Freitag, 26. Oktober 2007

Wir nehmen an einem Kurs teil, wir sitzen im Kreis, auf Stühlen, desinteressiert wie immer, die Kursleiterin, eine Dame im besten Alter, robust, gute Figur, setzt sich näher zu uns, aufdringlich, ihre Knie sind ganz nahe. Sie deutet an, dass wir ihre Beine berühren können oder sogar berühren müssen, es gehört sich so, das ist üblich, wir aber wollen nicht auffallen, sind gehemmt, das geht doch nicht, denken wir. Wir kommen uns aber näher, ganz nahe, sie will nicht nur am Oberschenkel berührt werden, nein, unsere Hand ist auch an weiteren Stellen erwünscht, sie rafft den engen Jupe hoch, wir sehen, dass sie keine Unterwäsche trägt und berühren sie an ihrem grossen Geschlecht, das konvulsivisch zu zucken beginnt, das ist ja allerhand, denken wir, wohin wird das noch führen.

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Dienstag, 23. Oktober 2007

Wir sind in einer grossen fremden Stadt in einem grossen fremden Land, in Amerika vielleicht, in den Ferien vielleicht. Auf einem Platz wird ein Konzert aufgeführt, vor einer grossartigen Kulisse treten zweihundert Musiker auf, man spielt Beethoven, eine Symphonie. Es ist der Beginn einer langen Festnacht, wir nehmen auch teil, verfolgen alles mit Interesse, erwachen aber plötzlich, sind auf einmal ganz allein mit unserer Gattin, finden uns nicht zurecht, wissen lange nicht, wo wir sind und was mit uns geschehen ist. Kein Mensch ist zu sehen, es herrscht Dämmerung, aber ist es jetzt Abend, ist es jetzt Morgen. Es ist Morgen, vier Uhr dreissig, das zeigt die Uhr, wir merken langsam, was geschehen ist, wir sind beraubt worden, vermissen Geld und Papiere, auch die Schlüssel. Es war wohl ein Überfall, man hat uns eingeschläfert, hat uns Drogen verabreicht, jetzt sind wir in grosser Verlegenheit, denn Morgen gehen die Ferien zuende. Wir gehen zurück zum Hotel, dort erscheint unsere Tochter, bringt uns auf das Zimmer, wo alle unsere Sachen zu finden sind, auch Dinge, von denen wir gar nicht wussten, dass wir sie bei uns hatten. Auch O. erscheint und H., es scheint, dass man sich mit uns einen Scherz erlaubt hat. Wir aber verstehen das alles nicht, mögen es die anderen verstehen, wir verstehen es nicht und wollen so schnell wie möglich abreisen, wenn möglich heute noch, brauchen dazu aber die Erlaubnis des Kompaniekommandanten. Wir sind nämlich genau genommen im Militärdienst, suchen also den Kadi, finden aber leider nur den Feldweibel, der uns hasst, so wie uns immer alle Feldweibel gehasst haben, wir melden uns auf eine ungeschickte Art an, als Rekrut, er fasst das als Beleidigung auf und wird mit grossem Genuss böse. Urlaub gibt es selbstverständlich nicht, was glaubt er denn, sondern eine schöne klassische Abdetachierung, ein Feldweibel braucht immer Leute, es muss nämlich ein Zelt aufgebaut werden, Blachen müssen zusammengeknöpft werden. Es hat aber wie immer zu viele Leute für diese Aufgabe, der Feldweibel könnte uns laufen lassen, der Feldweibel will uns aber in seiner Gewalt behalten, an eine Rückkehr ist daher nicht zu denken, wir müssen warten, bis es morgen zur ordentlichen Entlassung kommt.

Samstag, 20. Oktober 2007

Ich finde in meinen alten Papieren ein Flugblatt einer «Aktion gesundes Pfadfindertum», das über die berüchtigte tolle Übung berichtet, die wir abhielten und die nachher ein polizeiliches Nachspiel hatte. Ich hatte damals Gewehrpatronen mit Schwarzpulver gefüllt und in der Nähe einer Ruhebank am Waldrand zur Explosion gebracht. Am Ende enthält das Blatt eine Zeichung mit dem Eingang zu einer Klinik, die mit «Therapiezentrum für gestörte Pfadfinder» beschriftet ist. Dann folgen die Namen der Flugblattverfasser, es sind etwa acht, alle mit Wohnort und Berufsbezeichnungen, es sind alles ehrenwerte, namhafte Persönlichkeiten, Kleinunternehmer, ein Arzt, ein Lehrer. Aus heutiger Sicht scheint mir diese Übung, an die ich häufig zurückdenke, ebenfalls als verunglückt, gefährlich und unpfaderisch reisserisch. Das Flugblatt verunsichert mich zusätzlich.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Ich bin in meinem alten Büro, dem grossen schönen Turmzimmer. Ich will weg, in die Stadt, gehe hinaus, sehe aber, dass ich den Mantel brauche. Als ich ihn hole, erscheint eine mir nur vom Sehen her bekannte Angestellte, die bei der Aufsicht beschäftigt ist. Eine zierliche junge Dame, unscheinbar und zurückhaltend, die ich bisher kaum beachtet habe. Ich habe mich hingesetzt, um noch ein grosses Formular auszufüllen. Sie setzt sich einfach so neben mich und erkundigt sich, was ich hier mache. Ich seufze und sage, es sei anstrengend. Sie ist neugierig, rückt näher, voller Teilnahme, unsere nackten Knie - ich trage kurze Hosen - berühren sich. Sie lässt es zu, dass ich ihre Hand ergreife. Sie ist zu haben, das ist klar. Gleich werden wir uns küssen. Jetzt erst bemerke ich, dass sie schön ist.

Samstag, 13. Oktober 2007

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Eine grosse Veranstaltung findet statt. Am Abend wird Unterhaltung geboten, unter anderem läuft auch ein Film, in einem grossen Saal, in dem aber nur wenige Leute sitzen. Ich habe meine erste grosse Liebe getroffen, sie möchte gerne mit mir über die alten Zeiten reden und sucht jetzt mit mir ein Plätzchen, wo wir uns ungestört unterhalten können. Wir gehen in den Kinosaal, wo ich eine Dame, die hinausgeht, frage, was für ein Film gezeigt werde. Ein französischer? Sie versteht die Frage nicht und antwortet: «bourgeois». Wir setzen uns ganz hinten auf die bequemen Fauteuils und schwatzen sehr leise, was aber doch eine Zuschauerin stört, die weiter vorne sitzt und uns jetzt Zeichen gibt, wir sollten still sein. Wir beschliessen daher, ganz nach vorne zu gehen, dort sind viele Sitzreihen leer. Auf dem Weg aber, auf der anderen Saalseite, sind Schulklassen platziert. Die Schüler sitzen dicht gedrängt, auch auf dem Boden, und wir müssen über sie hinwegsteigen. Auch ganz vorne hat es noch Schüler, und wir können uns daher auch dort nicht setzen.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Die Gattin hat, als Nebenbeschäftigung, einen Handel mit Peugeots begonnen, rings um unsere Wohnung stehen nun die Fahrzeuge in grosser Zahl, neue Wagen, aber auch Occasionen. Wir haben einige Bedenken, dass dies die Nachbarn stören könnte. Diese melden sich tatsächlich, aber nicht wegen den Autos, sondern wegen drei kleinen Nadelbäumen, die wir in einem winzigen grünen Rasenteil gesetzt haben, der zwischen den Wagen übrig blieb. Diese Nadelbäume, finden sie, würden gar nicht in unsere Gegend passen.

Sonntag, 7. Oktober 2007

Wir sollten noch Fleisch einkaufen und möchten das gerne mit einem Gutschein machen, den wir besitzen, einen Gutschein über 200 Franken. Wir sehen aber zu spät, dass der Gutschein nur für den einen Dorfmetzger gilt, nicht für den anderen, bei dem wir im Laden stehen. Das ist sehr dumm, wir überlegen, ob wir nicht fragen sollten, ob der Gutschein nicht auch von diesem Metzger entgegengenommen werden kann.