Montag, 19. November 2012


Wir arbeiten irgendwo als Handwerker, als Maler oder Schreiner. Wir haben schwere Arbeit und einen Kollegen, der bestens dazu geeignet ist. Er ist sehr gross und bärenstark, gewiss viel kräftiger als wir, ein gutmütiger Mensch, der uns gelten lässt, obwohl wir viel weniger leisten können. Er begeistert sich für das Schwingen. Er gibt als Handwerker Kurse und sagt uns, er hätte eine Riesenfreude gehabt, als sich für einen seiner Kurse der Ueli Rüetschi angemeldet hätte. Wer dieser Ueli Rüetschi ist, wissen wir nicht, und wir wagen auch nicht zu fragen. Wir fragen später unseren Chef, der uns sagt, der Rüetschi sei einer der bekanntesten Schwinger. Später fragen wir den Kollegen schüchtern, ob er eigentlich auch selber schwinge. Ja, natürlich, sagt er lachend, er werde uns gleich einige Schwünge zeigen. Neinnein, sagen wir, das sei nicht nötig, auf keinen Fall, wir würden dabei alle unsere Knochen brechen. Er aber nimmt eine Schnur, schlingt sie geschickt um unseren Leib und zieht uns fort, in einen leeren Raum, der ihm für seine Demonstration geeignet erscheint. Er holt aus zu irgendeinem Schwung, wir aber lösen uns im letzten Moment von der Schnur und bleiben unbehelligt stehen.

Keine Kommentare: