Ich arbeite irgendetwas in einer belgischen
Grossstadt, in Büros in einer der obersten Etagen eines Hochhauses, zusammen
mit alten Bürokollegen und Kameraden aus der Schulzeit. Wir spüren ein leichtes
Schwanken und Zittern des Hauses, es scheint ein Erdbeben zu sein. Man erklärt
mir, dass dies manchmal geschehe, weil sich die Gegend in einer gefährdeten
Zone befinde. Ich traue der Sache nicht, nehme in meiner kleinen Tasche die
wichtigsten Sachen mit und eile hinab, durch viele Stockwerke, ins Freie. Das
Beben wird nun stärker und hat katastrophale Folgen. Unser Hochhaus und auch
ein weiteres in der Nähe nehmen Schaden. In den oberen Stockwerken brechen
Brände aus, die dazu führen, dass diese Teile in sich zusammenbrechen und in
die engen Strassen der Stadt hinunterstürzen. Die mit mir Geflüchteten retten
sich in weitläufige unterirdische Anlagen. Wir suchen einen Weg, durch Gänge
und schmale Stege, die in eine Felsenlandschaft führen. Wir bemühen uns
vergeblich, dort weiterzukommen. Alpinistische Fähigkeiten wäre gefragt, aber
diese besitzt nur ein Schulkamerad, der sich aber vorsichtig zurückhält. Ich
selber versuche, einen Weg zu finden, gleite aber dabei aus und kann mich nur
mit Mühe an Sträuchern festhalten. Ich muss von den Kollegen wieder hochgezogen
und gerettet werden, was kompliziert wird, weil oben der Platz belegt wird
durch Schützen, die liegend auf Scheiben schiessen. Ich will jetzt unbedingt
meinen Eltern anrufen, die sicher schon von diesem Unglück gehört haben und
sich Sorgen machen. Es hat gewiss unzählige Todesopfer gegeben. Ich kann aber
das Handy nicht benützen, es ist verbogen worden, und ein Teil fehlt. Wir gehen
also zurück, in die Altstadt. Konnten sich meine Kollegen retten? Besonders
bekümmert mich das Schicksal von Althea, einer schönen, beeindruckenden, aber
unnahbaren Kollegin. Ich frage mich, ob wir uns, falls sie sich retten konnte,
vielleicht vor Freude umarmen würden. Jetzt geraten wir in eine Wäscherei,
Hemden hängen zum Trocknen an Leinen. Könnten wir sie vielleicht mitnehmen? Die
Besitzer sind vermutlich ja doch alle tot. Armes Belgien! Ein so schönes,
wohlhabendes Land erleidet schwere Zerstörungen. Von der Wäscherei führt der
Weg hinab, über eine breite, abschüssige Rampe, auf welcher schön aufgereiht
viele weitere Wäschestücke liegen. Wir rutschen auf dem Hintern diese Rampe
hinunter und reissen dabei die Wäsche mit hinab.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen