Freitag, 28. September 2018


Afrika. In einer grossen Scheune werden im Obergeschoss über hundert Schwarze untergebracht. Ihr Status ist nicht ganz klar, es sind Flüchtlinge, aber auch Sklaven, und in jedem Fall von uns abhängig. Wir sind etwa zehn Weisse, auch Frauen sind dabei und Kinder, und wir sollten die jungen Männer vorübergehend beaufsichtigen. Es ist schon bald eine Weiterreise geplant, wohin sie führt, ist uns auch nicht klar. Wir sagen ihnen, sie sollten sich ruhig verhalten und sicher nichts stehlen, denn sie könnten das Gestohlene ja nicht mit auf die Reise nehmen, es würde sofort entdeckt. Eine gewisse Gefahr geht von den vielen kräftigen Männern aus. Sie könnten uns mit Leichtigkeit überwältigen. Wir fühlen uns nicht sicher, zählen aber doch darauf, dass sie nichts Unvernünftiges und Aussichtsloses unternehmen. Als Aufseher schlafen auch wir nicht sehr bequem, sondern nur auf alten Matratzen, die im Erdgeschoss in einem grossen Raum am Boden liegen. In der Nacht erwache ich und sollte auf die Toilette. Wo habe ich nur die Brille hingelegt? Neben die Matratze vielleicht? Das wäre sehr unvorsichtig gewesen, denn neben ihr gehen ja alle durch. Sie wäre gewiss zertrampelt und zerstampft worden, wenn sie dort gelegen hätte. Ich erwache und kann mich lange nicht zurechtfinden.

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