Freitag, 3. Juli 2009

Die Revolution ist vorbei, die alten Gewalten sind wieder an der Macht. Das Schloss Versailles ist allerdings geplündert worden und muss nun neu eingerichtet werden. Wir haben den Auftrag, die Gedecke einzukaufen, Teller, Schüsseln, Silberbesteck, Tafelaufsätze, alle diese kostbaren Sachen, die für grosse Essen nötig sind. Wir betreten das vornehmste Geschäft von Paris, man empfängt uns mit grossen Ehren, hofft auf einen Neuanfang mit den Verkäufen. Mehrere Herren, in Hofkleidung, umringen uns. Für welchen Ort wünschen sie eine Ausstattung, sagen sie. Für Versailles, sagen wir. Wir setzen uns, und man bringt uns als erstes einen kostbaren, bestickten, sehr grossen Tischset aus Damast, mit Ausmassen für einen gtossen Herrn, für einen Vorsitzenden, einen Tischherrn, der gleich meterweise Tischfläche in Anspruch nimmt. Er koste, sagt man uns, 200 000 Francs. Das ist eine Unsumme, die uns aber nicht in Verlegenheit bringt, denn unser Kredit ist ja unbegrenzt. Wenn wir uns richtig erinnern, hat man uns am Hofe bedeutet, dass 22 Millionen Francs zur Verfügung stehen würden. Wir kaufen also diesen Tischset und lassen uns weitere Gegenstände bringen. Und wie haben Sie denn die Revolution überlebt, fragt man uns. Versteckt, sagen wir, bei einem Adeligen, ganz in der Nähe von Versailles. Und ernährt haben wir uns von der Jagd in den königlichen Wäldern.

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