Sonntag, 8. Dezember 2013


Unser Direktor, der uns sonst wenig Beachtung schenkt, wendet sich ausnahmsweise sehr höflich an uns und wünscht, dass wir an einer wichtigen Sitzung teilnehmen, an der unter anderem ein Staatssekretär erscheinen wird, der in einer wichtigen Angelegenheit Auskünfte verlangt, die nur wir geben können. Wir lassen uns das gerne gefallen und sind uns unserer Sache so sicher, dass wir uns gar nicht weiter vorbereiten. Als wir zur Sitzung erscheinen, sehen wir zu unserem Erstaunen, dass sie in einem Saal stattfindet, in welchem sich bereits gewiss zweihundert Leute versammelt haben. Wir gehen davon aus, dass man uns vielleicht das Wort erteilen wird und setzen uns in die hinterste Reihe. Der Direktor sieht uns und winkt uns nach vorne, auf das Podium, wo für die Prominenz Stühle und Tische stehen. Man hat schöne gedruckte Namensschilder aufgestellt, für uns allerdings nur ein in aller Eile noch mit wackliger Handschrift erstelltes Schild, man hat offenbar in letzter Minute noch entschieden, dass auch wir auf dem Podium sitzen sollen.

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