Ein
Bekannter von uns, fast so etwas wie ein Freund, hat einen Autounfall gehabt.
In einem grossen komplizierten Kreisel, mit Ein- und Ausfahrten, ist er mit
einem anderen Auto zusammengestossen. Der Schaden hält sich in Grenzen. Seine Schuld ist nicht erweisen,
aber der Fahrer des anderen Autos besteht darauf. Es scheint ein hartnäckiger,
bösartiger Mensch zu sein, der nicht nur den Schaden bezahlt haben will (dazu
wäre unser Bekannter bereit), sondern ganz allgemein Schadenersatzforderungen
stellt und seine Fahrtüchtigkeit infrage stellt. Er will sie überprüft sehen
und ist überzeugt, dass man ihm den Fahrausweis wegnehmen sollte. Unser
Bekannter ist ein braver, gutmütiger Mensch, der durch dieses aggressive
Verhalten ganz verunsichert wird. Gerade jetzt kommt er, um die Mittagszeit,
von einer langen Auseinandersetzung zurück, in das Hotel, wo ich mit ihm an
einer Tagung oder einer Zusammenkunft mit vielen Bekannten teilnehme. Um was es
sich handelt, wird nicht klar, sowenig wie klar ist, in welchem Verhältnis er
zu uns steht. Ich befinde mich zunächst allein in einem Saal, in dem nur
einzelne Stühle herumstehen. Er setzt sich zu mir und erzählt von seinem Fall.
Er sei nun so angeschlagen, dass er denke, er müsse einen Arzt aufsuchen. Heute
Nachmittag um vier Uhr gehe es aber schon wieder weiter. Er habe eine
Fahrprüfung und müsse mit Experten und seinem Widersacher besonders wieder den
Kreisel befahren, in dem der Unfall geschah. Jetzt kommen andere herbei, nehmen
einen Stuhl und setzen sich um uns herum. Schliesslich bildet sich ein Kreis
von gewiss zwanzig Personen allen Alters. Sie haben noch nie von dieser
Geschichte gehört, sind aber neugierig und wollen wissen, was passiert ist.
Unser Freund, ein hagerer Mann mittleren Alters, berichtet nun allen von seinen
Sorgen, aufgeregt, erschöpft, angeschlagen.
Donnerstag, 11. Juli 2019
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