Montag, 30. Mai 2016


Ich bin eine Art von Sekuritasmann oder Nachtwächter, der seine Runden machen soll. Ich werde in meine Aufgaben eingeführt, von einem ruhigen älteren Herrn, der mir zunächst erklärt, wie ich in einem Innenhof die zahlreichen Kerzen anzünden kann. Dies geschieht seltsamerweise mit einem dieser kleinen Kerzenlöscher, bei denen mit einem kleinen Trichter die Flammen überdeckt und erstickt werden. Durch eine mir unverständliche Technik wird aber in diesem Fall die Kerze nicht gelöscht, sondern angezündet. Zu Beginn jedes Kontrollganges müssen nun also die Kerzen angezündet werden. Dann erfolgt der Kontrollgang durch viele Fabrikräume und Lagerhallen. Ich dürfe ohne weiteres auch hie und da ein Käsli nehmen, sagt mein Begleiter. Ich sehe aber nirgends Käsli oder andere Esswaren. Ich könne auch eine Matratze haben, zum Ausruhen oder für einen kurzen Schlaf, sagt der Herr, eine solche Matratze koste 15 Franken. Ich bin etwas ungeduldig, denn ich sollte mich umziehen und längst woanders sein, bei wichtigen Wahlen.

Dienstag, 24. Mai 2016


Ich bin mit den Kleinen im Kinderzimmer. Es ist grosser Betrieb, es wird gespielt und Wägeli werden herumgestossen. Mit dabei ist auch ein kleines Schweinchen, das wir als Haustier halten. Es rennt munter herum, versteckt sich, spielt mit, lässt sich streicheln. Einmal, wir wissen nicht, ob es Zufall ist, dass es gerade so klappt, zieht es ein Wägeli mit einem Kindli drin an einer Schnur im Zimmer herum. Später kommt Besuch, eine ehemalige Mitarbeiterin erscheint und wirft vom Gang her einen Blick ins Zimmer. Ich bin etwas verlegen, weil ich noch im Pijama bin, was aber, wie die Besucherin sagt, doch kein Problem sei. Sie ist erstaunt, dass auch ein Schweinchen herumrennt. Ich sage ihr, dass Schweine vermutlich die klügsten Tiere seien, die es geben würde. Unser Schweinchen würde sogar die Kinder im Wägelchen herumziehen. Sie glaube das nicht, sagt sie. Ich will es ihr jetzt zeigen und stelle das Wägeli hin. Das Schweinchen merkt schon, um was es geht und hüpft vor Freude lustig im Zimmer herum. Dann stellt es sich hin und wirft die Hinterbeinchen in die Luft, als wollte es mit ihnen die Leine packen und halten. Das geht aber doch wohl nicht! Ich lege ihm die Schnur um den Hals. Da sie sich dort nicht befestigen lässt, erfordert es einige Geschicklichkeit des Tierchens, um den Wagen ziehen zu können. Das geht aber, und zur grössten Freude aller fährt nun das Kleinkind, das seit kurzem gehen gelernt hat, im Wagen durch das Zimmer.

Freitag, 20. Mai 2016


Es findet eine Art von Ehrung oder Preisverleihung statt. Wir sitzen in einem Saal unter vielen Gästen, neben uns der berühmte Autor, der ein bedeutendes, 800-seitiges Werk geschrieben hat. Das Buch liegt vor uns, auf einem Tisch. Ein Ehrengast, ein grosser Philosoph, sollte nun über das Buch reden. Er erhält das Wort, schweigt aber. Es entsteht eine peinliche Stille. Es stellt sich heraus, dass er das Buch nicht gelesen und keine Ahnung davon hat. Man sagt uns, er sei als Philosoph nur darauf vorbereitet, auf Fragen und Stichworte zu reden, was er als grosser Geist jederzeit könne. Jetzt aber scheut man sich, Fragen zu stellen. Niemand ist darauf vorbereitet und will sich exponieren.

Montag, 16. Mai 2016


Wir bereiten einen Schwarztee zu und giessen heisses Wasser in die Kanne, in der auch ein Siebchen mit dem Teekraut hängt. Nach einigen Minuten wollen wir den Tee in die Tasse giessen, sehen aber, dass nur Wasser aus der Kanne fliesst. Wir schauen nach und bemerken, dass wir vergessen hatten, Teekraut in das Sieb zu tun.

Dienstag, 3. Mai 2016

Ich bin Kursleiter und gebe einen eintägigen Kurs in einem schäbigen Schulungszentrum, das eigentlich nur ein alten Schulhaus ist mit uralten Schulbänken und Wandtafeln. Ich bin schlecht oder besser gesagt gar nicht vorbereitet, muss alles improvisieren, was aber die Kursteilnehmer kaum bemerken. Sie sind eine zusammengewürfelte, nicht besonders interessierte Gesellschaft, einige kommen aus der Verwaltung, andere aus der Privatwirtschaft. Ich nehme an, dass man sie gegen ihren Willen zu dieser Weiterbildung geschickt hat. Das Mittagessen findet im Kurslokal statt, wir holen es uns aus einer nahen Kantine. Beim Essen unterhalte ich mich sehr angeregt mit einem Kursteilnehmer, während die anderen still dasitzen und kaum ein Wort sagen. Ich bemerke sodann, dass ich vergessen habe, den Leuten zu sagen, wann ich am Nachmittag den Unterricht wieder aufnehmen werde. Da alle noch hier sind, frage ich, ob es recht sei, den Kurs sofort weiterzuführen, wir könnten dann am Nachmittag früher schliessen, so etwa um vier Uhr. Damit ist man sofort einverstanden. Je früher wir zu einem Ende kommen, desto besser ist es natürlich. Jetzt erweist es sich, dass noch ein zweiter Kurs im gleichen Raum stattfindet. Das ist ein dummer Fehler der Leitung, stört aber weiter nicht, weil die Teilnehmer gleichgültig sind und es offensichtlich ist, dass die Inhalte der Kurse für sie nicht von grosser Bedeutung sind. Wichtig ist es aber, das ist unbestritten, dass man solche Veranstaltungen besucht. Eine Mitarbeiterin des Personaldienstes, die mithilft, den Kurs durchzuführen, übergibt mir jetzt einen Haufen von Zettelchen, von Hand beschriftet, welche die Kursteilnehmer in Gruppenarbeit in die richtige Reihenfolge zu bringen haben. Auf jedem Zettel steht irgendein Arbeitsschritt oder eine organisatorische Anweisung. Auch diesen Kursteil bewältigen wir ohne jede Probleme, es gibt keine Diskussionen, und es ist schnell einmal vier Uhr. Jetzt kommt der Schlussakt. Ich stelle, etwas unsicher, die Standardfrage, ob es Bemerkungen oder Kritik gebe, am Kursinhalt oder an der Präsentation. Niemand meldet sich zu Wort, alle wollen rasch aufbrechen. Ich sage noch ein paar schöne Worte, jetzt wieder voller Sebstvertrauen, danke für die aktive Mitarbeit, wünsche allen alles Gute und viel Erfolg, insbesondere für die weitere berufliche Laufbahn, und verabschiede mich.

Montag, 2. Mai 2016


Wir nehmen an einem Laufwettbewerb teil, ein Strassenlauf, bei welchem wir lange und sicher in der zweiten Position laufen. Im letzten Streckenabschnitt aber schiebt sich noch ein ehemaliger Arbeitskollege an uns vorbei, wir bleiben gelassen, sind ziemlich sicher, dass wir ihn wieder überholen und auch gleich noch den Läufer an der Spitze. Kurz vor dem Ziel führt der Lauf noch durch ein Schwimmbad, wir übernehmen mühelos den Spitzenplatz, verlieren aber zwischen den verschiedenen Schwimmbecken den Weg und geraten in ein Hallenbad für Kinder, aus dem es nur einen Ausgang gibt, einen niedrigen Durchgang im Schwimmbecken selber, der zu einem anderen Becken führt.