Wir
sitzen an einem Tisch in einem Warteraum. Zwei meiner Lieben sind bei mir,
meine Frau und mein Enkelkind. Es ist vier Uhr. Eine Frau erscheint, eine Mischung
zwischen Empfangsdame und Arztgehilfin, und sagt, der Vollzug sei «irgendwann
zwischen vier und fünf». Das vierjährige Mädchen ruft sehr energisch nnei!,
so wie sie es immer macht, wenn sie etwas nicht will. Die Dame lächelt verlegen, wir trösten das Kind, sagen, es sei nichts zu
machen, es müsse doch so sein. Ich werde gehenkt werden.
Mittwoch, 29. August 2018
Montag, 20. August 2018
Es ist spät in der Nacht. Ich bin mit
der Diotima in einem Raum, in dem mehrere flache, breite Betten stehen. Sie
sind bezogen, haben moderne, saubere Bettwäsche mit weissen Leintüchern und
Duvets. Links eine Türe, die hinausführt in einen weitläufiges Gebäude, in eine
Art Aufenthaltsraum, vom dem man von einer Ballustrade aus in einen weiten,
gedeckten Innenhof sieht. Dort ist Bewegung, Leute kommen an und setzen sich
auf Ledersessel und Sofas. Wo werden sie schlafen? Ich aber sitze auf einem der
Betten, und neben mir liegt Diotima. Ich berühre sie, sie lässt es geschehen,
will es sogar, ist total betört und scheint sich ganz zu vergessen. Wir spüren
beide, dass wir zusammengehören, für immer und ewig. Worte werden nicht
gewechselt. Ich berühre sie weiter, ganz sanft, am göttlichen Arm, am Schenkel.
Aber wir sind ja nicht allein! Wir werden beobachtet, von einem Knaben, meinem
Bruder, von dem ich glaubte, dass er schon schlafen würde. Auch meine Mutter
geistert herum, kommt herein und sucht etwas. Wir müssen warten. Aber wie
lange? Schliesslich gelingt es mir irgendwie, Mutter und Bruder
hinauszuschicken. Es ist zwei Uhr, und Diotima ist, auf einem anderen Bett,
eingeschlafen. Ich setze mich zu ihr und berühre sie wieder. Sie ist sofort
wach und sofort wieder in der alten Stimmung. Ich küsse sie, auf den Arm, auf
die Wange, wortlos umarmen wir uns, und nichts kann uns jetzt noch aufhalten.
Mittwoch, 15. August 2018
Ich
bin in einem Hotel, in einem kleinen Saal, mit einer lustigen Gruppe. Ein gutes
Dutzend unternehmungslustige Damen, die tanzen und festen wollen. Die Herren
sind in der Minderzahl und dem Ansturm nicht gewachsen. Sie ziehen sich zurück.
Ich bin plötzlich alleine mit den überaus gutgelaunten Frauenzimmern, die alle
nicht mehr die jüngsten sind. Eine will den anderen zuvorkommen und macht sich
sofort an mich heran und raunt mir zu, dass wir doch Liebe machen sollten. Die
Selbstverständlichkeit und Ruhe, mit der sie das sagt, erregt mich. Sie ist dünn
und dürr, hat aber ein schönes Mädchengesicht. Ich bin einverstanden und gehe
mit ihr weg. In ihr Zimmer wollen wir nicht gehen, dieses ist billig und
befindet sich im Untergeschoss. Ich aber kann eine gute Lösung vorschlagen, ich
habe nämlich an diesem Tag gleich zwei Zimmer. Eines habe ich bisher bewohnt
und gebe es heute auf, ein anderes, grösseres habe ich neu erhalten, weil meine
Gattin zu Besuch kommt. Wir gehen also zum alten Zimmer. Dieses steht aber
nicht mehr zur Verfügung, weil bereits ein Zimmermädchen am Aufräumen und
Putzen ist. Ich sehe mich um und will mit meiner Begleiterin reden. Sie ist
aber verschwunden und hat wohl ihre Pläne bereits wieder geändert. Das kann
vorkommen.
Mittwoch, 8. August 2018
Wieder
sind wir im Militär, in einem seltsamen, weitläufigen, schlimmen Lager. Wir
waren in einem einen Raum, in welchem gefoltert wurde, gefoltert oder
vielleicht gar nicht gefoltert, vielleicht waren es nur starke
sadomasochistische Inszenierungen. Es gab verschiedene Installationen. Einer
war aufgehängt, in einer Art von Lederkorsett, das drehbar war und durch einen
Mechanismus so heftig geschüttelt werden konnte, dass der gefesselte Mann
häufig sein Bewusstsein verlor und nicht mehr ansprechbar war. Immer wieder
wurde er bewegt und stark geschüttelt. Sein Körper beschrieb dabei einen
Halbkreis, und sein Folterer, der die Zuckungen auslösen konnte, bewegte sich
jeweils auch mit, denn auch der Folterer war aufgehängt, allerdings in einer
viel angenehmeren Weise. Er steckte in einer Art Beobachtungsstation, die dem
Gefolterten bei allen seinen Bewegungen folgte. Beide schienen erregt zu sein,
der Folterer vom Beobachten des Gefolterten, der nicht mehr sprechen konnte,
aber doch Momente zu haben schien, in denen er wach war und womöglich Lust
empfinden mochte. Es war nicht ganz klar, ob er bestraft wurde oder ob er sich
dieser Prozedur freiwillig unterworfen hatte. Später gelangten wir an andere
Orte, unter anderem auch in eine Toilette. Dort wollten wir in eine der
WC-Schüsseln pissen, fanden sie aber alle randvoll mit Sand gefüllt.
Freitag, 3. August 2018
Wieder gerate ich in Verdacht, ein schweres
Verbrechen begangen zu haben. Ob ich schuldig bin oder nicht, kann ich nicht
mit Sicherheit sagen, denn meine Erinnerung ist lückenhaft. Das klare Indiz,
der Beweis besteht offensichtlich darin, dass der Täter von einer Schokolade
(Gianduja) gegessen hat. Und das war eben ich. Ein Rest dieser Schokolade ist
noch vorhanden und wird von der Polizei beschlagnahmt. Ich will die fragliche
Tat auf jeden Fall abstreiten, denn ich führe ja ein braves, normales,
bürgerliches Leben und habe mir nie etwas zu Schulden kommen lassen. Ich würde
völliges Unverständnis und furchtbaren Schrecken hervorrufen, wenn ich der
Täter wäre. Also erkläre ich, dass ich nicht von der Schokolade gegessen hätte
und weise allen Verdacht zurück. Die Frage ist aber, ob die Polizei beweisen
kann, ob ich von der Schokolade gegessen habe. Wird man vielleicht meinen Magen
auspumpen und meinen Darminhalt untersuchen?
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