Montag, 20. Februar 2023

Es ist eine Tagung festgesetzt worden. an der die Zukunft der sozialdemokratischen Partei diskutiert werden soll, die in der letzten Zeit viele Wahlen verloren hat. Eine Viertelstunde vor Beginn ist aber noch niemand gekommen, nur der Parteipräsident erscheint, ein älterer Herr, der wenig Einfluss hat und niemanden zu begeistern versteht. Er ist ratlos und traurig, dass kaum jemand gekommen ist. Schließlich ist aber doch eine kleine Gruppe da, einige Stühle sind besetzt. Der Parteipräsident hat außerdem auch noch Herr Blocher eingeladen, in der Hoffnung, dass damit noch mehr Genossen an diese Tagung kommen. Neben den Tischen stehen viele Kartonschachteln, die gefüllt sind mit Eingaben und Ideen, die aus der ganzen Schweiz eingetroffen sind. Was wollen wir aber jetzt damit anfangen? Wir können diese Eingaben unmöglich alle lesen und verarbeiten. Es herrscht allgemeine Ratlosigkeit. Jetzt erscheint der alte Blocher. Er schweigt und scheint verärgert über das für seine Begriffe viel zu kleine Publikum. Wir fühlen uns unwohl. Unser Präsident ist ein lieber Mensch, der es allen recht machen will und gute Absichten hat, aber völlig erfolglos agiert. Was soll Blocher jetzt hier sagen? Uns etwa Ratschläge geben? Unser Misserfolg müsste ihn ja eigentlich freuen.


Donnerstag, 16. Februar 2023

Ich bin in Winterthur, wo ich vorübergehend wohne, hinter dem Technikum auf der Wildbachstrasse, Bekannte reden mit mir, alte Männer, Dorfbewohner. Eine Katze läuft mir zu, rot und grau gesprenkelt. Ich nehme sie zu mir, muss aber später auf den Zug, nach Zürich. Ich komme später zurück und will nun einen Platz für sie finden. Ich trage sie zurück zur Wildbachstrasse, wo sie aber sogleich zielbewusst wegspringt, zu einer grossen Wiese, auf welche andere Katzen liegen. Sie weiss offenbar, dass sie dort zuhause ist. Die Katzen erhalten dort Futter und leben in einer Art Katzenasyl. Ich treffe die Bekannten wieder, einer von ihnen ist ein Bauer, der gleich anschliessend an das Katzenasyl Felder besitzt. Er weiss aber nichts von diesen Katzen und ist erstaunt, als ich ihm davon erzähle. Wie heisst er nur? Ich kenne ihn seit langem, aber sein Name ist mir entfallen, was mir peinlich ist, denn hier begrüsst und verabschiedet man sich immer mit dem Namen. Heisst er vielleicht Gerber?

Freitag, 10. Februar 2023

Grosser Konzertsaal. Ich bin grössenwahnsinnig und will, ohne Klavierspielen zu können, ein Klavierkonzert geben, eine Sonate von Skrjabin spielen. Das Konzert wurde angekündigt als ein Konzert von Horowitz. Ich betrete die Bühne und verneige mich vor dem nicht sehr zahlreich erschienenen Publikum, was mir freundlichen Applaus einträgt. Niemand scheint zu bemerken, dass ich gar nicht Horowitz bin. Sehe ich nicht auch fast so aus, ein alter, weisshaariger Herr? Ich setzte mich an den Flügel und versuche einige Töne anzuschlagen. Skrjabin ist ja, denke ich, ganz einfach zu spielen, es gibt bei ihm Passagen, die jedes Kind spielen kann. Und ich könnte doch einfach nur solche Passagen spielen. Aber mit welchem Ton beginnen? Und vielleicht dazwischen auch manchmal einen ganz tiefen Ton anschlagen? Ich beginne ganz vorsichtig, bemerke aber nach wenigen falschen Tönen, dass der Flügel blockiert. Kein Ton ist mehr herauszubringen. Ich stehe auf und erkläre dem Publikum, dass wegen eines unerklärlichen Defektes das Konzert nicht stattfinden könne. Das Publikum, kaum hundert Personen, verschwindet, ohne weiter zu protestieren. Niemand verlangt das Eintrittsgeld zurück. Ich höre aber, wie man allgemein sagt, das sei doch gar nicht Horowitz. Der Direktor des Kultur- und Kongresszentrums, der auch im Publikum sass, kommt einigermassen entsetzt auf mich zu und will mit mir die Angelegenheit besprechen.