Donnerstag, 30. Januar 2025

 

Schreckliche Geschichte am Arbeitsplatz. Ich bin doch ein geachteter und beliebter Kollege, jetzt aber unterläuft mir ein unbegreifliches Missgeschick. Ich gehe aus dem prächtigen Amtsgebäude und muss plötzlich ganz dringend auf die Toilette. Wenn ich nicht in die Hosen machen will, muss ich sofort handeln. Ich versuche, mich hinter den beim Eingangsportal in zwei Reihen parkierten Autos zu verstecken, lasse die Hosen runter und lasse hockend eine grosse Portion schönen braunen Stuhl liegen. Es scheint, dass ich dabei doch beobachtet worden bin, denn es folgen peinliche Befragungen und Untersuchungen zu diesem skandalösen Vergehen. Der Rechtsdienst schaltet sich ein, mit grossen Vorwürfen, hat aber eigentlich keine Mittel, um gegen mich etwas zu unternehmen. Aber der Imageverlust ist riesig und unwiederruflich. Die Kollegen und Kolleginnen wollen in Zukunft nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich bin erledigt, wie man so schön sagt. Es ist, wie wenn ich noch etwas viel Schlimmeres gemacht hätte. In der Folge habe ich ein langes Gespräch mit einem Kollegen, den ich immer wegen seiner Klugheit und Vernunft geschätzt habe. Ich lege ihm nochmals ausführlich meinen Standpunkt dar. Selbstverständlich hätte ich keine böse Absicht gehabt! Er redete auch viel, begreift mich aber und will vermitteln. Es kommt nochmals zu einer Ausprache mit dem Rechtsdienst und anderen Kollegen, dieses Mal im Freien, in einem einfachen Gartenrestaurant. Andere Gäste wollen sich auch an unseren Tisch setzen, müssen aber weggewiesen werden. Mittlerweile muss ich wieder auf die Toilette. Diese ist aber sehr primitiv. Hinter der Türe fliesst nur ein schmales Bächlein, in das man pissen kann. Ich habe aber wieder Kake und setze diese neben das Bächlein. Vor der Türe steht bereits ein Herr, der sehr ungeduldig an die Türe klopft. Ich gehe hinaus und entschuldige mich bei ihm für die Beschmutzung. Ich konnte mich hier auch nicht richtig reinigen und habe nun vielleicht noch Spuren in der Hose, die stinken könnten. Ich frage beim Herumgehen, ob ich vielleicht stinken würde. Ja, sagt man. Es gibt nichts zu machen. Die guten alten Zeiten sind vorbei, die Leute haben ihre Meinung gemacht, man kann sie nicht mehr davon abbringen. Ich werde aber weiterhin meine Aufgaben erledigen, aber mit einem Makel, als Aussenseiter, der Unentschuldbares gemacht hat. 

Dienstag, 28. Januar 2025

 

Es ist 20 Uhr, an einem Sonntag. Ich bin allein in der Wohnung, erwarte aber um 22 Uhr die Gattin, die mehrere Tage abwesen war. Erschrocken stelle ich fest, dass der Steinboden in der Küche zur Hälfte überschwemmt ist, ebenso das Parkett im Wohnzimmer. Von der Decke tropft Wasser. Ich eile in den oberen Stock, wo man ebenfalls Schäden entdeckt hat. Es scheint, dass irgendwo eine Wasserleitung defekt ist. Auch das Paar, das in der unteren Wohnung lebt, erscheint und hat ebenfalls Wasserschäden. Wir gehen alle in den Keller und bewegen dort den Haupthahn für die Wasserzufuhr. Dieser ist schwierig zu bewegen, mein Nachbar, ein alter Herr, verletzt sich dabei am Finger. Jetzt ist aber jedenfalls die Wasserzufuhr gestoppt. Aber wie soll es nun weitergehen, an einem Sonntagabend? Gibt es vielleicht einen Sanitär-Notfalldienst? Oder sollen wir bis zum Montag warten und dann darauf hoffen, dass sofort jemand kommen kann? Und wie kann der Schaden behoben werden? So leicht wird das nicht gehen, der Ort, an dem die Leitung leck ist, ist nicht zu sehen. Soll ich meiner Gattin anrufen oder warten, bis sie erscheint? Wir setzen uns zusammen und trinken in guter Stimmung Weisswein, wobei auch noch andere Nachbarn hinzukommen. Dabei ist unsere Lage alles andere als lustig, denn wir haben ja jetzt kein Wasser mehr zur Verfügung. Habt ihr einen Nachttopf bereit, bin ich versucht zu sagen, wage es aber nicht.

Freitag, 24. Januar 2025

Mittwoch, 22. Januar 2025

 

Sehr detaillierter Traum, von dem mir jedes Wort einer längeren Unterhaltung im Gedächtnis bleibt. Ich führe, unterstützt durch einen bekanntermassen etwas kritischen Kollegen, ein Gespräch mit einer Praktikantin, die sich für eine ausgeschriebene feste Stelle beworben hat. Wir sind entschlossen, sie einzustellen, wollen aber trotzdem, der guten Ordnung halber, noch ein Bewerbungsgespräch führen. Die junge Frau ist sicher nicht optimal qualifiziert, passt aber gut in unsere Abteilung, in welcher ich vor allem auf ein gutes Betriebsklima Wert lege. Sie entspricht daneben auch von ihrem Aussehen her nicht meinen Anforderungen, die aber selbstverständlich keine Bedeutung haben dürfen. Das Gespräch findet im Esszimmer unserer Wohnung statt. Meine Frau, die die Bewerberin auch kennt, begrüsst sie freundlich, verlässt aber dann das Zimmer. Ich beginne mit einleitenden Floskeln und frage dann, dem üblichen Fragenkatalog folgend, was sie bewogen hat, sich für diese Stelle zu bewerben. Die Frau ist von der ungewohnten Situation her sehr nervös geworden, weiss nicht viel zu sagen, wird ganz rot im Gesicht und muss sich den Schweiss abwischen. Ich komme auf die Stellenausschreibung zu sprechen und frage, ob dieses Profil ihr entspreche. Ich habe allerdings vergessen, wie der Text der Ausschreibung gelautet hat. Wenn ich mich richtig erinnere, war darin von zwei sehr unterschiedlichen Aufgaben die Rede, die zu je 50 Prozent übernommen werden müssten. Es ergibt sich ein stockendes Gespräch, das beide Seiten in Verlegenheit bringt. Gewisse Fragen wage ich gar nicht zu stellen, zum Beispiel jene nach ihren redaktionellen Fähigkeiten. Für mich ist klar, dass sie, mit einem Hochschulabschluss, diese Anforderungen erfüllt, die ja kein hohes Niveau verlangen, sondern einfach ein einigermassen korrektes Deutsch. Mein Kollege schweigt. Das ganze Gespräch ist eigentlich überflüssig und eine Farce, wobei es von der jungen Frau offenbar doch sehr ernst genommen wird. Sie ist weiterhin sehr nervös, ich habe Mitleid mit ihr, muss aber gleichzeitig doch dokumentieren, dass ich hier der Chef bin, der verantwortlich ist für ein korrektes Einstellungsverfahren. Auch wenn das ganze Verfahren etwas sadistisches an sich hat.

Sonntag, 19. Januar 2025

 

Ich bin mit meiner Gattin im Auto losgefahren. Wir befinden uns noch in der Zone mit der Geschwindigkeitsbeschränkung auf 20 km/h. Ich fahre entsprechend langsam, werde aber überholt von einem Sportwagen, in dem eine Frau am Steuer sitzt. Ich fluche und biege dann ab in eine grössere Strasse. Dort gibt es in der Mitte ein Loch, wohl sechs Meter lang und vier Meter tief, und auf beiden Seiten keinen Platz für eine Durchfahrt mit dem Auto. Ich fahre aber doch weiter, auf der linken Spur, weil ich annehme, dass die beiden linken Räder das Auto im Gleichgewicht halten würden, besonders bei einer gewissen Geschwindigkeit. Die Durchfahrt gelingt tatsächlich, auch wenn die rechten Räder keinen Halt gefunden hatten und frei in der Luft schwebten.

Freitag, 10. Januar 2025

 

Alter Bauernhof, auf dem Land, mit dem öffentlichen Verkehr nur schwer erreichbar. Ich hatte vor Jahren hier für meine Projekte gearbeitet und dabei in einem Kasten viele Papiere liegen gelassen, Bücher, Zeitschriften und allerlei Sammelsurium. Jetzt, wo ich nach vielen Monaten wieder vorbeikomme, ist der alte Bauer ausgezogen, der Hof steht leer und ist wohl verkauft worden. Ich gehe hinein, auf den gewohnten verwinkelten Wegen. Neue Besitzer haben schon mit dem Umbau begonnen. Mein alter Arbeitsraum ist zu einer modernen Wohnung umgestaltet und viele Wandschränke sind eingebaut worden. Was hat man wohl mit meinen Sachen gemacht? Alles entsorgt? Die Wandschränke sind noch leer, in einem aber finde ich einen Teil meiner alten Sachen. Man hat alles einfach hineingestopft, es herrscht ein grosses Durcheinander. Unter den alten Zeitschriften liegt, obenauf, auch ein Exemplar des Playboy. Was soll ich jetzt damit machen? Alles aufgeben? Ich bin zu Fuss und könnte nur einen kleinen Teil mitnehmen. Wenn ich alles aufbewahren wollte, müsste ich mit einem Auto vorbeikommen, wobei ich eines mieten müsste und mir dann ohnehin in meiner jetzigen Wohnung kein Platz zur Verfügung stehen würde. Ich werde wohl alles aufgeben und es den neuen Besitzern überlassen, die Sachen wegzuschmeissen. Diese wissen im übrigen nicht, wem dieses Zeugs gehört und werden sich wundern.

Mittwoch, 8. Januar 2025

 

In einem Museum in Brescia, in dem ich alleine und als einziger Besucher herumgehe, sehe ich eine Tonfigur, die mir sehr gefällt. Auf einer kleinen Platte steht eine Art von Glocke, etwa faustgross, hellbraun, rund gewölbt. Es ist nicht klar, zu welchem Zweck dieser Gegenstand verwendet worden ist. Er gefällt mir aber sehr, und ich kann der Versuchung nicht widerstehen, ihn mitlaufen zu lassen. Ich nehme an, dass man diesen Verlust wohl längere Zeit gar nicht bemerken wird. Am nächsten Tag aber berichten die Zeitungen ausführlich und mit grossen Schlagzeilen über diesen Verlust. Der Gegenstand ist uralt, eng mit der Geschichte der Stadt verbunden und ganz unersetzlich. Jetzt bedaure ich meinen Diebstahl und möchte das Kunstwerk zurückgeben. Ich überlege nun, wie ich dies am besten bewerkstellige, ohne entdeckt zu werden. Ich kann ihn nicht einpacken und irgendwo hinstellen, weil er so verlorengehen oder in falsche Hände geraten könnte. Und als Finder auftreten geht auch nicht, weil man mich dann verdächtigen würde, diesen Kunstraub begangen zu haben. Ich könnte, denke ich, auf einer Busfahrt die Schachtel dem Fahrer übergeben und sagen, ich hätte sie im Bus gefunden und darauf sogleich aussteigen und verschwinden.