Freitag, 28. April 2017


Ich bin in einem Club, einer kleinen, exklusiven Gesellschaft, gehöre dort sogar zu einem engeren Kreis, zu den Gründungsmitgliedern. Jetzt muss ich mich verabschieden, bin schon unter der Tür, also ein neuer Gast erscheint. Es ist der berühmte Hermann Broch. Unter unseren Stammgästen befindet sich aber ein noch grösserer Geist. Es ist Carl Schmitt. Wie alle steht er, ein grosser schöner Herr, und redet gelassen und nett mit anderen Gästen. Nichts erinnert daran, dass er einst Kronjurist des Dritten Reiches war. Ich freue mich, ihm Hermann Broch vorstellen zu können, bin aber nicht sicher, ob er ihn kennt. Natürlich kennt er Broch, er hat sich viel mit ihm beschäftigt und freut sich, ihn kennenzulernen. Broch ist sprachlos, als er Schmitt vorgestellt wird. Er bringt kein Wort heraus und steht so entsetzt da, wie wenn er den Teufel vor sich hätte. Ich bin gezwungen, noch zu bleiben und versuche, Broch zu beruhigen. Ich sage, unsere Gesellschaft sei für alles Denken offen, auch für konservatives. Er erwidert, dass er das nicht verstehen könne, nach allem, was geschehen sei. Ich erwache, arbeite aber weiter an einer Rechtfertigung der Anwesenheit von Carl Schmitt, komme dabei aber in Schwierigkeiten und bin froh, dass der Traum zu Ende ist.

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