Später spielen wir
in einer Mannschaft, ein kompliziertes komisches Spiel, eine Mischung aus
Eishockey und Fussball, dies auf einem unregelmässigen, mit künstlichen
Hindernissen schwer bespielbar gemachten Spielfeld. Es hat viele und sehr
fanatische Zuschauer. Wir sind eine Art Standardspieler, haben bisher nie
geglänzt, spielen aber doch zuverlässig und sicher. Jetzt allerdings gelingt
uns ein ausserordentlicher Spielzug. Aus der Verteidigung heraus ziehen wir
locker über das ganze Spielfeld, spielen die ganze gegnerische Mannschaft aus
und gelangen vor das kleine Tor, schiessen nun aber sehr knapp darüber. Trotz
dem fehlenden Abschluss erhalten wir ungeheuren Beifall, man dankt uns für
diese seltene, ausserordentliche Leistung und vergisst in der allgemeinen
Begeisterung, dass wir ja gar kein Tor erzielt haben. Für uns geht die Sache in
Ordnung, man kann von uns nach einer solchen Leistung nicht erwarten, dass wir
auch noch ein Tor erzielen. Später, nach dem Spiel, als wir auseinandergehen,
verteilt ein Trainerassistent Couverts mit Geld. Uns überreicht er mit
wichtiger Miene ein Couvert mit 500 Franken. Soviel steht uns zu, soviel haben
wir heute verdient! Wir sehen aber, dass er noch weitere Couverts mit weit
höheren Beiträgen in den Händen hält. Auf einem Couvert steht die Zahl 3000.
Das sind die Entschädigungen für die grossen Stars, denen im übrigen auch der
Vereinsbeitrag erlassen wird, den wir jedes Jahr schön brav zahlen. Wir hören,
wie dies der Assistent zu einem Begleiter sagt, der möglicherweise eine
diesbezügliche Frage gestellt hat.
Montag, 24. November 2014
Donnerstag, 20. November 2014
Ich habe eine neue, vielversprechende
Bekanntschaft gemacht und plaudere beglückt mit ihr, am Rande einer grösseren
Gruppe von Menschen. Es scheint, dass wir uns schon von früher her kennen, sage
ich. Wie war doch dein Name? Heissest du nicht – Christine? Die schöne Frau
lächelt. Ja, so heisse sie, so habe sie geheissen. Jetzt habe sie aber andere
Namen. Sie habe gerne andere Namen, sagt sie, rätselhaft lächelnd. Ich gerate
in Verlegenheit, denn jetzt bin ich gefordert, jetzt müsste ich einen Namen für
sie finden. Einen schönen, eleganten, zauberhaften, süssen Namen! Göldeli? Mizzi?
Sünneli? Ich schweige, zerbreche mir den Kopf, es kommt mir natürlich nichts
Brauchbares in den Sinn. Bisou? Wäre das etwas? Ich wage es nicht, bisou vorzuschlagen, es wäre zu banal,
es würde mich sogleich aller Chancen berauben, aber diese Chancen sind ohnehin
winzig klein geworden. Die schöne Frau betrachtet uns skeptisch und enttäuscht.
Donnerstag, 6. November 2014
Wir
haben in einem Hotel an einer Veranstaltung teilgenommen und haben nun noch
eine Arbeit mit dem PC zu erledigen. In einer Ecke des Foyers finden wir eine
Steckdose, wir setzen uns hin und arbeiten fleissig irgendetwas, was es genau
ist, sagt uns der Traumgott nicht. Nach einer Stunden entfernen wir uns kurz.
Als wir zurückkommen, bemerken wir, dass in der Ecke neben uns eine sehr schöne
junge Frau sitzt, von uns auf sehr unhöfliche Art eingeengt. Wir entschuldigen uns
sehr und bedauern, dass sie nicht mehr Platz zur Verfügung hatte. Sie lacht
aber und sagt, es sei ihr ganz recht gewesen, so habe sie nämlich Ruhe gehabt.
Jetzt aber steht sie doch auf und setzt sich einige Meter von uns auf freie
Sitzplätze. Wir bewundern ihre ausserordentliche Schönheit und sagen in unserer
Einfalt, so sei sie immerhin auch nicht angequatscht worden. Ja, sagt sie, und
blickt uns freundlich an, würde jetzt wohl ganz gerne etwas mit uns schwatzen.
Es fällt uns aber nichts ein, das wir sagen könnten, wir geraten in
Verlegenheit, arbeiten verbissen weiter und gehen schliesslich weg, ohne diese
Riesenchance genutzt zu haben.
Samstag, 1. November 2014
Wir sahen mit unserem
göttlichen Auge, das alles sieht, eine Szene aus einem U-Boot-Krieg. Die
U-Boote wurden nicht einfach mit Bomben gejagt, sondern mit speziellen Waffen,
einer Art Torpedos, die sich den Booten näherten und an ihrer Aussenhülle eine
Zeitbombe deponierten, mit Magneten oder irgendeinem Klebstoff. Die Torpedos
entfernten sich dann wieder, worauf die Bombe explodierte. Wir sahen einen
solchen Fall, sahen, wie die Bombe festgemacht wurde, sahen, wie das Torpedo
wieder wegfuhr. Die Leute im Boot oder das Boot selber schienen die Gefahr
bemerkt zu haben, das Schiff begann sich nämlich heftig zu bewegen, fast wie
ein lebendiges Wesen versuchte es, das unwillkommene Paket abzuschütteln, es
zog sich zusammen, streckte sich, rüttelte und schüttelte, bis sich tatsächlich
die Bombe löste. Das Schiff fuhr darauf mit grosser Geschwindigkeit weg, um nicht
noch von der zu erwartenden Explosion erfasst zu werden.
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