Freitag, 26. Oktober 2007
Mittwoch, 24. Oktober 2007
Dienstag, 23. Oktober 2007
Samstag, 20. Oktober 2007
Ich
finde in meinen alten Papieren ein Flugblatt einer «Aktion gesundes
Pfadfindertum», das über die berüchtigte tolle Übung berichtet, die wir
abhielten und die nachher ein polizeiliches Nachspiel hatte. Ich hatte damals
Gewehrpatronen mit Schwarzpulver gefüllt und in der Nähe einer Ruhebank am
Waldrand zur Explosion gebracht. Am Ende enthält das Blatt eine Zeichung mit dem
Eingang zu einer Klinik, die mit «Therapiezentrum für gestörte Pfadfinder»
beschriftet ist. Dann folgen die Namen der Flugblattverfasser, es sind etwa
acht, alle mit Wohnort und Berufsbezeichnungen, es sind alles ehrenwerte,
namhafte Persönlichkeiten, Kleinunternehmer, ein Arzt, ein Lehrer. Aus heutiger
Sicht scheint mir diese Übung, an die ich häufig zurückdenke, ebenfalls als
verunglückt, gefährlich und unpfaderisch reisserisch. Das Flugblatt
verunsichert mich zusätzlich.
Dienstag, 16. Oktober 2007
Ich
bin in meinem alten Büro, dem grossen schönen Turmzimmer. Ich will weg, in die
Stadt, gehe hinaus, sehe aber, dass ich den Mantel brauche. Als ich ihn hole,
erscheint eine mir nur vom Sehen her bekannte Angestellte, die bei der Aufsicht
beschäftigt ist. Eine zierliche junge Dame, unscheinbar und zurückhaltend, die
ich bisher kaum beachtet habe. Ich habe mich hingesetzt, um noch ein grosses
Formular auszufüllen. Sie setzt sich einfach so neben mich und erkundigt sich,
was ich hier mache. Ich seufze und sage, es sei anstrengend. Sie ist neugierig,
rückt näher, voller Teilnahme, unsere nackten Knie - ich trage kurze Hosen -
berühren sich. Sie lässt es zu, dass ich ihre Hand ergreife. Sie ist zu haben,
das ist klar. Gleich werden wir uns küssen. Jetzt erst bemerke ich, dass sie
schön ist.
Samstag, 13. Oktober 2007
Donnerstag, 11. Oktober 2007
Eine
grosse Veranstaltung findet statt. Am Abend wird Unterhaltung geboten, unter
anderem läuft auch ein Film, in einem grossen Saal, in dem aber nur wenige
Leute sitzen. Ich habe meine erste grosse Liebe getroffen, sie möchte gerne mit
mir über die alten Zeiten reden und sucht jetzt mit mir ein Plätzchen, wo wir
uns ungestört unterhalten können. Wir gehen in den Kinosaal, wo ich eine Dame,
die hinausgeht, frage, was für ein Film gezeigt werde. Ein französischer? Sie
versteht die Frage nicht und antwortet: «bourgeois». Wir setzen uns ganz hinten
auf die bequemen Fauteuils und schwatzen sehr leise, was aber doch eine
Zuschauerin stört, die weiter vorne sitzt und uns jetzt Zeichen gibt, wir
sollten still sein. Wir beschliessen daher, ganz nach vorne zu gehen, dort sind
viele Sitzreihen leer. Auf dem Weg aber, auf der anderen Saalseite, sind
Schulklassen platziert. Die Schüler sitzen dicht gedrängt, auch auf dem Boden,
und wir müssen über sie hinwegsteigen. Auch ganz vorne hat es noch Schüler, und
wir können uns daher auch dort nicht setzen.