Donnerstag, 19. April 2018


Wir haben zu tun mit einem zweiwöchigen Seminar, das ein deutscher Professor für Medienwissenschaft durchführt. Wir sind nicht Teilnehmer, zum Glück nicht, denn die Themen interessieren uns nicht, wir haben aber kleine organisatorische Aufgaben und sind bei der Eröffnung dabei, die an einem Abend stattfindet. Wir lernen dabei eine sehr schöne grosse blonde Frau kennen, eine Deutsche, die an diesem Seminar auch nicht besonders interessiert ist, sofort unsere Seelenzustände erkennt und sich neben uns setzt und mit uns ein Gespräch beginnt. Nach dem ersten Vortrag sehen wir uns auch noch in der Hotelbar, sie erzählt lächelnd, dass es sich um keinen ernsthaften Anlass handle und die vierzehn Seminartage dem Professor als Ferien bewilligt worden seien. Es werde aber sicher hart gearbeitet, sagen wir, auch am Samstag und am Sonntag. Es solle nämlich in diesen vierzehn Tagen auch noch ein Film gedreht werden. Wir unterhalten uns sehr gut und sanft und freundlich. Ob dieser Kurs denn auch für sie Ferien wären, wollen wir wissen. Ja, sagt sie, schon, es sei bei ihr zuhause für alles gesorgt, die Buben würden alles in Ordnung halten. Wir sitzen uns gegenüber und betrachten uns sehr aufmerksam. Sie ist wunderschön, wie ein Filmstar, und scheint auch überaus klug zu sein. Wir scheinen ihr sonderbarerweise zu gefallen. Es ist klar, dass nun noch viel geschehen kann und wir mindestens in den nächsten zwei Wochen unser Bestes geben müssen, damit sie sich nicht langweilt. Wir scheinen ihr tatsächlich zu gefallen, seltsamerweise, in unserer ganzen Lächerlichkeit.

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