Sonntag, 30. Juni 2019


In einem Nebenzimmer des grossen Verhandlungssaales befindet sich ein seltsamer Bittsteller oder Lobbyist, der von uns eine Spende verlangt. Wir geben sie, mildtätig wie wir sind, und erhalten dann überraschend kleine Geschenke, drei kleine Schokoladen, ein Schreibblöckli und einen Mini-Bleistift. Wir halten alles in einer Hand und gehen damit durch die Gänge und Hallen. Eine Abgeordnete tritt auf uns zu und erweist sich als anlehnungsbedürftig und geradezu zudringlich. Sie ist klein und fein, nicht unschön, aber doch von einem gewissen Alter, das ihr nicht mehr ohne weiteres Eroberungen garantiert. Wir geraten in Verlegenheit, denn ums uns stehen überall Leute, die gewiss genau beobachten, was die Dame mit uns vorhat. Wir halten uns zurück und versuchen Vertraulichkeiten zu vermeiden. Unser Gespräch wird glücklicherweise unterbrochen, durch einen Sekretär, der uns aufgebracht auffordert, doch in Zukunft bitte die Türe zu seinem Büro geschlossen zu halten, es dringe immer grosse Kälte ein. Wir können uns leicht verteidigen, sagen, dass wir mit dieser Türe nichts zu tun gehabt hätten, was unsere Verehrerin bestätigen kann. Die Türe sei soeben vom Schnee befreit worden, wir hätten sehen können, wie man den Eingang freigeschaufelt habe.

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