Freitag, 28. September 2018


Afrika. In einer grossen Scheune werden im Obergeschoss über hundert Schwarze untergebracht. Ihr Status ist nicht ganz klar, es sind Flüchtlinge, aber auch Sklaven, und in jedem Fall von uns abhängig. Wir sind etwa zehn Weisse, auch Frauen sind dabei und Kinder, und wir sollten die jungen Männer vorübergehend beaufsichtigen. Es ist schon bald eine Weiterreise geplant, wohin sie führt, ist uns auch nicht klar. Wir sagen ihnen, sie sollten sich ruhig verhalten und sicher nichts stehlen, denn sie könnten das Gestohlene ja nicht mit auf die Reise nehmen, es würde sofort entdeckt. Eine gewisse Gefahr geht von den vielen kräftigen Männern aus. Sie könnten uns mit Leichtigkeit überwältigen. Wir fühlen uns nicht sicher, zählen aber doch darauf, dass sie nichts Unvernünftiges und Aussichtsloses unternehmen. Als Aufseher schlafen auch wir nicht sehr bequem, sondern nur auf alten Matratzen, die im Erdgeschoss in einem grossen Raum am Boden liegen. In der Nacht erwache ich und sollte auf die Toilette. Wo habe ich nur die Brille hingelegt? Neben die Matratze vielleicht? Das wäre sehr unvorsichtig gewesen, denn neben ihr gehen ja alle durch. Sie wäre gewiss zertrampelt und zerstampft worden, wenn sie dort gelegen hätte. Ich erwache und kann mich lange nicht zurechtfinden.

Sonntag, 23. September 2018


Wir sind in Russland. Es findet ein Turmspringen statt, kein eigentlicher Wettkampf, aber doch ein offizieller Anlass, ein Schauspringen. In einer Schwimmhalle stehen um ein grosses Becken Fünf- und Zehnmeter-Springtürme. Zu Beginn der Vorführungen wird ein junger Mann, ein Gast aus Europa, ganz nach oben gebracht und sollte springen. Er ist aber kein Turmspringer, sondern, ganz wie es auch bei mir der Fall ist, nur ein Beobachter. Er weigert sich, vom Zehnmeterbrett zu springen und ist schliesslich bereit, von fünf Metern zu springen. Um zu zeigen, dass ihm die Sache nicht besonders gefällt, macht er beim Springen allerlei Kapriolen und muss aufpassen, dass er sich beim Eintauchen nicht verletzt. Der Sprung gelingt aber, und die Vorführungen beginnen nun. Von allen Brettern aus springen nun Athleten in grosser Zahl, einzeln und in Gruppen, und immer so viele miteinander, dass man Unfälle befürchten muss. Ganze Trauben von Springern wirbeln durch die Luft, das Wasser im Sprungbecken spritzt ununterbrochen hoch auf. Unfälle aber gibt es keine. Alles in allem eine höchst eindrückliche Vorführung der Russen.

Samstag, 22. September 2018


Wir sehen eine alte Filmaufnahme von einer Hinrichtung in unserem Land. Ein Räuber soll gehängt werden. Dieser ist aber nicht mehr bei Verstand und merkt nicht, was mit ihm geschieht. Er läuft seinen Bewachern davon und geht wie betrunken auf dem kleinen Platz herum, auf dem der hingerichtet werden sollte. Von einigen Soldaten wird er mühelos wieder eingefangen und zu seinen Henkern geführt. Die Methode der Hinrichtung sonderbar und geradezu komisch. Zusammen mit zwei Henkern wird er mit einem Kran hochgezogen, gewiss etwa zehn Meter hoch. Die beiden Begleiter, die mit ihm in der Luft schweben, legen ihm den Strick um den Hals und lassen ihn nun einen Meter in die Tiefe fallen, was genügt, um ihn zu Tode zu bringen. Dann werden sie, zusammen mit dem Gehenkten, wieder mit dem Kran zu Boden gelassen.

Samstag, 1. September 2018


Auf einer Wanderung treffen wir einen anderen Wanderer, der eine kleine Strecke mit uns geht. Als wir hinter uns Geräusche hören, sagt er, er könne immer erraten, wer hinter ihm sei. Dieses Mal sei es ein Mann, der am Stock gehe. Er habe lange überlegen müssen, weil es auch Tiere gebe, die diesen Rhythmus hätten, nämlich die Mastodonte. Dann kommen wir an einem Gehöft vorbei, der Weg ist schlecht, ein Trampelpfad mitten durch hohes Gras. Wir dürften hier gar nicht vorbei, es ist ein Privatweg. Eine Frau und ein Kind sind vor dem Haus, sie lassen uns vorbei, aber der Hofhund stürzt sich auf uns und bellt und greift uns an. Wir weichen aus, gehen schneller, er aber verfolgt uns und schnappt nach unseren Beinen und wird immer böser, obwohl wir nun das Hofgelände verlassen haben und wieder auf der kleinen Strasse gehen, auf der wir vorher waren.