Freitag, 30. Juni 2023

 

Wir sind in einem kleinen englischen Landhotel und gehen dort durch den hinteren Ausgang in den Garten. Gleich bei der Türe hat es links und rechts eine dichte und hohe Bepflanzung, es sieht aus wie in einem Treibhaus oder Dschungel. Ein seltsamer Schrei ist zu hören. Es ist eine Eule, die uns aufmerksam mit ihren Katzenaugen beäugt, ein sehr schönes, grosses Tier, das wir sogleich fotografieren. Auf der anderen Seite des Ganges entdecken wir sogar noch eine zweite Eule, etwas besser versteckt im Gehölz. Später, im Garten des Restaurants, tragen Gäste mehrere Eulen, grosse und kleine, auf ihren Armen herum, auch Kinder wagen das. Es scheint, dass das Hotel diese Eulen als Haustiere hält, und sie ganz zahm und zutraulich sind.

Dienstag, 20. Juni 2023

 

Serbien. Ich verliere auf einer Reise meine Tasche mit allen Dokumenten. Sie taucht wieder auf, aber ziemlich zerstört. Der Pass ist verbrannt, nur noch kleine Teile sind übrig. Ich muss daher zu Schweizer Botschaft fahren und so wohl oder übel den alten Peugeot benutzen, dessen Bremsen defekt sind. Eine gefährliche Fahrt führt über Kreuzungen und steile Strassen in eine Felsenlandschaft. Hier steht aber kein Botschaftsgebäude, aber in den Felswänden sind einige mit schweren Läden versehene Fensterchen zu sehen. Ich klopfe an ein solches Fenster, worauf sich der Laden einen Spaltbreit öffnet und eine Frauenstimme fragt: Haben Sie ein Problem? Ja, sagt ich, und zwar ein grosses. Dann zeigt sich, dass ich hier am richtigen Ort bin und ich die nötige Hilfe bekomme. Später bin ich bei Literaten eingeladen, wir sprechen über die serbische Literatur. Ich drücke mich dabei schlecht aus und wähle nicht die richtigen Worte. Man versteht, dass ich alles in Serbien «grob» und «teuer» finde, und ist beleidigt. Ein komischer Kerl regt sich sehr auf und wird beinahe tätlich, kann aber beruhigt werden.

Sonntag, 11. Juni 2023

 

Ein Umbau hat stattgefunden, unsere Büros sind umgestaltet und renoviert worden. Während der Bauzeit waren wir alle im homeoffice, kehren jetzt aber zurück an die alten Arbeitsplätze. Es herrscht aber ein schreckliches Durcheinander. Die Büros sind nicht angeschrieben und kaum benutzbar. Ich treffe meinen Stellvertreter, der sich zunächst entschuldigt für den seltsamen uralten Anzug, den er trägt, und mich dann zu seinem Zimmer führt, in welchem auch für mich ein Platz vorgesehen ist. Arbeiten kann man aber zurzeit sicher nicht, das Zimmer ist gross, hat aber einen leicht abschüssigen Boden aus Erde und Bauschutt, und die alten Büromöbel stehen alle an einem Haufen. Hinzu kommt, dass sich gleich im Raum nebenan die Toilette befindet, für Damen und Herren, aber ohne Lüftung nur durch Seitenwände von unserem Arbeitsraum getrennt. Man wird es hören und riechen, wenn die Toilette benutzt wird. Lampen und elektrische Anschlüsse fehlen. Mein Stellvertreter sagt, dass wir uns mit diesen Gegebenheiten abfinden müssten, unser Vorgesetzter habe dies gesagt. Er selber sei fast nie im Büro, wir könnten es gut miteinander teilen. Ich sage, dass das Büro auch nicht viel benützen und meistens zuhause arbeiten wolle. Vorschriften oder Kontrollen dazu gibt es nicht, es kann so jeder tun und lassen, was er will. Aber wie und was gearbeitet werden soll, ist nicht zu sehen und völlig unklar. Es scheint, als wäre man oben, in den Regionen der Geschäftsleitung, mit derart wichtigen Fragen beschäftigt, dass man sich nicht um uns kümmern kann und will und daher auch keinen Wert auf irgendwelche Leistungen legt.

Dienstag, 6. Juni 2023

 

Grosser Aufenthaltsraum, Art von Festhalle, einzelne Tische sind aufgestellt, lange Bänke, Stühle, viele Leute sitzen herum, darunter auch Bekannte. Was genau los ist, ist unklar, irgendein Anlass soll demnächst stattfinden. Geredet wird über ein Konzert von Dylan, das gestern stattfand. Da erscheint Dylan selber, im Gedränge erkennen ihn nur wenige, zumal er sehr alt ist und auch sehr klein, nur etwa einen Meter gross. Er schweigt und geht ziellos herum, ein scheinbar verwirrter, eigensinniger Sonderling. Man versucht, ihm zu helfen und schafft ein elektronisches Piano herbei und auch eine Begleitung mit Synthesizer, so dass er sich betätigen kann. Er singt nun tatsächlich etwas und spielt auf dem Piano unbekannte Lieder, vielleicht etwas Neues, das ihm gerade eingefallen ist. Die Leute staunen. Warum ist er überhaupt da, fragt man sich. Er konnte offenbar nicht wegfliegen, sagt man, wegen den Corona-Massnahmen. Später beginnt eine Art von Abschlussfeier unserer Gymnasialklasse. Man stellt die Stühle entlang der Wände auf, wobei längst nicht alle einen Platz finden. Ich gehe weiter herum, zusammen mit einem Kameraden, der mit Mädchen aus einer Mädchenklasse zu streiten beginnt und unsanft weggewiesen wird. Diese Klasse muss aber dann selber verschwinden, und ich finde schliesslich auch einen Platz, um meinen Stuhl hinzustellen. 

Donnerstag, 1. Juni 2023

 

Traum von einem Dreier. Es ist sieben Uhr am Morgen, ich habe nur zwei Stunden geschlafen und bin aber schon unterwegs, habe viel vor, gehe mit der schönen M. zur schönen T., die in einem grossen alten Wohnhaus in vierten Stock wohnt. Dort, so wurde vereinbart, würde es einen Dreier geben. Im zweiten Stock befindet sich ein Saal, in dem eine Sitzung mit Abgeordneten stattfindet. Was das für ein Parlament sei, fragen wir einen Weibel. Dieser lacht und sagt, es sei doch der Nationalrat, den sollte ich doch kennen. Ich sage, dass ich hier schon lange nicht mehr dabei bin und jetzt niemanden mehr kennen würde. Ich hätte ja auch keinen Badge mehr. Man werde sofort ein anderer Mensch, wenn man den Badge abgeben würde. Dann gehen wir hinauf, geraten aber nochmals in eine Versammlung, an der wir nun teilnehmen müssen. Auch T. ist erschienen und sitzt in einiger Entfernung. Unsere Abmachung gilt weiterhin, der Zeitpunkt dafür zögert sich aber hinaus. M. sitzt neben mir, unsere Ellbogen berühren sich. Von T. erhalte ich nun einen Zettel, auf dem, in sehr schöner Handschrift, zu lesen ist: «Es ficht mich nicht an, wenn ihr euch vergewaltigt vorkommt.» Nach Schluss der Sitzung gehen die beiden Frauen noch auf die Toilette, ich gehe schon hinauf in den vierten Stock.