Sonntag, 27. Februar 2022

Sextraum. Zuerst in einem kleinen Saal klassische Musik mit weissen Musikerinnen und Musikern. Eine der Frauen interessiert sich sehr für mich, und auch andere scheinen nicht unzugänglich zu sein. Wir nähern uns, es sieht vielversprechend aus, eine sehr freizügige Atmosphäre scheint zu herrschen. Jetzt aber werden wir unterbrochen, denn eine wilde Truppe von schwarzen Musikern, mit Tänzerinnen und Sängerinnen, dringt in unseren Raum ein, alle verbrüdern sich, springen ins Freie und ziehen rasch weg. Ich bin nicht schnell genug und verliere den Anschluss. Hilflos irre ich mit einem Kameraden auf mir fremden Strassen herum. Wo nur mögen die Künstler sein? Ich sehe einen Briefträger und frage ihn, ob er die Truppe, die «Traktor» heisse, gesehen habe. Ja, sagt er, sie sei einige Strassen weiter unten am Waldrand, auf einer Wiese. Wir machen uns auf den Weg und hören schon von weitem den Lärm. Werden die Frauen dort, im Freien, auch so zugänglich sein?

Samstag, 26. Februar 2022

Dylan tritt auf, mit einigen Musikern. Wir sehen von hoch oben auf die kleine Bühne. Wir sitzen auf einer weichen Matraze auf einem Gerüst, etwa zwanzig Meter über der Bühne. Es ist nicht zu sehen, wie wir da wieder hinunterkommen, denn es gibt keine Leiter, die die vier oder fünf kleinen Stockwerke verbinden, die je etwa fünf Meter auseinanderliegen und auch nur aus einer Matraze bestehen. Irgendwie muss es ja gehen, denken wir, sind aber froh, dass nicht gleich einen Abstieg versuchen müssen, sondern noch das Ende des Konzertes abwarten können. Dylan spielt unkonzentriert, mit Pausen, in denen unklar ist, wie es weitergehen soll. Die wunderbare Band aber verhält sich hochprofessionell und folgt immer sofort wieder seinen bizarren Einfällen. Dylan spielt auf eine abgehackte, seltsame Weise Harmonika und geht sodann auch zu einem alten Klavier und klimmert dort mit einer Hand auf den obersten Tasten herum. Eine Melodie ergibt sich nicht daraus, aber grosse Kunst wird es doch wohl sein.

Donnerstag, 24. Februar 2022

Das älteste der Enkelkinder hat Geburtstag. Als eines der Geschenke haben wir auch sechs Hunderternoten vorbereitet, zusammengefaltet in drei Papierchen vergepackt und mit einem Bändeli versehen. Zu meinem Entsetzen verliere ich aber dieses Geld auf dem Weg durch den Garten zur Geburtstagsfeier. Ich gehe nun, zusammen mit der kleinen Enkelin, den Weg zurück und suche verzweifelt die Päckli. Sie müssen zu finden sein, denn ich weiss genau, welchen Weg ich genommen habe. Eines wird gefunden, zweihundert Franken sind schon mal da. Aber die anderen werden nicht gefunden. Habe ich mich vielleicht getäuscht und doch nur ein Paket mitgenommen? Die Verzweiflung steigt. Es sind wirklich nur zwei Hunderternoten zu finden. Einen Tag später fällt mir am frühen Morgen kurz vor dem Aufstehen ein, dass ich doch noch im Keller nachschauen könnte. Dort hatte ich die Noten eingepackt. Also los, rasch in den Keller. Es gibt dort für jeden Mieter Abteile, die mit einem Schloss abgeschlossen sind. Ich finde tatsächlich zweihundert Franken, die offen auf den vielen Kisten liegen, in denen wir unsere alten Sachen verstaut haben. Und sofort auch, etwas versteckt, nochmals zweihundert. Ein weiterer Mieter erscheint. Ich stecke die Noten schnell in meine Hosentasche, halte sie aber fest umschlossen. Der mir unbekannte Mieter besitzt das Kompartiment neben mir. Er hat es nicht abgeschlossen und sieht nun, dass ich unseres wieder abschliesse. Er erkundigt sich, ob das sinnvoll sei, den Keller abzuschliessen, das kleine Schloss könne doch sofort aufgebrochen werden, und zudem habe man doch sicher keine Wertsachen im Keller. Ich bin etwas verlegen und weiss keine Antwort. Der junge Mann fragt aber weiter und erkundigt sich, wie man zu einem Schloss komme. Auch darauf weiss ich keine Antwort. Sind sie nicht fast überall in den Läden zu kaufen? Ich muss wieder hinauf in die Wohnung, es ist sieben Uhr, wir müssen alle aufstehen und haben unsere Termine. Ich verabschiede mich eilig, der Mann stellt aber weiter Fragen, die ich, schon im Treppenhaus, rufend weiter beantworte.

Samstag, 19. Februar 2022

Dann zufälliges Treffen mit einigen Klassenkameraden. Ich berichte von einem gemeinsamen Bekannten, von dem ich gehört habe, dass er seit sechs Monaten im Spital ist und dem es gerade in diesen Tagen wieder sehr schlecht geht, wider alles Erwarten. Er habe ein Problem mit einem Loch im Brustkorb, das sich nicht schliesse. Ausserdem bietet sich hiermit die Gelegenheit, von einem E-Mail zu sprechen, das ich geschrieben hatte. Ich befürchtete, dass ein für das nächste Klassentreffen vorgesehenes Restaurant nicht zur Verfügung steht, weil es fast immer ausgebucht ist, und unterbreitete Vorschläge für Alternativen.

Freitag, 11. Februar 2022

 

Mein Weg führt über eine breite Brücke über einen grossen Fluss. Die Brücke ist nur für Fussgänger offen. Ich sehe, dass sich Leute auskleiden, um zu baden, unter anderem eine sehr dicke Frau, die sich nicht um Diskretion bemüht. Plötzlich werde ich von zwei Frauen verfolgt, sie belästigen mich und drohen mir. Ich gehe schneller, überquere die Brücke und komme auf einen grossen Platz, der gerade neu gestaltet wird. Er wird geteert, und überall liegen grosse rauchende Haufen von heissem Teer. Die Frauen sind verschwunden, aber vielleicht haben sie sich nur hinter den schwarzen Teerhaufen versteckt und werden mich plötzlich überfallen. Wenn dies geschieht, werde ich mich wehren müssen. Ich bin entschlossen, dies mit einigen heissen Teerklumpen zu tun, die ich auflesen und gegen sie werfen könnte.