Unser
Direktor, der uns sonst wenig Beachtung schenkt, wendet sich ausnahmsweise sehr
höflich an uns und wünscht, dass wir an einer wichtigen Sitzung teilnehmen, an
der unter anderem ein Staatssekretär erscheinen wird, der in einer wichtigen
Angelegenheit Auskünfte verlangt, die nur wir geben können. Wir lassen uns das
gerne gefallen und sind uns unserer Sache so sicher, dass wir uns gar nicht
weiter vorbereiten. Als wir zur Sitzung erscheinen, sehen wir zu unserem
Erstaunen, dass sie in einem Saal stattfindet, in welchem sich bereits gewiss
zweihundert Leute versammelt haben. Wir gehen davon aus, dass man uns
vielleicht das Wort erteilen wird und setzen uns in die hinterste Reihe. Der
Direktor sieht uns und winkt uns nach vorne, auf das Podium, wo für die
Prominenz Stühle und Tische stehen. Man hat schöne gedruckte Namensschilder
aufgestellt, für uns allerdings nur ein in aller Eile noch mit wackliger
Handschrift erstelltes Schild, man hat offenbar in letzter Minute noch
entschieden, dass auch wir auf dem Podium sitzen sollen.
Sonntag, 8. Dezember 2013
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