Donnerstag, 27. September 2012

In der Nacht waren wir auf einer weiten Reise, wobei wir in Serbien durch irgendwelche Beziehungen oder Begünstigungen eine Einladung hatten, in der riesigen Villa eines Popstars zu übernachten. Die Villa war von weitem zu sehen, es war ein flacher Bau im Stile der Hollywood-Paläste, mit grossen Gärten und Säulengängen, alles in einem hellroten Sandstein errichtet. Wir wurden empfangen, und eine Art Haushofmeister, der Schweizerdeutsch sprach, teilte uns die Zimmer zu, 518 und 519. Es gab viele Zimmer, und alle schienen grosszügig beliebigen Gästen zur Verfügung zu stehen. Wir seien für zwei Nächte eingetragen, sagt uns der Haushofmeister, ob das so recht sei. Ja, sagten wir, und dankten herzlich. Das sei gut, andere würden länger bleiben, er habe jetzt einen Italiener hier, der schon seit sechs Wochen da sei. Den Star selber sehen wir nur kurz, er erscheint in der Vorhalle, umgeben von dienstbaren Geistern, eilt aber schnell weiter, ohne von den Gästen Notiz zu nehmen. Er sieht ziemlich wild aus, ein richtiger Rocker, mit steif nach oben stehenden Haaren, goldene Ketten und eine teure Uhr demonstrieren aber auch seinen Reichtum. Am Abend sind wir an ein Konzert eingeladen, der Weg zu dieser Veranstaltung, an der zweihunderttausend Menschen zusammenkommen, ist sehr kompliziert, wir fahren in einem uralten Tram lange auf einer verlotterten Strasse dahin und fragen uns ängstlich, wie wir wohl nach dem Konzert wieder den Weg zurück finden. Der Star fährt in einer Wagenkolonne an uns vorbei, er gleicht stark dem Schweizer Gölä, wir lachen und sagen, da seien wir ja nun bei einem jugoslawischen Gölä.

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