Wir
machen Ferien in Italien, mit der ganzen Familie, mit Kind und Kegel. Es ist 16
Uhr, alle haben Hunger, es ist aber noch nicht Zeit zum Essen, und die
Restaurants sind auch noch nicht geöffnet. Wir besuchen daher eine grosse
Kirche, es ist eine Wallfahrtskirche, eine der grössten Italiens. Sie heisst
Saint Hilaire. Wir steigen hoch, durch grosse Treppenhäuser. Es ist niemand zu
sehen, es scheint eine Feier im Gang zu sein. Wir kommen zu einer Galerie,
einem schmalen Gang, der um einen Rundbau zu führen scheint. Er wird durch ein
rotes Band abgesperrt. Links führen Türen zu Logenpätzen, wie in einem Theater.
Wir sind unternehmungslustig und betreten trotz der Absperrung den Gang. Eine
Türe öffnet sich, und ein Herrn beschwert sich bei uns über die Störung. Jetzt
kommt uns auch Wachpersonal entgegen, drei Polizisten. Sie drängen uns zurück
in die Vorhalle. Es sei doch verboten, hier einzudringen, sagen sie, es gebe
jetzt eine Busse, diese betrage 500 Franken. Soviel Schweizergeld haben wir gar
nicht bei uns. Wir protestieren und können das nicht glauben. Sie verweisen
aber auf ein Reglement. Einer der Polizisten beginnt zwei von uns mit einer
weissen Schnur zu fesseln. Ich verlange eine Quittung. Das ist
selbstverständlich möglich, zwei der Polizisten gehen weg, um sie zu holen.
Jetzt bewacht uns nur noch ein sehr junger Mann. Es verstreicht viel Zeit, wir
warten und könnten vermutlich auch weglaufen. Irgendetwas ist faul an der
Sache, das mit den 500 Franken kann doch wohl nicht stimmen. Der Junge, der bei
uns steht, ist aber nicht bereit, uns gehen zu lassen. Ich biete ihm 50 Franken
an, soviel habe ich noch bei mir, dies in der Hoffnung, dass sich das wohl
etwas korrupte Sicherheitspersonal auf einen solchen Handel einlässt.
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