Mittwoch, 10. Januar 2018


Traurige Stadt, traurige Zeiten. Ich besuche zwei Versammlungslokale, zuerst eines einer rechtsextremistischen Partei. Das Lokal ist gut gefüllt, das vierschrötige und völkisch gesinnte Publikum gut gelaunt. Man lacht und scherzt und ist sich seiner Sache sicher. Ich bin aber genau genommen kein Rechter, sondern eher ein Linker, und gehe deshalb noch zu einer anderen Versammlung mit Linken. Dort sitzen einige wenige Versiffte und Verbiesterte deprimiert und verunsichert herum, keiner redet auch nur ein Wort. Das Lokal ist ebenerdig und nur durch eine hohe Fensterwand von der Strasse getrennt. Diese Wand besteht aus drehbaren Scheiben, die nun geöffnet werden, weil sie gereinigt werden müssen. Die Lage wird zunehmend ungemütlich und fast etwas bedrohlich. Ich gehe wieder weg, wobei mit mir auch ein Mann ins Freie tritt, den ich als Rudi Dutschke erkenne. Er schlägt aber den Mantelkragen hoch und verändert sein Aussehen so, dass er wohl kaum mehr erkannt werden kann. Ich gehe weiter und komme auf einen grossen Platz, auf welchem zwei grosse Formationen von jungen Soldaten, gewiss je etwa 200 Männer, eine Art Tanz aufführen. Sie bewegen sich aufeinander zu und überlappen sich dann teilweise, ganz wie Wellen am Sandstrand. Um über den Platz zu kommen, muss ich einen Moment abwarten, in welchem sich die Formationen voneinander wegbewegen und den Durchgang für einen Moment freigeben.

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