Buffet, es hat Bedienung, wir wünschen einen Kaffee und ein Gipfeli.
Mittwoch, 31. Oktober 2012
Dienstag, 30. Oktober 2012
In unserer kleinen Stadt findet ein wichtiges internationales Fussballspiel statt, eine Barrage, dessen Sieger in irgendeine höchste Liga aufsteigt. Es sind zwei englische Mannschaften, Manchester City gegen Manchester United, beide mit vielen berühmten Spielern. Das Publikumsinteresse ist riesig, der Fussballplatz aber sehr altertümlich und in keiner Weise geeignet für einen solchen Grossanlass. Es gibt unübersichtliche Zugänge, Absperrungen, Stehplätze und viele kleine Tribünen, von denen aus man von manchen Plätzen aus das Spielfeld gar nicht sieht. Es gibt Sektoren, die mit Buchstaben von A bis G bezeichnet sind. Wir haben für alle Sektoren Karten erhalten, ein ganzes Bündel, weil der Vorverkauf über die Verwaltung lief, in welcher wir arbeiten. Wir pflegen dort seit vielen Jahren sehr freundschaftliche Beziehungen zur Dame, die für den Vorverkauf verantwortlich war. Diese immer zu Spässen aufgelegte Dame schätzt uns sehr, so sehr dass sie uns gleich ein ganzes Bündel der begehrten Eintrittskarten in die Hand drückte. Mit diesem Bündel von länglichen farbigen Zetteln gehen wir nun durch den Irrgarten der Tribünen, die nur zum Teil besetzt sind, obwohl die Mannschaften bereits auf dem Platz sind und sich einspielen. Wir hören, dass dass das Spiel ausverkauft sei und sich draussen noch Interessenten drängen würden. Wir gehen hinaus, zum hölzernen Kassenhäuschen, das bereits geschlossen ist. Ein Inder mit Familie und Kindern schwenkt Banknoten und will Karten kaufen, wir verkaufen ihm fünf Tickets zu vierzig Franken, was dem normalen Eintrittspreis entspricht. Der Inder ist überrascht und erfreut. Wir haben nicht nur Karten, wir haben auch weitere Unterlagen, die mit den Karten verkauft worden sind, es grellfarbige Zettel, die sich zu Blumen entfalten und zusammenstecken lassen. Auch solche Zettel gebe ich dem Inder, dessen Kinder das Geschenk begeistert entgegennehmen. Der Match hat inzwischen begonnen. Wir gehen wieder hinein und sehen, dass es gar keine Kontrollen mehr gibt, der Inder hätte jetzt auch wie andere Besucher ohne Eintrittskarten hineingelangen können.
Mittwoch, 24. Oktober 2012
Wir aber träumten einen endlosen Traum, wir besuchen eine grosse Veranstaltung in einem Stadion. Es gibt viele Eingänge und Kontrollen und komplizierte Situationen, und es ist uns nicht klar, was überhaupt stattfinden soll. Ist es ein Konzert, oder etwas Politisches. Wir finden am Ende nach langem Suchen unseren Platz, müssen dann aber rasch wieder aufbrechen. Es gibt keine Schlägereien oder Unruhen, aber trotzdem eine schlechte Stimmung. Auch wir haben uns offenbar etwas zuschulden kommen lassen und werden nun verfolgt, ohne dass wir wüssten, um was es geht. Wir tragen einen Kohlenkessel mit uns, ein schwarzes schweres Gerät, warum und wozu ist uns unklar, es hat aber eine Bedeutung, und wegen dieser Bedeutung müssen wir flüchten, was uns relativ leicht gelingt. Wir eilen durch Vorstädte und kommen am Ende ins Grüne. Unseren Hauptverfolger, einen ehemaligen Arbeitkollegen, haben wir mit Leichtigkeit abgeschüttelt, aber andere Verfolger sind uns auf den Fersen geblieben und kreisen uns jetzt auf einer Wiese ein. Dort trifft am Ende auch unser höchst aufgebrachter Arbeitskollege ein. Wir haben keine Ahnung, warum er so wütend ist und was er uns vorwirft. Eine grössere Gesellschaft kommt jetzt zusammen, es sind auch Politiker dabei und Polizeikommandanten. Wir schwingen unseren schwarzen Kessel noch einige Male, und drehen uns mit ihm wie ein Hammerwerfer um unsere eigene Achse, stellen ihn dann aber zu Boden und geben auf. Der Kessel hätte vielleicht eine Art Markenzeichen werden können, für einen Neuanfang, eine Rebellion, eine Wende. Jetzt stellen wir ihn ins Gras. Wir sind uns keiner Schuld bewusst und erwarten auch keine Bestrafung, im Gegensatz zu anderen, die offenbar schwere Straftaten begangen haben. Wie soll es weitergehen. Wir treten zu einigen höhergestellten Personen und sagen, dass es wohl das beste wäre, wenn eine allgemeine Amnestie beschlossen würde. Das hätten sie auch schon gedacht, sagen sie, das würden sie machen, es gebe keine andere Lösung, um unser Leben wieder zu normalisieren. Die Amnestie wird verkündet, und die davon Betroffenen stellen sich in einem Kreis auf, umfassen sich mit den Armen und beginnen einen Rundtanz, auch wir sind mit dabei, auch unser Arbeitskollege, der sich widerstrebend in den Kreis begibt und sich sogar neben uns stellt und nun mit uns tanzt.
Sonntag, 21. Oktober 2012
Wir
sind in Zürich mit dem Velo unterwegs, das ist recht unangenehm und gefährlich,
denn unser Zürich ist eine hässlische Megacity, mit vielspurigen Strassen und
gewaltigem Verkehr. Wir finden am Ende, nachdem wir uns verirrt haben, einen
Veloweg. Dieser ist aber nur für sportliche geübte Biker vorgesehen. Wir fahren
zunächst auf einem schmalen nassen Naturpfad und kommen dann in einen
Abschnitt, der vereist ist und aus einer Art von Gletscher besteht, wo man
kunstvoll über verschneite Spalten und Kuppen springen muss, hinauf und
hinunter. Das gelingt uns tatsächlich, wir fahren, zusammen mit Bikern, korrekt
und ohne zu stürzen, obwohl wir mit einem einfach Strassenvelo unterwegs sind
und unseren dunklen Anzug tragen. Die Biker begegnen uns daher mit einem
gewissen Respekt. Der Pfad endet im Untergeschoss eines riesigen Gebäudes in
einer kleinen Kammer, von der man nur mit einem Lift ins Freie gelangen kann.
Es gibt verschiedene Metalltüren, Kästen und Apparaturen, wir sehen nicht, wo
es hier einen Lift geben soll. Die freundlichen Biker zeigen auf einen Knopf,
der mit Pull angeschrieben ist,
diesen Knopf müssten wir drücken, sagen sie. Es öffnet sich darauf hoch oben,
an der Decke, eine kleine Eisentüre. Wenn das ein Lift sein sollte, so können
wir ihn unmöglich benützen, man müsste Akrobat sein dazu. Die Biker zeigen auf
einen Holzkasten, das sei auch ein Lift, wir könnten auch diesen Lift benützen.
Das geht dann recht gut, der Kasten ist geräumig und kann mit dem Velo betreten
werden. Er bringt uns dann tatsächlich auch hinauf, wir gelangen in ein
Einkaufszentrum und mitten in einen grossen Schuhladen hinein, der exklusive,
teure Schuhe anbietet. Die Biker erscheinen auch wieder, und wir beklagen uns
bei ihnen über die unmöglichen Velowege in der Stadt Zürich. Wir hätten uns
total verirrt und hätten doch nur vom Flughafen Kloten nach der Stadt fahren
wollen.
Mittwoch, 17. Oktober 2012
Langer Militärtraum, wir befinden uns zusammen
mit anderen Soldaten in einer weitläufigen Militärunterkunft, es ist sehr kalt,
die Gebäude sind nicht geheizt. Wir müssen uns in einen anderen Gebäudeteil
verschieben, sollten in Zweierkolonne gehen, was aber nicht möglich ist, weil
der Weg über schmale Treppen und Gänge führt. Wir erreichen einen weiteren
Gebäudekomplex, dort lässt man mich in einer geräumten Sanitätshilfsstelle
zurück. Es gibt keine Kranken mehr, aber aus irgendeinem Grund sollte hier ein
Soldat zurückgelassen werden. Mir ist das recht, so habe ich Ruhe, ich kann
mich auch mit den Wolldecken gut gegen die Kälte schützen und ruhig schlafen.
Gegen Morgen allerdings knallt es, ein gewaltiger Blitz erleuchtet das Zimmer,
eine Blitzbombe ist gezündet worden, die Kaserne wird angegriffen. Es handelt
sich allerdings um keinen Krieg, sondern nur um ein grosses Manöver. Viele
Soldaten dringen nun durch Türen und Fenster ein, ich liege noch immer auf dem
Bett, halte vorsichtigerweise die Hände hoch, das sieht lächerlich aus, sollte
aber die Feinde beschwichtigen. Man weiss ja nie, ob sich nicht ein Trottel im
Eifer des Manövers noch zu einer Tätlichkeit hinreissen lässt. Dann erscheint
ein Offizier, eine edle, sehr elegante Erscheinung, freundlich, grazil,
gutgelaunt. Französischer
Hochadel, denke ich. Er fragt mich, warum ich hier sei. Ich sei nicht
Patient, sage ich, sondern Soldat, man habe mich hier zurückgelassen. Warum
sind die anderen weg, fragt er. Sie sind weg, sage ich, weil sie Angst hatten
vor dem Überfall, sie glaubten, er erfolge mitten in der Nacht und sie könnten
deshalb nicht ruhig schlafen. Wo sind sie hin? fragt er lächelnd. Nach
Villefranche, sage ich. Der Offizier sagt, er hätte grosse Lust, dorthin zu
fahren und sie dort noch zu überfallen. Es kommen aber jetzt andere Befehle,
die ganze Truppe zieht schnell wieder ab, der Offizier kehrt aber nochmals
schnell zu mir zurück und verabschiedet sich sehr freundschaftlich, indem er
mich kurz an der Schulter berührt. Ich wundere mich über den Respekt, mit dem
er mich behandelt. Draussen, auf einem weiten Feld, stehen in Reih und Glied
einige hundert Menschen. Sie tragen weite, modische Kleider, die im Morgenwind
flattern. Was ist denn das? Die Versammlung hat nichts mit dem Manöver zu tun,
es sieht eher nach Modeschau oder künstlerischer Performance aus. Wir sind
wieder allein, auf unserem Bett, und bleiben liegen.
Donnerstag, 11. Oktober 2012
Wir befinden uns mit der Gattin und anderen
Leuten im Freien auf einem riesigen Stapel von dünnen alten Matrazen, die auf
einer Fläche von der Grösse einer Turnhalle aufeinander geschichtet sind. Es
scheint, dass wir uns hier aufhalten und häuslich einrichten sollten. Wir haben
einigen Hausrat bei uns, vor allem auch vier kleine Katzen, die ängstlich
umherirren. Sie werden bedroht und verfolgt von wilden anderen Katzen und auch
einem kleinen, aber sehr bösartigen Hund, den wir mit Schlägen vertreiben
müssen. Die Katzen verkriechen sich in den Lücken zwischen der Matrazen, und
wir befürchten, dass sie sich dort verirren und wir sie gar nicht mehr finden
könnten. Als sich die Lage schliesslich beruhigt, kommen drei der vier Katzen
zum Vorschein, sie haben sich gar nicht in den Matrazen versteckt, sondern in
einem gegenüberliegenden Holzschuppen. Sie kommen sehr stolz und selbstbewusst
daher, und wir loben sie für ihre Klugheit und Vorsicht. Aber noch fehlt die
vierte Katze, diese hat sich doch wohl in den Matrazen verirrt.
Dienstag, 9. Oktober 2012
Wir sind Opern-Regisseur, haben eine Hauptprobe, eine zu lange Oper, wie es scheint, die Aufführung begann um 14 Uhr, jetzt ist es schon 18.30 Uhr und noch immer sind wir weit vom Schluss. Wir proben im Freien, am Dorfrand eines von diesen von uns geliebten braven ländlichen-städtischen Dörfer im Aargau. Die kräftigen männlichen Helden singen sehr laut, wir beginnen die Abendruhe zu stören und winken daher ab, erklären, dass sie, um ihre Stimmen zu schonen, fortan ihren Text nur leise andeuten sollen. Wir würden im übrigen noch Kürzungen vornehmen, die Aufführung sei zu lang und enthalte Stellen, die überhaupt nichts mit dem Thema der Oper zu tun hätten, wie zum Beispiel die Passage, die gerade jetzt gesungen worden sei und in welcher der Hauptdarsteller sehr weitschweifig von einem Haus erzähle, das er seiner Tochter im Tessin gekauft habe.
Sonntag, 7. Oktober 2012
Wir sind in den Bundesrat gewählt worden, sehr überraschend, eigentlich gegen alle Absichten der Ratsmitglieder, die sich aber bei taktischen Spielchen verrechneten. Nun sind wir Bundesrat, und empfinden alle die seltsamen Gefühle, die wir auch wirklich hätten, wenn sich eine solche Wahl ergeben würde. Wir sind unsicher, aber auch entschlossen, die Aufgabe anzunehmen, es wird gewiss gehen. Aber niemand gratuliert uns, alle gehen uns aus dem Weg. Ein umtriebiger junger bürgerlicher Parlamentarier, den wir nicht kennen, erscheint und fragt uns, ob wir bereit wären, das VBS zu übernehmen. Ja, schon denkt man, uns ins VBS abzuschieben. Unser Kopf schwirrt von Sätzen, die wir nun zum Erstaunen und zum Ärger aller bald zum besten geben werden. Familiär wird es keine Probleme geben, denn Bundesratsgattin ist genau das, was unsere Gattin immer hat werden wollen, sehr willkommen ist auch der riesige Lohn, der bald kommen wird.
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