Ich
bin mit den ehemaligen Klassenkameraden unserer Matura-Klasse auf einem
Ausflug, ältere Herren, die sich alle paar Jahre mal wieder treffen. Wir
besuchen, in der Schweiz, einen der grössten Autohersteller der Welt, werden
durch einen Campus geführt, in dem in Parkanlagen modernste Verwaltungs- und
Verkaufsgebäude stehen und allerlei weitere nützlichen Sachen wie Restaurants,
Banken und ein grosser Coop. Es ist Samstag, niemand arbeitet, alles ist
geschlossen. Hinter hohen Glaswänden, in einem Garten ist allerdings, zufällig,
eine kleine interne Feierlichkeit zu sehen. Dem Topmanagement und einem kleinen
exklusiven Kreis wird ein neues Modell vorgestellt, ein hochelegantes, teures
Gefährt. Es sind alles ernst blickende Männer. Ich erkenne aber keinen von
ihnen, obwohl sie alle häufig in den Medien zu sehen sind. Ich frage einen
Kameraden, der sich hier auskennt, weil er auch bei dieser Firma gearbeitet
hat, ob das jetzt der Grübel sei. Zwei Musiker sind dabei, spielen rockigen
Jazz, Saxophon und Bassgeige, wobei die Bassgeige wie eine Elektrogitarre
benutzt wird und erstaunliche Klänge erzeugt. Dann ist die Präsentation vorbei,
die Pforten öffnen sich und die Geladenen verschwinden. Ich gehe nun selber zum
Wagen, der auf einer Wiese steht, und besehe ihn neugierig. Er sieht von hinten
ausgesprochen lächerlich aus, er hat dort eine komische Retro-Stossstange aus
gelbem Plastik, die vielleicht auf die Micki-Maus-Welt anspielt. Ich lache und
sage zu den Musikern, die ihre Instrumente einpacken, da sei aber wieder einmal
viel Aufwand betrieben worden, um von einem Ort zum andern zu fahren. Die
Musiker stimmen zu, sie sagen, das Beste an diesem Event sei der Muff, der dem
Hündchen geschenkt worden sei. Die Musiker haben nämlich ihre Kinder
mitgenommen und auch einen lustigen kleinen Hund, der vom CEO des Weltkonzerns
also noch eine Art von Seelenwärmer bekommen hat, aus Wolle. Das Tierchen läuft
nun mit diesem Muff in der Schnauze herum und ist überaus glücklich. Dann gehen
alle weg, ich will auch wieder zu meinen Kameraden zurück. Auf kleinen
Gebüschen sehe ich aber noch einen seltsamen Schmuck, kurze farbige Schnüre
bewegen sich, an denen Federn befestigt sind. Sie sehen aus wie
Katzenspielzeuge. Ich trete näher und sehe, dass es nicht von irgendwelchen
Automaten bewegte Federn sind, sondern lebende Vögelchen, seltene Kolibris oder
Papageien, die hier offenbar so gehalten werden.
Sonntag, 18. März 2018
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