Sonntag, 6. Oktober 2013


Wir sind auf einem Bahnhof irgendwo in der Südschweiz oder in Süditalien und sollten nach Bellinzona fahren. Es gibt einen Zug, der um 10.20 Uhr fährt. Obwohl wir viel Zeit gehabt hätten, kommen wir zwei Minuten zuspät zum Bahnsteig, der nun leer ist. Ist der Zug schon abgefahren, oder hat er, wie wir hoffen, Verspätung? Nur wenige Reisende stehen auf dem Bahnsteig. In einiger Entfernung steht eine Ministerin mit einem hohen Beamten, der hochkompetent ist und ununterbrochen auf die schlanke kleine Dame einredet. Ein kleiner Zug fährt nun ein, eine grüne Komposition, mehr Strassenbahn als Zug, er hält aber nicht an, sondern fährt sehr langsam weiter. Eine Lokomotive heran und muss scharf abbremsen, da es beinahe zu einem Zusammenstoss gekommen wäre. Nach weiteren zehn Minuten fährt tatsächlich ein richtiger langer Zug ein, er fährt, wie die Anzeigetafeln auf den Waggons zeigen, nach Venedig. Ist das nun unser Zug? Wir warten auf die Anzeigen über den Geleisen. Dort bleibt aber alles schwarz, und die Lautsprecher schweigen. Sollen wir einsteigen? Dieser Zug hält gewiss nicht in Bellinzona, aber doch wohl auf der Linie nach Venedig in einer Stadt, wo wir umsteigen könnten. Das alles ist aber nicht sicher, wir stehen weiter unschlüssig herum. Wir müssen jetzt schon etwas aufpassen, dass wir nicht plötzlich ohne Halt nach Venedig fahren, sagen wir.

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