Donnerstag, 30. November 2023

 

Hotel in den Alpen, fünf Sterne. Wir stehen auf dem Parkplatz und sehen, wie sich ein älterer Herr und seine Dame zu einem sehr eleganten weissen Privatflugzeug begeben, das dort neben anderen teuren Autos steht. Zuerst bringen sie ihre Gepäckstücke in einem kleinen Kofferraum unter, der sich im Heck des Flugzeugs befindet. Dieser kann nicht abgeschlossen, sondern nur mit stilvollen Lederriemen gesichert werden. Dann steigen sie ins Flugzeug, das vier bequeme weisse Ledersessel aufweist, die nebeneinander liegen. Einer davon ist der Sitz des Piloten. Da wir auch abreisen, sagen wir im Spass zueinander, dass die uns doch mitnehmen könnten, wobei das aber möglicherweise gefährlich wäre, denn so alte Herren würden manchmal mit ihren Flugzeugen abstürzen.

Sonntag, 26. November 2023

 

Es ist Weihnachtszeit, ich bin an einer Zusammenkunft von Arbeitskollegen, die in der grossen Wohnung eines der höheren Chefs stattfindet. Dieser ist ein sehr kluger Herr mit überaus feinen Umgangsformen und bekanntlich seiner Bedeutung entsprechend in der Übeklasse eingereiht. In einem sehr grossen Wohnraum steht bereits ein Weihnachtsbaum. Es ist keine Tanne, sondern ein exotisch aussehender Baum, von dem nur die Krone verwendet worden ist. Er beansprucht viel Platz. Ich erkundige mich nach dem Namen dieses seltsamen Baumes und erfahre, dass es ein Farn ist. Dann nimmt die Veranstaltung ein Ende, alle verabschieden sich und wünschen einander frohe Festtage. Das geht so schnell, dass es mir nicht gelingt, mich von allen zu verabschieden, was vielleicht negativ vermerkt werden könnte, weil ich ja auch zu den Vorgesetzten gehöre. Immerhin kann ich mich vom Generalsekretär verabschieden, einem ganz harmlosen, unscheinbaren Menschen, der mich nie plagt und kaum weiss, was ich arbeite. Er sagt mir, dass man ja gar nicht sehe, dass meine Frau schwanger sei. Ich bin ganz überrascht und merke, dass ich diese Schwangerschaft fast vergessen habe. Und dabei wird ja die Geburt in wenigen Wochen erfolgen! Auch meine Frau scheint diese Schwangerschaft ganz vergessen zu haben, denn sie trinkt ja wie gewohnt ihren Wein und wird diesen auch in den kommenden zehn Tagen trinken, in denen wir noch in Italien in den Ferien sein werden.

Sonntag, 19. November 2023

 

Grössere Gesellschaft, in einem Obergeschoss, einem Saal oder Kino. Mit dabei auch eine ehemalige Filmschauspielerin und Geliebte von Fellini. Sie erweist sich aber nicht als ehemalig, sondern als noch immer begehrt, denn jetzt wird die Ankunft von Fellini angekündigt, der nicht etwa, wie wir glaubten, gestorben ist, sondern noch lebt. Er ist in die Schweiz gereist und wird bald eintreffen. Ich gehe hinunter zum Empfang. Mehrere Limousinen fahren vor. Leute steigen aus, einige seltsame Gestalten, wohl Filmfiguren, unter ihnen auch, sofort an seinem grossen charakteristischen Kopf erkennbar, Fellini. Er ist gross und kräftig, aber doch sehr alt. Ausgestiegen ist auch ein merkwürdiges Wesen, affenartig, halb Mensch, halb Tier, das mir anzeigt, dass mit ihm etwas nicht in Ordnung ist. Jemand sagt, dass es vielleicht der Katheder sei, das scheint aber nicht der Fall zu sein. Ich gehe nun neben Fellini hinein, ich könnte mit ihm reden, finde aber keine passenden Worte. E arrivato Zampano? Das wäre dumm. Oder soll ich sagen, dass ich einen seiner Filme siebenmal hintereinander gesehen habe? Aber welcher Film war das? Fellini geht jetzt eine breite Treppe hinauf, die Schauspielerin stürzt ihm entgegen. Eine grosse Liebe.

Montag, 13. November 2023

 

Ein guter Bekannter, ein vornehmer Herr aus guter Gesellschaft, hat ein dickes, 800-seitiges Buch gewonnen und zeigt es mir einigermassen ratlos. Den Autor kennt er nur vage, es ist der umstrittene deutsche Politiker Sarazin. Er werde es nicht lesen, sagt er, dieser «Srasin» sei kein guter Autor. So schlecht kann es doch nicht sein, sage ich, Sarazin sei doch ein Sozialdemokrat. Ich merke jetzt, dass ich Sarazin bisher immer banausenhaft falsch ausgesprochen habe. Die Basler Patrizier, unter denen es Dutzende von berühmten Sarasins gibt, sprechen diesen Namen als «Srasin» aus. Ich bin wieder mal beschämt.

Samstag, 4. November 2023

 

In einem zweiten Traum bin ich alleine auf dem Heimweg und gehe unabsichtlich neben einer Unbekannten her, bei der ich mich für dieses Missgeschick entschuldige. Dann komme ich an einem schäbigen Vorstadthaus vorbei, das grosse, von Vorhängen verschlossene Fenster und eine schmale Eingangstür besitzt. Es ist ein Nachtklub, offenbar aber auch ein Lokal, in dem sich die Psychosekte trifft. Ich höre schönen Gesang, etwas indisches. Eine jüngere Frau, eine Single, robust, alternativ, erfahren und gewiss mit allen sexuellen Praktiken vertraut, läutet an der Türe und wird eingelassen. Ich bin versucht, auch selber hineinzugehen, wage das dann aber doch nicht und gehe weiter. Plötzlich sind wieder die gruseligen «Mönche» um mich und bedrohen mich erneut. Sie verlangen Spenden. Hundert Franken wären genehm, sagen sie. Ich bekäme sodann einen Spenderausweis.