Ich
besuche ein internationales Seminar, in einer mir unbekannten, hässlichen
osteuropäischen Stadt. Es ist ein Führungskurs, der mir aber gewiss keinen
Nutzen mehr bringt, weil ich ja in sechs Monaten pensioniert werde. Ich
versäume daher schon mal den ersten halben Tag, spaziere durch die Stadt und
besuche ein hochinteressantes Antiquariat. Dann gehe ich an die Tagung, es ist
gerade Pause und viele Leute drängen sich in der Vorhalle. Ein Kollege kümmert sich freundlicherweise um
mich. Er hat die Tagungsunterlagen auch für mich gesammelt und mir einen Platz
reserviert, ganz unten an einem langen Konferenztisch, der sich in einem
grossen, kahlen Saal befindet. Viele wollen auf die Toilette, diese aber ist
sehr klein oder verstopft oder geschlossen. Man eilt daher in den Hof und in
ein anderes Gebäude, wo es auch Toiletten geben soll. Ich gehe auch mit, gerate
aber in eine total verschmutzte Toilette, in der das Abwasser knöcheltief
steht. Ich sehe das zu spät und bekomme nasse Schuhe und nasse Socken.
Verzweifelt und verärgert gehe ich hinaus, ins Freie, und pisse, wie andere
auch, in ein Bächlein, das hier vorbeifliesst. Auf dem Weg zurück sind die
Toiletten das Hauptthema. Ich erkläre, ich würde den Organisatoren Schuhe und
Socken in Rechnung stellen. Die Pause ist lang, wie immer an solchen Tagungen.
Alle stehen herum und schwatzen aufgeregt. Ich erzähle von meinem Antiquariat
und den Schätzen, die ich dort gesehen hätte und die sehr preiswert zu haben
seien.
Sonntag, 21. Oktober 2018
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen