Die
FDP führt, zu Werbezwecken und um sich modern zu zeigen, äusserst
aufgeschlossen, einen Vampirball durch. Es erscheinen viele Leute, die üblichen
hohen Persönlichkeiten und Würdenträger, ein Teil von ihnen auch im verlangten
Vampirkostüm, man hätte es kaufen können, eine Gesichtsmaske und als Kleidung
rote und schwarze Fetzen. Der Anlass ist sehr zeitgemäss, hypermodern, es geht
um eine Mode, die in den USA erst in den Anfängen steckt und die nun erstmals
in Europa stattfindet. Jemand sagt, er habe dies schon in den USA mitgemacht,
es sei sehr interessant und wirksam, es sei unglaublich, was sich an einem
solchen Vampirball alles abspielen könne. Wir erfahren, dass bald einmal das
Licht gelöscht werden soll, und es sollten sich dann alle fest umschlingen und
ineinander verkrallen, ein einziger grosser Haufe sollte das dann werden, in
welchem alles erlaubt sei und auch alles geschehen dürfe und solle, weil damit
grosse Kraft für die Zukunft gewonnen werden könne. Die jungen Leute in der
Parteizentrale haben das so organisiert. Nun stehen aber alle entgeistert
herum, man schüttelt den Kopf und geht wieder hinaus, will nicht die Dunkelheit
abwarten, auch wir bewegen uns vorsorglicherweise in Richtung Türe, können aber
nicht verhindern, dass wir noch eine Frisur verpasst erhalten, man streicht uns
Gel ins Haar, die Haare stehen nun zu Berge, wir sehen allerdings verflucht gut
aus, wie ein junger Punker. Wir kommen dann an einer Wandzeitung vorbei, auf
grossen weissen Blättern dürfen oder müssen die Teilnehmenden ihre erotischen
Phantasien aufzeichnen, alles ist voll von dummen und unanständigen
Kritzeleien, manche Leute besehen sich das entrüstet. Wir gehen weiter, kommen
zu einer riesigen Halle, eine Art Reithalle, in der viele junge Frauen tanzen,
einzeln drehen sie sich um sich selber, führen wie klassische Tänzerinnen
Figuren aus, ein Teil von ihnen ist ganz nackt, diese Veranstaltung scheint
immerhin zu gelingen, es sind alle sehr konzentriert bei ihrer Arbeit, wir
sehen zu, wissen aber nicht, was das zu bedeuten hat, welchem Zweck diese Aktivitäten
dienen. Wir gelangen sodann in einen Nebenraum, in einen anderen Gebäudeteil,
dort arbeitet ein Angestellter des Verteidigungsministeriums, er ist eigentlich
ein Wissenschaftlicher Mitarbeiter und sollte sich mit strategischen oder
sicherheitspolitischen Fragen befassen, hat aber sonderbarerweise viel
Zeltmaterial erhalten, das gar nicht hieher hätte geliefert werden sollen, sein
Büro ist nun voller mächtiger Pakete, die mit schweren Ketten verpackt und
gesichert sind, er ist aufgebracht und erklärt uns, dass diese Unordnung auch
auf die FDP zurückzuführen sei, was wir hier sehen würden, sagt er, sei die
Abschaffung des letzten Restes von geordneter Arbeit durch die FDP.
Dienstag, 4. Juni 2013
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen