Freitag, 28. März 2014

Ich komme nach Hause, in die Wohnung meiner Eltern, die sich im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses befindet. Meine Eltern haben nie gestritten, jetzt aber herrscht furchtbarer Streit. Die Mutter schreit hysterisch, der Vater ist ganz ausser sich und nicht ansprechbar. Dabei steht ein Paar in der Wohnung, das zum Essen eingeladen worden ist, sich aber offenbar in der Türe geirrt hat. Ich frage sie, beim wem sie denn eingladen seien. Bei Johanna, sagen sie, es gehe um Human Ressources. Johanna wohne im Parterre, erkläre ich und füge lächelnd hinzu, dass sie gewiss erleichert seien, dass sie nicht bei uns eingeladen worden seien. Das könne man sagen, sagt die Frau, ziemlich humorlos und verärgert, und das Paar geht nach unten. Jetzt sollte ich mich natürlich um die Familie kümmern, mein Vater sagt mir aber, dass Petronas angerufen habe und mit mir tanzen gehen wolle. Ich überlege kurz. Zuhause würde ich dringend benötigt. Die unerwartete Einladung von Petronas wirkt aber unwiderstehlich, schon eile ich die Treppe hinunter. Petronas ist nämlich eine junge, ausserordentlich interessante, sehr schöne Künstlerin, die mich bis jetzt kaum beachtet hat. Sie ist sehr offen, kühn, hemmungslos, und wenn es sie danach verlangt, mit mir zu tanzen, kann das sehr viel heissen. Ich renne also die Treppe hinunter und habe bereits jetzt einen Ständer.

Freitag, 21. März 2014

Wir haben eine schwere, ganz unnötige Untat begangen und können es selber fast nicht begreifen, wie das hat geschehen können. Unsere Täterschaft ist bekannt geworden, eine Photo von uns ist überall publiziert worden. Dennoch gelingt uns die Flucht, wir eilen durch Gebäude und Strassen, und niemand erkennt uns. Dann steigen wir auf ein Velo und fahren eine kurvenreiche Strasse hinab. In einer Kurve verlieren wir unser kleines Gepäck, das hinunter auf eine Wiese fällt, die als Campingplatz dient. Wir führen auch ein Memoryspiel mit uns, dessen Karten auf der einen Seite für kleine Kinder verständliche Figuren zeigen, also Uhu, Eisenbahn, Kuh, Ball, Blume, Flugzeug, auf der anderen Seite aber unser Konterfei. Es scheint, dass man die Suche nach uns so ausgeweitet hat, dass wir bereits auch auf den Rückseiten der Memoryspiele zu finden sind. Die Karten fliegen nun alle auf die Wiese, und die Camper eilen herbei, uns beim Auflesen zu helfen, was uns in grosse Panik versetzt, weil sie ja auf den Karten unser Porträt sehen können und uns so gewiss erkennen werden. Die Karten sind aber sonderbarerweise alle so gefallen, dass die Seite mit den Bildchen oben liegen. Wir beeilen uns nun, sie sofort zusammenzulesen. Auch einige Camper helfen uns, und heben sie glücklicherweise alle so auf, dass das Fahndungsphoto stets unten bleibt. Am Ende haben wir das ganze Spiel in den Händen, bedanken uns bei den Helfern, verpacken es und fahren wieder weg.

Samstag, 15. März 2014


Und einmal sind wir mit einer Gruppe von jungen Leuten zusammen, Studenten, Studentinnen, auf einer Reise. Ein junger Kollege ist sehr schön und reich und vornehm, er lädt uns ein in seine Villa, die sich oben am Berg befindet, mit weiter Aussicht über eine Seenlandschaft. Dort sitzen wir alle stumm und schüchtern an einem langen Tisch, keiner weiss etwas zu sagen, zumal sich auch der Vater zu uns setzt, sogar neben uns, eine Berühmtheit, ein Weltstar. Uns kommt der Gedanke, dass wir sagen könnten, wir hätten heute schon zum zweiten Mal den Schlager volare gehört. Volare, volare! Das wäre freilich eine schreckliche Dummheit, denken wir, und zum Glück können wir diesen Satz noch zurückhalten. Auf dem Nachhauseweg sind wir nur noch zu zweit. Wir werden überfallen, von einem als Bettler verkleideten Räuber, der uns verfolgt und unseren Begleiter mit einem langen Messer niedersticht. Wir sehen zu, stehen still, ratlos, verzweifelt. Der Mörder sieht uns, rennt auf uns zu, sein langes Messer wie einen Säbel schwingend. Wir erwachen, vermutlich schreiend.

Donnerstag, 6. März 2014


Wir sind kleiner Gemeindepolitiker und sind beauftragt worden, ein Projekt weiterzuführen, das lange liegengeblieben ist. Es geht, wir wissen es nicht so genau, haben keine grosse Ahnung, um den Bau von Schul- oder Sportanlagen. Man übergibt uns viele Akten und sagt uns, wir müssten mit jemandem telefonieren, der die Vorgeschichte kenne und uns alles weitere erklären könne. Dieser Mensch erklärt uns, ziemlich ungeduldig, es habe vor einem Jahr eine wichtige Sitzung gegeben, von welcher es leider kein Protokoll geben würde. Derjenige, der es hätte schreiben sollen, habe dies nie gemacht. Nun wäre es gut, wenn wir zunächst einmal das Protokoll schreiben würden. Er sagt, er werde uns alles sagen, was in dieses Protokoll kommen müsse, und redet lange und erklärt uns alles. Wir hören aber nicht zu und stellen am Schluss eine ganz dumme Frage. Der Kollege am Telefon wird böse. Das habe ich Ihnen doch eben gerade erklärt, haben Sie denn nicht zugehört? ruft er. Ja! Wir haben nicht zugehört, uns interessiert diese Angelegenheit überhaupt nicht! Es ist nicht klar, wie es nun weitergehen soll.

Mittwoch, 5. März 2014


Später sind wir an einer Veranstaltung, sitzen da, unter den Zuhörern. Ein Mann, der hinter uns sitzt, packt uns, schüttelt uns und schreit, dass er sich nun endlich rächen könne für die Niederlage in Neuensee. Was bitte will er. Wir haben keine Ahnung, um was es geht, wir waren nie in Neuensee. Haben wir vielleicht einmal gegen diesen Kerl eine Schachpartie gespielt? Er hat uns gepackt, hält uns fest und sieht uns mit seinem einen Auge an, das schrecklich aussieht, der Augapfel hängt etwas heraus, hinter ihm ist die Augenhöhle sichtbar. Was war das für eine Niederlage? Wir versuchen, uns zu erinnern. Hat es etwas mit dem Umweltschutz zu tun? Gab es ein Projekt, das wir durchsetzen mussten, und war der schreckliche Mensch bei den Gegnern? Wir haben keine Ahnung.