Mittwoch, 3. August 2011

Wir stranden, als Schiffbrüchige, auf einer Südseeinsel, sie scheint unbewohnt, bald treffen wir aber auf einen christlichen Missionar, einen grimmigen, hageren Kerl in Mönchskutte, der uns warnt und erklärt, man würde uns alle töten, es gebe hier keinen Platz für weitere Menschen. Bald erscheinen weitere Inselbewohner, Bauern, kleine, hässliche, krumme Gestalten, sie umringen uns und führen uns weg, an einer Kirche vorbei auf einen hohe Felsenterrasse. Wir sehen dabei, dass die Insel fruchtbar ist und, so denken wir, uns doch wohl aufnehmen könnte, wir sind ja alles kräftige Seeleute, die sich durchaus nützlich machen könnten. Zudem sind es ja Christen, die hier leben, und diese können doch gewiss Schiffbrüchige nicht einfach abschlachten. Man will uns aber wirklich beseitigen, und zwar auf grausame Weise. Ich muss mich hinstellen, vor einen Mann, der eine schwere Keule schwingt. Ich bitte ihn, mich doch gleich auf den Kopf zu schlagen, damit ich auch sofort tot bin. Nein, sagt der Kerl, er schlage immer gegen die Hüfte. Das ist zuviel für mich, ich renne weg und springe über den Felsen in die Tiefe, schwebe für lange Momente über dem tropischen Urwald, entdecke dabei, dass mich die Luft trägt und ich fliegen kann, einige kräftige Armbewegungen genügen dafür. Das ist eine wichtige Erkenntnis, die ich meinen Leidensgenossen sogleich mitteile, auch sie fliegen weg, sehr zum Ärger der Inselbewohner, die uns schwere Keulen nachwerfen, die uns aber nicht erreichen und sich unter uns in den Lüften drehen. Am Ende sind wir alle in der Luft, schrauben uns höher und höher und gelangen in eine Höhenströmung, die uns wegträgt, über Hunderte von Kilometern, nach einem langen Flug über das Meer erscheint in der Tiefe wieder Land, es ist, das sehen wir sofort, Sansibar. Wir setzen zum Sinkflug an, wollen dort landen, obwohl wir keine Ahnung haben, wie es in Sansibar weitergehen soll.

Keine Kommentare: