Sonntag, 10. November 2019


Grosser Anlass. Ein Institut, das sich mit Berufsbildung befasst, wird feierlich eröffnet. Mehrere Redner sprechen, unter denen auch ich figuriere. Ich habe dabei die Aufgabe, einige persönliche Worte zu einem massgebenden höheren Beamten zu sagen und seine Person und seine Verdienste zu würdigen. Ich beginne, aber schon nach drei Sätzen gibt es einen kleinen Unterbruch. Der wird vom Vorsitzenden, einem sehr korrekten, stets für reibungslose Abläufe besorgten Chefbeamten benützt, mir das Wort abzuschneiden. Er macht sich berechtigterweise Sorgen, dass die Reden viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Es ist nämlich schon 13 Uhr, das Mittagessen wartet, und dabei sind noch mehrere weitere Redner vorgesehen. Er bittet mich also, nicht sehr höflich, mich kurz zu fassen, und lässt durchblicken, dass mein Beitrag in diesem Rahmen nicht so wichtig sei. Ich gehorche, so wie immer, sage nur noch wenige Worte und setze mich wieder. - Später gehe ich ins nahe Restaurant, mit einem Essensgutschein. Dort ist man am Aufräumen und Putzen, es ist zwei Uhr, und die Zeit für das Mittagessen ist vorbei. Ich bin ganz allein und frage, ob es nicht noch einen Teller geben würde. Ein Kellner fragt in der Küche nach und sagt dann, nicht sehr begeistert über den späten Gast, man werde noch etwas für mich machen.

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