Später sind wir an
einer Tagung oder einer Art Festival, in verschiedenen Lokalen finden reichlich
groteske Aufführungen statt, afrikanische Folklore, Musik, Theater. Da sich
alle etwas verrückt angezogen haben, hüllen wir uns in einen Mantel, den wir
gefunden haben. Es ist ein sehr schöner, äusserst eleganter dunkelblauer
Mantel, wie ihn vielleicht adelige englische Admirale oder Grossadmirale an
feierlichen Anlässen tragen. Der Mantel ist uns aber offensichtlicxh etwas zu
klein, der Kragen schliesst jedenfalls nicht. Dann spricht uns ein sehr
vornehmer hochgewachsener alter Herr an, der ebenfalls einen langen,
herrschaftlichen weissen Mantel trägt. Der Herr ist ganz freundlich zu uns, er
sagt, er sei Franzose und ehemaliger Oberbefehlshaber der französischen Marine.
Der Mantel stehe mir sehr gut, sagt er. In der Tat, auch wir haben das Gefühl,
grossartig auszusehen. Kennen Sie den Mantel, sagen wir. Ja, sagt er, es ist
mein eigener. Wir werden sehr verlegen und entschuldigen uns. Pas de problème,
sagt der hohe Herr, je n’ai plus besoin, je vous le donne. Wir wollen den
Mantel aber gar nicht, wir können ihn ja auch nicht brauchen, er ist uns zu
unbequem und zu klein. Wir wollen ihn zurückgeben, was aber nicht möglich ist,
weil wir unser Hotel erreicht haben, einen altmodischen renovationsbedürftigen
Hotelpalast, und der Herr sich rasch verabschiedet und in den langen hohen
Gängen verschwindet.
Dienstag, 19. Juni 2012
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