Montag, 20. August 2018


Es ist spät in der Nacht. Ich bin mit der Diotima in einem Raum, in dem mehrere flache, breite Betten stehen. Sie sind bezogen, haben moderne, saubere Bettwäsche mit weissen Leintüchern und Duvets. Links eine Türe, die hinausführt in einen weitläufiges Gebäude, in eine Art Aufenthaltsraum, vom dem man von einer Ballustrade aus in einen weiten, gedeckten Innenhof sieht. Dort ist Bewegung, Leute kommen an und setzen sich auf Ledersessel und Sofas. Wo werden sie schlafen? Ich aber sitze auf einem der Betten, und neben mir liegt Diotima. Ich berühre sie, sie lässt es geschehen, will es sogar, ist total betört und scheint sich ganz zu vergessen. Wir spüren beide, dass wir zusammengehören, für immer und ewig. Worte werden nicht gewechselt. Ich berühre sie weiter, ganz sanft, am göttlichen Arm, am Schenkel. Aber wir sind ja nicht allein! Wir werden beobachtet, von einem Knaben, meinem Bruder, von dem ich glaubte, dass er schon schlafen würde. Auch meine Mutter geistert herum, kommt herein und sucht etwas. Wir müssen warten. Aber wie lange? Schliesslich gelingt es mir irgendwie, Mutter und Bruder hinauszuschicken. Es ist zwei Uhr, und Diotima ist, auf einem anderen Bett, eingeschlafen. Ich setze mich zu ihr und berühre sie wieder. Sie ist sofort wach und sofort wieder in der alten Stimmung. Ich küsse sie, auf den Arm, auf die Wange, wortlos umarmen wir uns, und nichts kann uns jetzt noch aufhalten.

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