Wir
haben zu tun mit einem zweiwöchigen Seminar, das ein deutscher Professor für
Medienwissenschaft durchführt. Wir sind nicht Teilnehmer, zum Glück nicht, denn
die Themen interessieren uns nicht, wir haben aber kleine organisatorische
Aufgaben und sind bei der Eröffnung dabei, die an einem Abend stattfindet. Wir
lernen dabei eine sehr schöne grosse blonde Frau kennen, eine Deutsche, die an
diesem Seminar auch nicht besonders interessiert ist, sofort unsere
Seelenzustände erkennt und sich neben uns setzt und mit uns ein Gespräch
beginnt. Nach dem ersten Vortrag sehen wir uns auch noch in der Hotelbar, sie
erzählt lächelnd, dass es sich um keinen ernsthaften Anlass handle und die
vierzehn Seminartage dem Professor als Ferien bewilligt worden seien. Es werde
aber sicher hart gearbeitet, sagen wir, auch am Samstag und am Sonntag. Es
solle nämlich in diesen vierzehn Tagen auch noch ein Film gedreht werden. Wir
unterhalten uns sehr gut und sanft und freundlich. Ob dieser Kurs denn auch für
sie Ferien wären, wollen wir wissen. Ja, sagt sie, schon, es sei bei ihr
zuhause für alles gesorgt, die Buben würden alles in Ordnung halten. Wir sitzen
uns gegenüber und betrachten uns sehr aufmerksam. Sie ist wunderschön, wie ein
Filmstar, und scheint auch überaus klug zu sein. Wir scheinen ihr
sonderbarerweise zu gefallen. Es ist klar, dass nun noch viel geschehen kann
und wir mindestens in den nächsten zwei Wochen unser Bestes geben müssen, damit
sie sich nicht langweilt. Wir scheinen ihr tatsächlich zu gefallen, seltsamerweise,
in unserer ganzen Lächerlichkeit.
Donnerstag, 19. April 2018
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen