Sonntag, 9. Oktober 2011

Wir erben eine Firma, ganz unerwartet, durch einen Todesfall, und sollten nun die Geschäftsführung übernehmen. Wir werden durch die Räume geführt, verstehen dabei von allem rein gar nichts. Es ist ein mittelgrosser Handwerksbetrieb oder eine kleine Fabrik, es gibt einige Hallen voller kleiner Apparate, Eisenstangen, Drähten, Kabeln, es hat Gestelle, die bis zur Decke reichen, dazwischen eine Ecke mit vielen Ordnern voller Papiere, das sind die Geschäftsunterlagen, sagt man uns, sie sind alle in einer ziemlichen Unordnung. Wir kennen niemanden. Die Belegschaft, vielleicht hundert Leute, versammeln sich und wünschen zu hören, wie es weitergehen soll. Wir sollten jetzt gewiss eine Ansprache halten und überlegen blitzschnell, was wir sagen könnten. Es kommen uns sofort Sätze in den Sinn, aber ob sie brauchbar sind und beim Personal ankommen, das ist eine offene Frage. „Viele sehen mich jetzt zum ersten Mal“, so denken wir, könnten wir anfangen, „und viele werden sich jetzt fragen, was für ein Mensch ich bin.“ Wir sind nicht ohne Zuversicht, bleiben ganz ruhig, nehmen an, dass wir die Probleme überwinden werden.

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