Sonntag, 28. August 2016


Unsere Freundin, eine grosse, stolze, aber auch sehr brave und gefügige Frau, ist zum Tod verurteilt worden. Sie soll durch einen Henker erschossen werden und stellt sich jetzt vor ihn hin. Er sieht ihr aus nächster Nähe in die schönen Augen, was ihn aber nicht von seinem Auftrag ablenkt. Er hält ihr die Pistole an die Schläfe und drückt ab. Die Pistole versagt. Unsere Freundin lässt sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Sie ist gut erzogen und stellt sich einfach ein zweites Mal hin. Es gehört sich so! Jetzt kommt es zu einem zweiten Versuch, es wird eine andere Waffe verwendet. Wir wenden uns ab, können nicht hinsehen, wenn ihr schöner Körper zu Boden sinkt.

Freitag, 26. August 2016


Ich sitze mit ehemaligen Arbeitskollegen unter vielen Touristen in einem billigen Café. Ein Dienstchef erscheint und ist sehr heiter und zufrieden, obwohl ein unfähiger Mitarbeiter gerade einen riesigen Schaden angerichtet hat. Ich erhalte ein Geschenk, weil ich jemandem bei der Dissertation einige Ratsschläge gegeben habe, was aber nicht der Rede wert ist. Man überreicht mir einen grossen tragbaren Kofferradio, der ganz besondere Möglichkeiten bieten soll. Er besitzt seltsame Rollen mit Bildchen, ganz wie ein Spielautomat, ausserdem altmodische Abspielmöglichkeiten für CD und Tapes. Ich werde ihn sicher nie verwenden, das steht sofort fest. Man führt ihn mir vor, wobei er in Brand gerät. Ich weiche sofort zurück, andere aber bleiben stehen und geraten ins Feuer. Ein Kollege, den ich nicht kenne, steckt mit dem Kopf in einer Feuerwolke. Die Feuerwehr muss kommen. Sie ist zum Glück schon in der Nähe und löscht nun den Brand. Wir sitzen ratlos herum und reden über diese dumme Sache. Der verbrannte Kollege erscheint und meint, es sei alles nicht so schlimm. Er hat aber am ganzen Kopf grosse weisse Brandblasen. Wir sagen ihm, dass er sofort in den Notfall gehen sollte, was er dann, als er sich in einem Spiegel sieht, auch macht.

Donnerstag, 11. August 2016


Später sind wir alleine zuhause, in einem grösseren Einfamilienhaus. Mit uns am Tisch sitzt aber eine sehr attraktive Schwarze. Ich stosse nach einer ungeschickten Bewegung mit den Füssen gegen ihr Bein. Sie wird böse und ich muss ihr hinhalten, als sie mir zur Strafe auch einige Tritte versetzt. Ich sage aber, dass man sich unter dem Tisch nicht nur Stösse versetzen könne und berühre sie erneut. Sie lässt dies geschehen, und wir füsseln eine kleine Weile. Dann sagt sie, erregt, dass wir auch Sex haben sollten, wir seien ja allein zuhause. Ich gebe nach, werde selber sehr erregt und dringe sofort in sie ein. Ich spüre, dass es nur noch Sekunden geht, bis es mir kommen wird und errege sie zusätzlich mit dem Finger, ängstlich um ihr Wohl besorgt. Bevor nun aber weiteres geschieht, kommt es zu einem klassischen coitus interruptus. Wir müssen wir unsere Aktivitäten blitzartig beenden, denn draussen hören wir jemanden von der Familie kommen. Gleich wird diese Person eintreten, wir fahren auseinander und versuchen unsere Blössen so zu bedecken, dass man nicht merkt, was los war.

Donnerstag, 4. August 2016


Ich bin in einem riesigen Gebirge unterwegs, marschiere allein durch baumlose Weiten. Einmal begegne ich einem anderen Menschen, nicht ohne etwas Angst, denn es sind unsichere Gebiete und der Fremde könnte mich ohne weiteres ermorden. Ich gehe schnell weiter, es geht jetzt stundenlang bergab. Schliesslich erscheint ein Fluss oder doch eher ein Kanal. Er ist tief und schnurgerade und etwa fünfzig Meter breit. Das Wasser fliesst ruhig aber sehr rasch dahin. Jetzt stosse ich auf weitere Menschen, jüngere Leute, die Schweizerdeutsch sprechen. Ich sage, ich sei einfach so ohne Karte hier im Altaigebrige unterwegs und hätte mich verirrt. Wo ich jetzt hier sei. Sie sagen mir, dass ich, wenn ich dem Kanal folgen würde, nach Charkow komme. 

Dienstag, 2. August 2016

Ich bin Parlamentarier, Mitglied des Nationalrates, ein ganz unscheinbarer, nahezu unbekannter Abgeordneter, der bisher nie im Plenum gesprochen hat. Ich muss auch davon ausgehen, dass mich die meisten anderen Parlamentarier gar nicht kennen oder jedenfalls kaum beachten. Da kommt am Mittwoch nachmittag, nach Schluss der Sitzung, die Meldung, dass ich morgen Donnerstag, um 8.00 Uhr, die nächste Sitzung präsidieren sollte. Aufgrund verschiedener Abwesenheiten und wohl auch politischer Spiele ist die Wahl auf mich gefallen. Wie das gehen soll, ist mir schleierhaft. Ich kennen zwar den Ratsbetrieb gut, habe aber keine Ahnung von der Arbeit des Ratspräsidenten. Ich denke sofort daran, dass ich morgen gewiss meinen dunklen Anzug anziehen muss. Was aber sagt man am Morgen, zur Begrüssung? Ich habe schon gehört, dass es ein Drehbuch gibt, in welchem alles, was gesagt werden muss, enthalten ist. Aber ist wirklich alles enthalten? Ich sehe einen Mitarbeiter des Generalsekretärs, den ich gut kenne, und winke ihn zu mir. Er ist in Eile und sagt, alles sei wie immer vorbereitet, man werde mir helfen. Es werde sicher keine Probleme geben. Wann ich dann am morgen kommen solle, frage ich ihn. Um sieben Uhr, sagt er, um sieben Uhr finde immer eine Vorbesprechung statt. Wenn er mir das nicht gesagt hätte, hätte ich es nicht gewusst. Nun muss ich also auch noch früher aufstehen. Ich sehe noch meine Mutter und rufe ihr stolz und erregt zu, morgen sei ich Ratspräsident! Dann erwache ich, bleibe aber noch längere Zeit im Traum gefangen und überlege mir, wie ich mich noch vorbereiten könnte. Was geschieht bei Abstimmungen? Was bei komplizierten Abstimmungen, mit Mehrheiten und Minderheiten? Wie werden die einzelnen Geschäfte und die Berichterstatter und die Redner aufgerufen? Was geschieht, wenn ich die vielen Namen nicht kenne? Wie ist das Präsidentenpult eingerichtet? Auf welche Knöpfe muss ich drücken, welche Anzeigen lesen? Am besten wäre es, wenn ständig ein Mitarbeiter des Präsidiums neben mir stehen würde. Das aber wäre dann wieder ziemlich lächerlich und würde meinen schlechten Ruf als weitgehend unfähigen Parlamentarier noch weiter verstärken. Mit Mühe und Not kann ich mich wieder in mein gutes altes Leben zurückretten.