Wir sind Terrorist und verüben mit einer kleinen
Gruppe von Verschworenen einen Anschlag mit einer grossen Bombe, einer
schwarzen Kugel mit einem Durchmesser von etwa einem Meter, die in den Händen
getragen werden und in der Art eines Ballons fliegen kann. Wir tragen sie
zunächst mit uns herum und entschliessen uns dann, sie über Dächer und Häuser
hinweg in eine Altstadtgasse zu werfen. Das gelingt uns. Die Kugel fliegt wie
aus eigener Kraft in diese Gasse und explodiert dort. Es entsteht ein
gewaltiges Feuer, es ist ein richtiger grosser Terroranschlag. Zu welchem Zweck
er eigentlich erfolgt ist, das wissen wir selber nicht so recht, es scheint
sich um eine Forderung der unerbittlichen Natur zu handeln, die zu erfüllen wir
nun einmal berufen worden sind. Wir gehen weg, niemand bemerkt uns, denn wir
haben den Anschlag sehr klug geplant. Niemand wird uns je entdecken! Am Ende
geschieht das aber doch. Wir fallen irgendwie auf, in Spanien, man verfolgt
uns, auf einer Wendeltreppe, entdeckt uns und führt uns in einen grossen Saal,
wo eine Versammlung im Gange ist. Wir geben uns gelassen, tun so, als ob wir
von nichts wüssten. Man hat gewiss keinerlei Beweise und wird uns wieder ziehen
lassen müssen, so denken wir wenigstens. Wir bestellen einen kleinen Imbiss. Man
schliesst uns nun an einen sehr modernen, leistungsfähigen Lügendetektor an,
der bei den Fragen, die man uns stellt, ganz überdurchschnittliche Erregungen
anzeigt. Wir sagen, das beweise nichts, das sei einfach unsere Aufregung,
jeder, den man auf diese Weise befrage, würde doch aufgeregt sein. Man sagt uns
aber, dass man eben gerade viele Unschuldige befragt hätte und zeigt uns deren
Resultate, die alle weit unter den Werten liegen, die bei uns aufgezeichnet
worden sind. Eine Richterin tritt hinzu, ein Polizeibeamter mit Handschellen. Wir
dürfen noch die Konsumation bezahlen, dann werden wir verhaftet, bleiben aber
weiterhin sehr gelassen, lächeln gutmütig, wehren uns nicht einmal sehr, was
verdächtig wirkt und offenbar bereits als Eingeständnis der Schuld
interpretiert wird. Man erwartet jeden Moment, dass wir dieses Geständnis
machen werden. Wir sind aber sicher, dass man uns keine Schuld nachweisen kann
und uns schnell wieder auf freien Fuss setzen muss, wir werden also nichts
gestehen, es sei denn, wenn man uns foltern würde. Wir sind ja in Spanien, dem
Land der Hexenverbrennungen und Folterungen. Also wenn man uns foltern würde,
da sind wir sicher, würden wir sofort alles gestehen.
Freitag, 1. September 2017
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