Freitag, 1. Mai 2009

Ich habe einen neuen Arbeitsplatz zugewiesen bekommen, im zentralen Sekretariat, in einem Zweier-Büro bei einem sehr tüchtigen pedantischen älteren Herrn, bei dem alle Fäden zusammenlaufen. Dienstlich haben wir keine Berührungspunkte, wir stören einander nur. Der Herr hat viele Besucher und Telefonate, und es ist nicht zu sehen, wie ich hier arbeiten könnte. Neben uns am Fenster hat es Holzstösse, es sind armdicke Rundhölzer aufgeschichtet, die nun dummerweise, durch eine Kerze, die in der Nähe stand, in Brand geraten. Die Hölzer mussten schon längere Zeit geglüht haben, es ist ein Schwelbrand vorhanden, der jetzt umschlägt in lodernde Flammen. Der Kollege gerät ausser sich und weiss sich nicht zu helfen, er will der Feuerwehr anrufen. Ich schreie: Feuerlöscher, Feuerlöscher, nehmen Sie doch den Feuerlöscher. Es hat tatsächlich in unserem Büro einen ganz ordentlichen Feuerlöscher, mein Kollege holt ihn aus dem Schrank, weiss ihn zu bedienen und richtet den Schaumstrahl gegen den Brand. Es entsteht ein wüstes Chaos, es zischt und raucht, knallt und spritzt. Es gelingt aber, die Flammen einzudämmen. Als der Feuerlöscher keine Löschmittel mehr hergibt, züngeln nur noch einzelne Flämmchen inmitten von grossen Schaummassen.

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