Donnerstag, 11. Juli 2019


Ein Bekannter von uns, fast so etwas wie ein Freund, hat einen Autounfall gehabt. In einem grossen komplizierten Kreisel, mit Ein- und Ausfahrten, ist er mit einem anderen Auto zusammengestossen. Der Schaden hält sich in  Grenzen. Seine Schuld ist nicht erweisen, aber der Fahrer des anderen Autos besteht darauf. Es scheint ein hartnäckiger, bösartiger Mensch zu sein, der nicht nur den Schaden bezahlt haben will (dazu wäre unser Bekannter bereit), sondern ganz allgemein Schadenersatzforderungen stellt und seine Fahrtüchtigkeit infrage stellt. Er will sie überprüft sehen und ist überzeugt, dass man ihm den Fahrausweis wegnehmen sollte. Unser Bekannter ist ein braver, gutmütiger Mensch, der durch dieses aggressive Verhalten ganz verunsichert wird. Gerade jetzt kommt er, um die Mittagszeit, von einer langen Auseinandersetzung zurück, in das Hotel, wo ich mit ihm an einer Tagung oder einer Zusammenkunft mit vielen Bekannten teilnehme. Um was es sich handelt, wird nicht klar, sowenig wie klar ist, in welchem Verhältnis er zu uns steht. Ich befinde mich zunächst allein in einem Saal, in dem nur einzelne Stühle herumstehen. Er setzt sich zu mir und erzählt von seinem Fall. Er sei nun so angeschlagen, dass er denke, er müsse einen Arzt aufsuchen. Heute Nachmittag um vier Uhr gehe es aber schon wieder weiter. Er habe eine Fahrprüfung und müsse mit Experten und seinem Widersacher besonders wieder den Kreisel befahren, in dem der Unfall geschah. Jetzt kommen andere herbei, nehmen einen Stuhl und setzen sich um uns herum. Schliesslich bildet sich ein Kreis von gewiss zwanzig Personen allen Alters. Sie haben noch nie von dieser Geschichte gehört, sind aber neugierig und wollen wissen, was passiert ist. Unser Freund, ein hagerer Mann mittleren Alters, berichtet nun allen von seinen Sorgen, aufgeregt, erschöpft, angeschlagen.

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