Samstag, 13. Dezember 2008

Wir sitzen mit vielleicht hundert Soldaten und Offizieren in einem Schulungsraum, und zwar in der hintersten Reihe. Vorne doziert und examiniert ein höherer Offizier, ein energischer Oberst, ein Mann aus höheren Kreisen. Bei den Fragen, die er stellt, im üblichen scharfen Ton, wendet er sich meistens an die Offiziere und Unteroffiziere, die in den ersten Reihen sitzen oder ihn umstehen. Es sind sind dies alles tüchtige Leute, die den Dienst ernst nehmen und auf die gestellten Fragen umfassend und den Reglementen entsprechend antworten. Der Befehlshaber kann stolz auf seine Leute sein. Dann fällt es ihm aber ein, sich auch die einfacheren Soldaten vorzunehmen. Sein Blick fällt auf die Figuren in der hintersten Reihe, dort, so weiss er, sitzen die Drückeberger und Nichtsnutze. Er zeigt auf mich und ruft einen Namen. Es ist aber nicht mein Name, der hohe Herr hat sich getäuscht, was etwas peinlich ist, denn ein Kommandant muss seine Leute beim Namen rufen können, sonst entziehen sie sich am Ende seinen Befehlen. Er bemerkt, dass er die Person verwechselt hat, schaut sich weiter um und findet nun, mit diskreter Hilfe der ihn Umstehenden, den richtigen Mann, den er nun aufruft und zu befragen beginnt, sehr zu unserer Erleichterung, denn wir haben von allem, was da behandelt wird, nicht die geringste Ahnung.

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