Sonntag, 27. Mai 2018


Grosse Belastung, unlösbare Probleme. Alles kommt auf einmal, Familie, Schule, Politik, Beruf, und alles muss besprochen und geregelt und gemacht werden. Unter anderem solle ich in der Schule am 15. Juni einen Vortrag über Gotthelf halten. Jetzt haben wir den 12. Juni und ich habe noch kein Wort geschrieben. Vorerst aber sollte es eine Besprechung geben, in einem grossen Saal, dem Turmzimmer einer Burg, versammeln sich alle Beteiligten. Es kommen etwa dreissig Leute und setzen sich in einem Kreis auf Stühle. Wir warten noch auf Mutti. Sie trifft bald ein, gleichzeitig erscheint aber auch unerwartet die Tante, die in Florida lebt. Sie möchte nicht stören und wartet draussen. Ich frage Mutti, ob sie die Tante gleich sehen will. Ja, sagt sie, selbstverständlich, es sollen doch alle kommen, es macht nichts. Jetzt entsteht aber ein grosses Durcheinander. Die alte, aber noch sehr rüstige und lebenslustige Tante erscheint, lacht und tanzt, alles klatscht, ein Fest beginnt. Eine mir nicht bekannte Daisy ist auch plötzlich da und tanzt. Ein Kind kommt und sagt, sein Zehnagel sei „aufgestanden“. In der Tat, es hat den Fuss angestossen und den Zehnagel verletzt. Ich beruhige das Kind, das tapfer ist und nicht weint, beruhige aber auch alle anderen und möchte das Wort ergreifen und alle bitten, sich jetzt den Geschäften zuzuwenden. Immerhin ist es schon zwei Uhr in der Frühe. Als alle sitzen und ich gerade erklären will, wie schwierig die Lage ist, unterbricht mich ein Rechtsprofessor, der zuerst meiner Tante Fragen stellen will über das Leben und die Politik in Florida.

Dienstag, 8. Mai 2018


Unsere Matura-Klasse hat einen todlangweiligen Freitagmorgen, mit einem schlampigen Psychologie-Lehrer. Wir sitzen herum und schwatzen. Wir stehen kurz vor einer zweiten Matur, die vier Jahre nach der ersten erfolgt. Was wird das wohl für Noten geben? Die gleichen wie vor vier Jahren? Ich wäre glücklich, wenn dies so wäre, denn vor vier Jahren bin ich zu meiner eigenen Überraschung viel zu gut weggekommen. Der Lehrer behauptet, man könne sich immer verändern, entwickeln und verbessern. Dann müsste ich aber verschiedene Kameraden überflügeln können! Aber das wird gewiss nicht möglich sein, auch bei riesengrossem Aufwand nicht. Am Ende reden wir über den Doktortitel. Ich sage, ich würde den Doktor wahrscheinlich nicht machen, das sei doch eine gewaltige Anstrengung ohne grossen Nutzen. Ich würde gewiss auch eine schöne Stelle finden ohne Doktortitel, ich hätte sogar schon eine in Aussicht, beim Wissenschaftsrat.

Mittwoch, 2. Mai 2018


Dummer Traum. Ich nehme an einer Tagung teil, die in einem grossen, ziemlich verstaubten Hotel stattfindet. Beim Bezug der Zimmer stellt sich heraus, dass sich mein Zimmer, das die Nummer 44 hat, nicht auf der Etage befindet, auf welcher sonst alle vierziger Nummern zu finden sind. Ein mir wenig bekannter, aber gründlich unsympathischer Kollege klärt mich auf, dass sich das Zimmer 44 auf einer Etage weiter unten befindet. Er führt mich hinunter, über eine schmale Treppe in einem verwinkelten Treppenhaus. Ich öffne die Türe und will mich verabschieden. Er aber tritt sofort mit seinem Koffer ins Zimmer. Ich besehe mir das Zimmer, es ist altmodisch möbliert, mit einem grossen breiten Bett, das mit einem nicht sehr vertrauenerweckenden grünen Bettüberwurf bedeckt ist. Ich bin müde, möchte mich entspannen und den aufdringlichen Kollegen nun wirklich loswerden. Dieser aber lächelt und erklärt, es sei doch abgemacht worden, dass er diese Nacht auch in meinem Zimmer schlafen könne. Es sei ja vorgesehen, dass er erst von morgen an ein Zimmer habe, und ich sei doch einverstanden gewesen, dass er hier bei mir schlafen könne. Ich besehe mir das Bett, in dem zur Not zwei Personen schlafen können, bin aber überrascht und verärgert. Es ist nichts zu machen, ich werde offenbar das Zimmer mit diesem lästigen Menschen für eine Nacht teilen müssen.