Sonntag, 26. Juni 2016

Wir hatten, als kleine Gruppe einfacher Soldaten, sieben Gefangene zu bewachen. Sie wurden in einem Keller festgehalten, wobei es genügte, an dessen Eingang Wache zu halten. Obwohl es also nicht nötig war, selber in den Keller zu steigen, schickten wir doch einen von uns hinunter, wir waren sieben und schickten einen hinunter, wohl wissend, dass es gefährlich war, dass dieser Siebente womöglich überwältigt werden könnte und dass wir uns nachher zu sechst wehren müssten. Es kam genau so, wie wir dachten, dass es kommen müsste, es schien fast, als ob wir den sieben Gefangenen eigentlich gerne die Flucht hätten ermöglichen wollen. Unser Kamerad im Keller wurde überwältigt, und wir sahen uns nun ausserstande, der Übermacht der gefährlichen und gut ausgebildeten Gefangenen stand zu halten und zerstreuten uns sofort, wir wurden aber noch verfolgt. Man holte mich ein und wollte mich töten. Es kam zu einem kurzen Gespräch, wobei es mir am Ende halbwegs gelang, die Befreiten davon zu überzeugen, dass sie ihre Befreiung eigentlich uns zu verdanken hätten. Wir hätten uns absichtlich geschwächt und hätten nichts dagegen, wenn sie abziehen würden. Sie liessen diese Erklärungen halbwegs gelten und verschonten uns, wir suchten unsere an einem anderen Ort verstauten Gepäckstücke zusammen und machten uns davon, wobei mich eine Frau abzulenken begann, eine Frau, bei der man schon von weitem an kühnen Wölbungen erkennen konnte, dass sie einen sehr grossen Busen haben musste.

Montag, 20. Juni 2016

Wir sind zu Besuch, bei einem hohen Kirchenmann. Er lebt zurückgezogen in einer Kleinstadt in Bayern und hat uns zu seiner Schwester geführt, die uns freundlich aufnimmt, in einem modernen Einfamilienhaus am Stadtrand. Wir haben sofort guten Kontakt, es wird gescherzt und gelacht. Es ist nämlich ein „Wunder“ geschehen! Wir hatten eine Kirche besucht und dort ein Altartuch gestreift, das verrutschte und neu befestigt werden musste. Es war aber angeklebt gewesen und liess sich nun nicht mehr so ohne weiteres befestigen. Wir versuchten allerlei und hatten am Ende Erfolg, das Altartuch war wieder an der alten Stelle. Das wurde beobachtet, weitererzählt, ausgeschmückt, von der Presse aufgenommen und schliesslich so entstellt, dass von einem wirklichen Wunder die Rede war. Die bayrische Kirche liess dies geschehen, und auch der Kardinal und Professor, bei dem wir zu Besuch sind, will den Leuten ihr Wunder lassen, er lacht darüber, will aber nicht dagegen Stellung nehmen. Wenn er demnächst in Wien sei, werde er mal sehen, ob er wieder einmal einen Termin bekomme beim Papst, sagt er. Wir wissen, dass er ein enger Vertrauter des Papstes ist und witzeln weiter. Ist der Papst nicht vielleicht im Nebenzimmer, fragen wir.

Samstag, 11. Juni 2016


Unsere Tochter wird heiraten, und zwar einen Adeligen. Ein grosses Fest wird vorbereitet. Der Aufwand ist riesig, und die Vorbereitungen dauern schon fast ein Jahr. Unter anderem studieren wir ein Theaterstück ein, in dem wir selber eine Rolle übernommen haben. Wir müssen sehr viel auswendig lernen, was uns grosse Schwierigkeiten bereitet. Nachdem sich die Familie des Bräutigams lange desinteressiert gezeigt und sich nicht um die Vorbereitungen gekümmert hat, wird uns mitten in den Proben plötzlich eine umfangreiche Liste mit Feierlichkeiten präsentiert, die gewünscht werden. Eine Theateraufführung ist nicht dabei, dafür soll unter anderem eine realistische Belagerung einer Burg gezeigt werden. Wir werden sehr wütend, zerschlagen Requisiten, stossen schwere Beleidigungen aus und rennen weg. Draussen treffen wir die Gattin, am Rande eines Teichs. Sie ist mit den Nerven am Ende und will sich ins Wasser werfen. Wir hindern sie daran, reden mit ihr, beruhigen sie und uns. Da machen wir jetzt nicht mehr mit, sagen wir, wissen dabei aber, dass wir weiter mitmachen werden. 

Freitag, 10. Juni 2016

Ich spiele, seltsamerweise, mit in der Schweizer Fussballnationalmannschaft. Ich bin dabei, bewege mich mit, so gut es eben geht in meinem fortgeschrittenen Alter, komme aber nie an einen Ball, weil die anderen Spieler, die alle unvergleichlich viel stärker spielen, keinen Sinn darin sehen, mich anzuspielen. Sie spielen lieber mit zehn Mann, es ist ein zu grosses Risiko, mich mit ins Spiel einzubeziehen. Im Anschluss an einen Corner rollt mir der Ball dann aber doch vor die Füsse, und jetzt kommt der Moment, wo ich doch etwas leisten kann, man erwartet von mir einen Flankenball, ich hole aus, will den langsam rollenden Ball treffen, schlage aber mit aller Kraft daneben. Ich erwache und spüre noch deutlich die heftige Bewegung, die ich soeben ausgeführt habe.

Sonntag, 5. Juni 2016

Wir sind eine Art Biber oder Murmeltier und werden verfolgt. In der Ferne zeigen sich irgendwelche Soldaten, die uns mit modernem Kriegsgerät zu Leibe rücken wollen. Wir können uns aber, in hügeligem Gelände, der Suchoptik der Verfolger entziehen, indem wir in einer Mulde verschwinden, dann mühelos einen Wald erreichen und schliesslich sogar über die Grenze des Landes gelangen, zu dem die Soldaten gehören. Wir gelangen in ein anderes Land, kommen auf eine Art Sport-Parcours, auf welchem viele unterwegs sind, Kinder, Erwachsene, und auch Tiere und Mischwesen wie wir es sind. Es hat im Gelände einige sehr gefährliche Punkte, wo grosse Energien wirksam sind. Wer sich diesen Punkten nähert, kleine weissglühende Kästchen, fängt Feuer und verglüht sofort. Wir sehen aus der Ferne zu und warnen die Vorüberkommenden, was aber wenig nützt, denn es gibt noch immer weitere Opfer.