Ein gutes Dutzend
Leute dringen rücksichtlos und mit Gewalt in unsere Räumlichkeiten, öffnen
Schränke und Schubladen, beginnen, Akten zu studieren. Es sieht aus wie ein
Überfall, wir verstehen nichts und bekommen auch kaum Auskunft. Eine Frau
taucht auf, stellt sich sogar vor, als Frau Häuptliger oder sowas, wir können
ja Namen nie behalten, und sagt, sie müsse die Fürsorgliche Zusammenfassung machen. Was soll das, brummen wir,
haben Sie denn einen Auftrag? Können Sie mir diesen Auftrag zeigen? Sie geht weiter,
einer der Eindringlinge sagt uns, der Herr Stadler habe diesen Auftrag. Der
Herr Stadler ist jedoch sehr beschäftigt, wir sehen ihn nur kurz wie vergiftet
durch die Räume eilen, dann verschwindet er wieder. Ein anderer sagt zu mir, er
sei für den Zivilschutz da, er mache den Zivilschutz. Ja, was soll das. Es geht
offenbar, soviel wird uns langsam klar, um eine gegen uns laufende
Untersuchung, die irgendeine Instanz angeordnet hat. Also bitte, untersuchen
Sie den Zivilschutz, sagen wir, es gibt dazu rund hundert Ordner mit
Regelungen. Und wir beginnen uns zu verteidigen. Wir haben diese hundert Ordner
nie berührt und nie studiert, weil wir nie Zeit gefunden haben. Wir sagen, wir
würden schon jetzt zwei Stunden pro Tag für unsere Aufgaben aufwenden, mehr
seit uns doch nicht zumutbar, es handle sich doch um ein Milizamt. Man hört
aber nicht auf uns uns arbeitet weiter mit der unheimlichen Energie von
Wirtschaftsprüfern. Wir bleiben ruhig, haben kein schlechtes Gewissen und sind
zuversichtlich, dass sich die Sache aufklären lassen wird.
Samstag, 28. November 2015
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