Samstag, 6. September 2008

Wir sind in einen Ringerklub eingetreten und haben für den ersten Kampf einen Gegner zugelost erhalten. Man sagt uns, es sei ein sehr starker, aber fairer Ringer, der uns gewiss nichts zuleide tun werde. Wir haben keinerlei Erfahrung im Ringen und sitzen ziemlich beunruhigt in der Umkleidekabine. Da erscheint der Gegner, ein kleiner, gedrungener, schweigsamer Mann von südländischem Typus, den wir wegen seines weiblichen Aussehens zuerst für eine Frau halten. Er zieht sich um, und die Klubmitlgieder erklären mir die Kampfregeln, es gibt, ähnlich wie im Schach, eine Führungsliste mit Punktzahlen, wobei jeder Kampf gewertet wird. Im Unterschied zum Schach aber, so sagt man uns, zählen nicht nur Sieg und Niederlage, sondern auch die Zeit, in welcher gesiegt oder verloren wird. Unser Gegner hat also ein Interesse, uns möglichst schnell auf den Rücken zu werfen, und man zweifelt nicht daran, dass er dies in wenigen Sekunden tun wird. Eine so günstige Gelegenheit zur Verbesserung seiner Führungszahl bietet sich ihm nicht so schnell wieder. Wir sind ziemlich ratlos und hoffen, nicht verletzt zu werden. Man verletzt sich doch häufig beim Ringen, das wissen wir, wir haben ja darüber ein Buch von Irving gelesen.

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