Traurige
Stadt, traurige Zeiten. Ich besuche zwei Versammlungslokale, zuerst eines einer
rechtsextremistischen Partei. Das Lokal ist gut gefüllt, das vierschrötige und
völkisch gesinnte Publikum gut gelaunt. Man lacht und scherzt und ist sich
seiner Sache sicher. Ich bin aber genau genommen kein Rechter, sondern eher ein
Linker, und gehe deshalb noch zu einer anderen Versammlung mit Linken. Dort
sitzen einige wenige Versiffte und Verbiesterte deprimiert und verunsichert
herum, keiner redet auch nur ein Wort. Das Lokal ist ebenerdig und nur durch
eine hohe Fensterwand von der Strasse getrennt. Diese Wand besteht aus
drehbaren Scheiben, die nun geöffnet werden, weil sie gereinigt werden müssen.
Die Lage wird zunehmend ungemütlich und fast etwas bedrohlich. Ich gehe wieder
weg, wobei mit mir auch ein Mann ins Freie tritt, den ich als Rudi Dutschke
erkenne. Er schlägt aber den Mantelkragen hoch und verändert sein Aussehen so,
dass er wohl kaum mehr erkannt werden kann. Ich gehe weiter und komme auf einen
grossen Platz, auf welchem zwei grosse Formationen von jungen Soldaten, gewiss
je etwa 200 Männer, eine Art Tanz aufführen. Sie bewegen sich aufeinander zu
und überlappen sich dann teilweise, ganz wie Wellen am Sandstrand. Um über den
Platz zu kommen, muss ich einen Moment abwarten, in welchem sich die
Formationen voneinander wegbewegen und den Durchgang für einen Moment
freigeben.
Mittwoch, 10. Januar 2018
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