Montag, 27. Juli 2009

Wir befinden uns in Warschau, in einer harten Zeit, vieles ist zerstört, die Strassen aufgerissen und von breiten Fahrrinnen durchfurcht. Zunächst stossen wir auf eine riesige Zeltstadt, alles kleine, eng nebeneinander stehende Häuschen aus Plastik. Wir photografieren, unter anderem verschleierte Frauen, die sich in diesem Lager aufhalten. Dann geht es weiter, wir wollen zurück zu unserem Hotel, es ist ein modernes, erstklassiges Haus in der Nähe des Bahnhofes, wo wir durchaus sicher und bequem untergebracht sind, aber wir finden den Weg nicht gleich, wir geraten in grosse Vorstädte, gehen Tramlinien entlang, die, wie wir annehmen, zum Zentrum führen sollten, aber nicht zum Zentrum führen, sondern irgendwohin, endlich zu einem grossen Soldatenfriedhof, vor dessen Eingang Taxis stehen, mit denen wir nun gewiss unser Ziel wieder erreichen können. Wir steigen ein, haben aber den Namen unseres Hotels vergessen, wir sagen deshalb, er solle uns zum Bahnhof führen. Ugefragt steigen noch zwei Soldaten ein, in hässlichen braunen Uniformen, ob ich das wolle, sagt der Taxichauffeur, er frage mich, weil man das heute zu fragen pflege.

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