Sonntag, 18. Dezember 2011

Wir wollen für den Stadtverkehr ein Billet lösen, bedienen aber den Automaten, der unsere Kreditkarte akzeptiert, falsch. Wir benötigen nur ein Kurzstreckenbillet, aber das erste Billet, das erscheint, gilt für die ganze Schweiz und kostet 98 Franken. Wir versuchen zu korrigieren, es wird ein zweites Billet ausgedruckt, dieses Mal für 658 Franken. Wieder korrigieren wir, wieder erscheint ein neues Billet, dieses Mal für 6580 Franken, Das muss wohl ein Kollektivbillet sein, das für viele Personen gilt. Nochmals Korrektur, nochmals neue Ausgabe, jetzt für 68 739 Franken. Wir erschrecken nun wirklich und müssen mastercard anrufen. Uns beruhigt der Gedanke, dass ein so hoher Abzug wohl gar nicht vorgenommen wird, weil er ja unsere Kreditlimite übersteigt. Wir befürchen einigen Ärger und viele Umtriebe. Zu spät entdecken wir eine Taste, mit der wir die Eingaben hätten korrigieren können.

Montag, 12. Dezember 2011

Wir befinden uns in einer grossen Militärunterkunft. Wir sind Soldat und soeben angekommen, als Einzelperson, mit einem Hinweis, dass wir im Zimmer 3 eine Schlafstelle beziehen können. Wir suchen dieses Zimmer, können es aber nicht finden und warten deshalb in einem Gemeinschaftsbereich, wo einige Personen untätig herumsitzen und schwatzen. Es gibt eine grössere Militärküche, wo aber im Augenblick nicht gearbeitet wird, und eine kleine Bar, in der nur der dort die Bar führende Soldat sitzt. Es gibt Männlein und Weiblein hier, wobei etwas undurchsichtige Verhältnisse zu herrschen scheinen. Die Männer sind nicht in Uniform, sondern zum Teil ganz schön alternativ gekleidet, einige haben lange Rasta-Mähnen. Diese hocken besonders träge und desinteressiert herum. Die Frauen hingegen scheinen ganz schön zugänglich und abenteuerlustig zu sein. Als der Soldat aus der Bar zu uns hinüberkommt, ein kleiner, vierschrötiger Kerl, gelingt es ihm sofort, die Aufmerksamkeit einer kleinen, kräftigen, aus unserer Sicht ganz unattraktiven Frau zu erregen. Sie gehört zu den Stillen im Lande, die plötzlich Dinge machen, die wir niemals erwarten. Als er in seine Bar zurückgeht, folgt ihm nach einiger Zeit die Frau, und wir sehen, dass die Bar sogleich geschlossen wird. Man lacht kurz, sagt, dass das aber schnell gegangen sei. Auch anderes geht hier schnell und ohne viel Vorbereitung. In einem Zimmer 2, auf das wir stossen, weil wir das Zimmer 3 suchen, liegen zwei Frauen eng umschlungen aufeinander, sie lachen, schwatzen, seufzen, kichern und kreischen. Die Zimmertür steht weit offen, aber die beiden lassen sich nicht stören, und auch bei den Vorbeigehenden scheint dieses Treiben kein besonderes Interesse zu erwecken. Wir gehen ins angrenzende Zimmer, das keine Nummer trägt. Es ist ein Sitzungszimmer, das leer steht. Wir könnten von hier das Paar im Nebenzimmer belauschen, was aber ja gar nicht nötig ist, denn die beiden sind ja vom Gang her gut zu beobachten. Beide Frauen sind wie die anderen von einem kräftigen, soldatischen, zupackenden, bäuerlichen Typus. Wir setzen uns wieder zum Küchenpersonal auf einen grossen Tisch. Ein Unteroffizier geht vorbei, wir fragen ihn nach dem Zimmer 3, er sagt, er werde es uns zeigen, wenn er zurückkomme. Jetzt haben wir als unscheinbarer einfacher Soldat durch unsere blosse Präsenz die Aufmerksamkeit von zwei Frauen erregt, eine setzt sich neben uns, die andere stellt sich ungeniert direkt vor uns auf, berührt uns und beginnt aufgeregt ein anzügliches Gespräch. Was das Wichtigste sei im Leben, fragt sie. Geld, sagen wir, ohne Geld laufe nichts. Sie weiss es aber besser, sie lacht und sagt, Glück sei das Wichtigste, Glück. Man könne Glück haben, ohne dass man Geld habe. Auch sie ist eine sehr robuste, starke Frau, nicht unschön, aber grob, mit einem grossen südländischen kraftvollen Mund. Sie küsst uns unvermittelt, rückt vor, stösst uns auf den Tisch, legt sich auf uns und küsst weiter, was uns unheimlich erregt. Wir greifen ihr in die Bluse und haben sofort einen grossen, sehr festen Busen in der Hand. Die Sache ist zu aufregend, wir können uns nicht zurückhalten und kommen, kräftige Spritzer gehen in die Hose. Und dies alles inmitten von anderen Kameraden und Kameradinnen, denen aber solche Aktivitäten offensichtlich nichts ausmachen. Vielleicht haben sie das alles schon hinter sich, vielleicht leben sie auch ganz einfach weniger lebhaft.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Wir arbeiten in unserer jetzigen Funktion, befinden uns aber in einem Grossraumbüro, wo wir als Nachbarn auch das Fernsehen haben, SF DRS, wo mit grossem Aufwand ein neues System eingeführt wird, eine revolutionäre Neuerung, das digitale Fernsehen. Man befindet sich in der Schlussphase des Aufbaues, überall werden dicke Kabel gelegt, auch über und neben unserem Pult, wo sie sich mit den eigenen Kabeln und Anschlüssen vermischen. Ein grosser Rummel herrscht, der Teufel ist los, man übertreibt aber bei alledem wohl auch und arbeitet kompliziert, mit undurchsichtigen Strukturen und vielem Kompetenzgerangel, bei welchem sich besonders einige ältliche, schlecht angezogene, verbissen kämpfende Frauen hervortun, die erklären, sie hätten nun ohne Unterbruch vierundzwanzig Stunden lang gearbeitet, ohne sie könnte die Umstellung nicht stattfinden. Wir gehen leicht belustigt herum, sehen eine berühmte Fernsehgrösse aus dem zentralen Studio kommen, er legt sich sogleich hin, streckt sich aus, klein, verschrumpelt, bärtig, mit weissem Gesicht, kaum ansprechbar. Wir sagen in unserer ironisch-spöttischen Art zu ihm, dass wir hoffen würden, dass jetzt alles besser würde. Er antwortet kaum, knurrt etwas Böses. Über eine der Fernsehfrauen ist im übrigen eine sehr rührselige Reportage gemacht worden, man hat ihre Mutter besucht, die auf dem Lande wohnt und erklärt, ihre Tochter besuche sie häufig und sorge sich rührend um sie. Es sind aber vorgegebene Antworten, die Frau lebt in Wirklichkeit sehr einsam und sieht ihre geschäftige Tochter nie oder nur im Fernsehen. Einmal trennen wir zwei Kabel, die uns bei der Arbeit hindern, ziehen einen grossen weissen Stecker aus, es scheint aber nicht zu stören, es geschieht nichts. Es wird nun auch eine Einweihung vorbereitet, aber irgendwie lieblos und unattraktiv, wir jedenfalls möchten hier nicht arbeiten, es ist der reine Horror.
Es folgt, und das ist seltsam und noch nie vorgekommen, ein weiterer Traum, der den ersten noch weiter bekräftigt. Eine der so überaus selbstbewussten und emanzipierten Fernsehfrauen erscheint und erteilt uns mit grosser Selbstverständlichkeit einen Auftrag, sie muss einen Vortrag halten und wünscht von uns Material zu einem Thema, das sie uns Wort für Wort diktiert, zweimal, weil wir in unserer Beschränktheit einige Mühe bekunden, uns alles in einem Zug zu notieren. Das Thema lautet: „Konsequenzen der Anziehung römischer Zeiten durch die Einführung des digitalen Fernsehens in der Schweiz“.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Hotel, grosser Seminarraum, mit langen Tischen, an denen später Hotelgäste essen werden, es ist fünf Uhr am Nachmittag, der letzte Teil der Vorträge beginnt gleich, wir wollen uns wieder vorne setzen, sehen aber, dass auf den Stühlen irgendwelche Utensilien liegen, Tabakpfeifen und Mappen, diese Stühle sind demnach besetzt, wir suchen uns am übernächsten Tisch einen Platz, dort sitzt bereits P., ein komischer Kollege. Wir sollten wahrscheinlich besser nach Hause gehen, denken wir, unsere Teilnahme hier macht ohnehin keinen grossen Sinn, da beginnt vor uns, auf dem mittleren Tisch, das Rechaud zu brennen, kleine Flämmlein schlagen empor, erfassen die Tischdekoration, man muss schnell eingreifen, wir sind sofort da, das ist unsere Stärke, wir schlagen das schwere Tischtuch zusammen und werfen es über den Brandherd, in Gottes Namen, das Tischtuch muss geopfert werden, anders lässt sich dieser Brand nicht löschen, vom Hotelpersonal ist niemand erreichbar, es ist überall Hochbetrieb, Feuerlöscher werden gesucht, aber nicht gefunden, jemand hilft uns, aber zu eifrig, jetzt stürzt das Rechaud zu Boden, es gibt dort eine grosse Sauerei, der Boden wird beschädigt durch die Hitze, am Ende brennt es nicht mehr, aber es ist ein ziemlich grosser Schaden entstanden.