Grosses Fest mit vielen tausend
Besuchern. Viele Details. Ich bin vorübergehend ganz allein, auf einer oberen
Treppe der Festanlage, und pisse, da ich keine Toilette finde, unbemerkt auf
die Treppe. Es entsteht ein grosser See, den ich mit Servietten aufputzen will,
es erscheinen aber plötzlich viele Leute, die sich überall hinsetzen, auch auf
die Treppe, wo sie auch das Geschirr von ihrer Mahlzeit abstellen, ohne meinen
See zu beachten. Ich lasse den Dingen ihren Lauf, es merkt aber niemand, dass
da jemand gepisst hat. Ich beschäftige mich mit der Rückgabe des vielen
hingestellten Geschirrs, was eine ausserordentlich schwierige Aufgabe ist, weil
man nicht über die Treppe gehen kann, sondern über ein steiles Bord klettern
muss. Es ist eine richtige Kunst, aber wir schaffen es.
Mittwoch, 30. Dezember 2015
Samstag, 26. Dezember 2015
Wir
sind in einer Arztpraxis, es ist nicht so ganz klar wieso, irgendeine
Untersuchung soll stattfinden. Der Arzt hat unser Vertrauen, auch wenn die
Praxis nicht gerade modern eingerichtet ist und eine gewisse Unordnung
herrscht. Wir haben den Arzt auch einer Kollegin empfohlen, der schönen, höchst
energischen und überaus kämpferischen Novella. Sie ist auch da, stellt dem Arzt
Fragen und versetzt ihm plötzlich mit aller Kraft eine Ohrfeige. Dann
verschwindet sie blitzartig. Der Arzt weicht zurück, ist verlegen und weiss gar
nicht, wie er reagieren soll. Etwas muss vorgefallen sein, denken wir,
vielleicht eine grobe Beleidigung oder Belästigung, auch wenn uns das kaum
vorstellbar ist. Der Arzt ist eine Persönlichkeit, ruhig, angenehm,
zurückhaltend, sehr kompetent und stets um das Wohl des Patienten besorgt. Er
wendet sich nun uns zu und beginnt die Behandlung, wie wenn nichts geschehen
wäre.
Dienstag, 22. Dezember 2015
Die
Schweiz spielt gegen Deutschland, wir stehen hoch oben in der Stadionwand auf
einem kleinen Vorsprung, auf dem wir uns kaum rühren können. Bis zum nächsten
Mäuerchen geht es wohl fünf Meter in die Tiefe. Es ist nicht zu sehen, wie wir
hier hinaufgekommen sind, und es ist auch nicht zu sehen, wie wir herunterkommen
können. Das Spiel steht kurz vor Schluss 1:1, die Schweizer sind aber nun
drückend überlegen. Mehrere Schüsse zischen knapp am Tor vorbei. Dann
verursacht ein deutscher Verteidiger in grosser Nervosität ganz unnötig einen
Eckball. Der wird getreten und direkt zum 1:2 verwandelt. Eigentlich sollten
wir jetzt jubeln, denn es handelt sich, auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel
ist, um einen sportlichen Grosserfolg. Wir können aber nicht herumtanzen,
sondern müssen sehr gut aufpassen, dass wir nicht in die Tiefe fallen. Die
Zuschauer (das Spiel findet in Deutschland statt) gehen fassungslos nach Hause.
Dann sind wir doch plötzlich unten und gehen mit den letzten Zuschauern aus dem
Stadion. Wir kommen an einem Reporter vorbei, der einen der Betreuer
interviewt, vielleicht einen Masseur. Der Mann erklärt, er sei froh, dass er
nicht bekannt sei und sein Name in der Presse nicht erwähnt werde. Dann sollten
wir noch auf die Toilette. Diese werden bereits gereinigt, es sind
Metallkabinen ohne Türen, die jeder Gewalttat standhalten. Die Putzfrau winkt
uns und bedeutet uns, dass wir doch noch unser Bedürfnis verrichten könnten.
Sonntag, 13. Dezember 2015
Wir
sind irgendwo auf einem Sportplatz oder Eisfeld, Schüler sind da, es gibt
Unterricht. Eine Lehrerin erscheint, eine ältliche, ziemlich hässliche Person.
Wir fragen uns, was sie wohl unterrichten wird. Sie versammelt einige Kinder um
sich, alle setzen sich, die Lehrerin nimmt einen komplizierten Yogasitz ein,
ihre Beine sind ganz ineinander verschlungen. Dann steht sie auf. Sie trägt
schwere, sonderbare Schuhe. Sie kann nun die Füsse so schnell bewegen, dass sie
wie Propeller wirken und sie vom Boden abheben kann, etwa einen Meter hoch.
Dienstag, 8. Dezember 2015
Wir wollen nach Hause fahren und müssen dabei einen komplizierten Umweg machen. Wir nehmen das Tram bis Z*** und sollten dort umsteigen. Das ist ziemlich gefährlich, es hat nämlich mehrere Geleise, auf denen neben Trams auch die Eisenbahn fährt, Güterzüge und Schnellzüge. Man muss sehr aufpassen, wenn man die Geleise überquert, und man muss das auf eigene Rechnung machen, es gibt keine Signalisationen und keine Übergänge. Wir schaffen es, nachdem wir mehrmals hin und her gesprungen sind, gehen nun zum Schalter und wollen ein neues Billet lösen. Sieh nur, hören wir einen Herrn zu seiner Frau sagen, sieh nur den Herrn N***, wie der immer alles gut macht. Wir lachen und sagen, dass wir, wenn wir solche Reden hören würden, immer denken würden, dass der Mensch doch sehr beschränkt sei. Ja, sagen wir, wer sind wir denn, was weiss man denn über uns, was machen wir denn. Wir haben nun einige Minuten Aufenthalt und möchten etwas einkaufen, etwas Gutes, einen Nussgipfel oder eine Schoggi. Wir betreten einen Laden, der sich aber als Metzgerei erweist, der Metzger begrüsst uns mit dem Namen, er selber sagt, als wir ihn nicht gleich erkennen: „Schläpfer“. Er sei der Herr Schläpfer und kenne uns von L*** her, er komme dort immer an Weihnachten auf den Dorfplatz und verkaufe dort seine Land-Spezialitäten. Wir können nun nicht mehr gut wieder hinaus, ohne etwas zu kaufen. Wir warten, auch wenn das lange geht, weil es mehrere Leute hat, die vor uns da waren und bedient werden müssen. Wir warten aus Höflichkeit, was wir allerdings kaufen wollen, wissen wir noch nicht.
Samstag, 5. Dezember 2015
Wir besitzen
eine faustgrosse Kugel, aus allerlei Materialien kunstvoll hergestellt. Es ist
eine Voudou-Kugel, die aus Haiti stammt. Wenn man sie im Dunkeln hochhält,
leuchtet sie in vielen Farben, rot, blau, grün, gelb. Es ist unerklärlich,
woher das Licht kommt, es muss Magie sein, und zwar eine gute Magie, denn wenn
wir in der Nacht vor das alte baufällige
Haus treten, in dem wir hausen, und die Kugel hochhalten, bannen und
beruhigen wir das ganze Quartier. Auch der Verkehr fliesst langsamer und sicherer.
Ein grosser teurer Sportwagen hält neben uns, er öffnet sich automatisch, indem
der vordere Teil des Wagens hochklappt. Der Fahrer fragt, wieviel wir für die
Kugel verlangen würden. Hundert, sagen wir, hundert Franken. Wir wissen, dass
diese Kugeln billig bezogen werden können, für einen oder zwei Franken, wollen
aber jetzt ein gutes Geschäft machen. Ein hoher Preis ist gewiss
gerechtfertigt, denn die Kugel hat ja unbegreifliche magische Kräfte. Der
Fahrer lacht und schüttelt den Kopf, er klappt seinen Wagen wieder zu und
gleitet davon. Wir gehen zurück zu unserer Wohnung, die Haustüre steht offen,
im Hausflur befinden sich einige unbekannte Leute. Wir befürchten, dass sie in
den Hausflur pissen und machen sie darauf aufmerksam, dass es im ersten Stock
eine Toilette gibt. Die Leute sagen aber, sie wollten nicht pissen, sie wollten
beten, und zeigen auf eine Ecke, wo sich ein Betstuhl befindet.
Dienstag, 1. Dezember 2015
Eine
Abschlussfeier findet statt, wir sind, zusammen mit anderen Leuten aus unserem
Dorf, offiziell dazu eingeladen. Wir haben uns, vorsichtshalber, gut angezogen,
tragen Anzug und Krawatte, während sich andere keine besondere Mühe gegeben
haben. Die Feier findet in einem grossen Palast statt, wir steigen zu ihm
hinauf über eine lange breite Treppe, wir sehen, dass es sich um eine
feierliche Angelegenheit handelt, und wir gut daran getan haben, uns festlich
zu kleiden. Die zahlreichen anderen Gäste sind ebenfalls sehr gut angezogen,
und nur unsere Dörfler fallen aus dem Rahmen. Um was es eigentlich geht, wissen
wir nicht, sicher wird es Ansprachen geben, und möglicherweise ein Konzert.
Eingeladen sind wir, weil einer der Absolventen aus unserem Dorf kommt. Wir
kennen ihn aber nicht, niemand kennt ihn, weil er seit langem im Ausland
studiert hat. Es ist, denken wir, möglicherweise die Abschlussfeier einer
grossen berühmten Militärakademie.
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