Sonntag, 21. Oktober 2018


Ich besuche ein internationales Seminar, in einer mir unbekannten, hässlichen osteuropäischen Stadt. Es ist ein Führungskurs, der mir aber gewiss keinen Nutzen mehr bringt, weil ich ja in sechs Monaten pensioniert werde. Ich versäume daher schon mal den ersten halben Tag, spaziere durch die Stadt und besuche ein hochinteressantes Antiquariat. Dann gehe ich an die Tagung, es ist gerade Pause und viele Leute drängen sich in der Vorhalle.  Ein Kollege kümmert sich freundlicherweise um mich. Er hat die Tagungsunterlagen auch für mich gesammelt und mir einen Platz reserviert, ganz unten an einem langen Konferenztisch, der sich in einem grossen, kahlen Saal befindet. Viele wollen auf die Toilette, diese aber ist sehr klein oder verstopft oder geschlossen. Man eilt daher in den Hof und in ein anderes Gebäude, wo es auch Toiletten geben soll. Ich gehe auch mit, gerate aber in eine total verschmutzte Toilette, in der das Abwasser knöcheltief steht. Ich sehe das zu spät und bekomme nasse Schuhe und nasse Socken. Verzweifelt und verärgert gehe ich hinaus, ins Freie, und pisse, wie andere auch, in ein Bächlein, das hier vorbeifliesst. Auf dem Weg zurück sind die Toiletten das Hauptthema. Ich erkläre, ich würde den Organisatoren Schuhe und Socken in Rechnung stellen. Die Pause ist lang, wie immer an solchen Tagungen. Alle stehen herum und schwatzen aufgeregt. Ich erzähle von meinem Antiquariat und den Schätzen, die ich dort gesehen hätte und die sehr preiswert zu haben seien.

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